Der frühe Vogel kann mich mal: Ein Lob der Langschläfer (German Edition)
mit Vanillegeschmack? Egal, wie deftig Sie Ihre Linsensuppe mit Räucherenden und Speckwürfeln serviert bekommen, Sie nehmen selbstverständlich noch eine Portion Senf dazu? Beim Inder meiden Sie cremige Gerichte und setzen stattdessen auf Curry mit viel Muskat, Paprika, Ingwer und Cayennepfeffer? Oder zählen Sie zu denjenigen, die den Eigengeschmack der Lebensmittel schätzen und eigentlich fast alles zu salzig, zu scharf, zu deftig, zu bitter finden? Am liebsten sind Ihnen also milde Gerichte, und gestampfte Kartoffeln zählen zu ihren Leibspeisen? Diese Fragen können Sie sicher schnell beantworten.
4. Fünf gegen drei?
Die Empfehlung, seine Mahlzeiten lieber auf fünf kleine Speisen zu verteilen, statt drei große Mahlzeiten zu sich zu nehmen, ist ein weitverbreiteter Unfug, der in Lifestyle- und Frauenzeitschriften immer wieder aufbereitet wird, tatsächlich aber nicht jedem Typus guttut. Denkt man einmal in Ruhe darüber nach, erschließen sich die Hintergründe: Der Magen verdaut noch und die Bauchspeicheldrüse produziert noch Insulin, da wird beiden bereits die nächste Portion zugemutet, so dass sie überhaupt keine Ruhe finden. Sie sind immer in Aktion. Der Körper hat überhaupt nicht die Möglichkeit, ein echtes Hungergefühl zu entwickeln und dies entsprechend zu signalisieren. Das ist längst nicht für jedermann gut.
Da viele Menschen den ihnen angemessenen Rhythmus von Nahrungsaufnahme und Nahrungsverarbeitung – wie beim Zucker – gar nicht mehr richtig wahrnehmen, hilft auch hier nur ein Experiment: Essen Sie grundsätzlich nur dann, wenn Sie Hunger haben! Und beobachten Sie, wie es Ihnen dabei geht. Quälen Sie sich von Mahlzeit zu Mahlzeit? Nehmen Konzentrations- und Leistungsfähigkeit ab, wenn Sie »nur« zwei oder drei Mal am Tag essen? Oder werden Sie müder und müder, obwohl Sie sich durch Zwischenmahlzeiten und kleine Snacks verbrauchte Energie vermeintlich zurückholen? Es kann lange dauern, bis Sie Ihren Rhythmus erkannt haben, aber wenn Sie es raushaben, dann wissen Sie auch, wie Sie ohne Verzicht ein paar Kilo abnehmen können. Oder schlank bleiben.
5. Leben lassen oder feste Regeln einhalten
Die Veranlagung, lange zu schlafen, geht einher mit bestimmten Charaktereigenschaften. Einige davon sind durchaus sozial bedingt, und man steht vor dem bekannten Huhn-Ei-Problem. Zum Beispiel angesichts der Tatsache, dass Langschläfer notorische Zuspätkommer sind, Frühaufsteher hingegen oft pünktlich erscheinen – was war zuerst da: die Veranlagung, früh aufzustehen, oder der Wunsch, pünktlich zu sein? Es ist schwierig, in jedem Fall Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten. Vielleicht war der Wunsch, pünktlich zu sein, so dominant, dass es selbst einem moderaten Langschläfer gelungen ist, seinen Tag-Nacht-Rhythmus zu verschieben und nicht mehr zu spät zu kommen? Vielleicht aber ist das Bedürfnis, zu einer abgemachten Zeit irgendwo einzutreffen, einfach nur ein positiver Effekt der Veranlagung, aufzuwachen, bevor die Sonne aufgegangen ist? Nichtsdestoweniger gibt es Studien, die nachweisen, dass bestimmte Schlafgewohnheiten mit gewissen Charaktereigenschaften einhergehen. Fragen Sie sich deshalb ehrlich: Nervt es Sie, wenn Ihre Gesprächspartner sich nicht korrekt ausdrücken können? Korrigieren Sie den anderen, wenn er sich verspricht – mit dem Ziel, ihm beizubringen, wie er es beim nächsten Mal richtig machen kann? Haben Sie den Eindruck, dass es nicht richtig ist, wenn in einer Hausgemeinschaft nur Sie derjenige sind, der sich an die Pläne zum wöchentlichen Treppenputzen hält – oder übernehmen Sie das auch einfach mal, wenn Sie merken, dass das junge Pärchen von Gegenüber dazu nicht in der Lage ist? Geben Sie grundsätzlich Trinkgeld, auch wenn der Service mies war, oder machen Sie Ihr Wohlwollen von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Servicekraft abhängig? Wichtig: Schreiben Sie als Antworten auf diese Fragen nicht auf, wie Sie gerne wären, sondern wie Sie sich tatsächlich verhalten!
6. Grüblerisch oder zupackend?
Es gibt eine weitere Charaktereigenschaft, die einen Bezug zum Schlaftypus hat, auch wenn hier ebenfalls auf das Huhn-Ei-Problem verwiesen sein soll: Sind Sie genervt, wenn jemand im Auto vor Ihnen zu lange mit dem Anfahren wartet, sobald die Ampel von Gelb auf Grün springt? Krempeln Sie lieber die Ärmel hoch und machen die Dinge allein, bevor Sie jemandem (aus Ihrer Sicht lang und breit) erklären, wie etwas angepackt
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