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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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bliebe immer noch genügend Raum für eine Mansarde. Kein Problem. Er hätte von Anfang an flexibler sein sollen. Es war seine Schuld. Er hätte ihr zuhören sollen. Er begann, sich zu beruhigen. Dieses Haus war in Ordnung.
    Er wandte sich um, um zum Gartentor zurückzugehen, als er in der Küche eine Bewegung wahrnahm. Er trat näher an das Seitenfenster und blinzelte durch den Spitzenvorhang. Er konnte nicht viel sehen, weil im Inneren kein Licht brannte, aber dennoch konnte er Quinn an der Spüle erkennen, die irgend etwas mit ruckartigen Handbewegungen bearbeitete. Wahrscheinlich den Pinsel - sie machte den Pinsel sauber. Er blieb eine Weile dort stehen und beobachtete, wie sie sich über das Becken beugte. Die Rundung ihres Pos war ihm so vertraut, dass er beinahe das Gefühl hatte, die Hand ausstrecken und darüber streicheln zu können, wie er es immer getan hatte - obwohl, so wurde ihm plötzlich bewusst, er das nie getan hatte.
    Er war kein Typ für Zärtlichkeiten, und Quinn schien auch nie die Frau gewesen zu sein, die es danach verlangte, doch nun hatte er das Bedürfnis danach. Er fühlte sich ihr näher als damals, als er mit ihr zusammen gewesen war, vielleicht weil sie nicht wusste, dass er dort war, und sich ihm deshalb nicht verschließen konnte, nicht diesen abweisenden Blick in ihre Augen treten lassen konnte, wie sie dies in letzter Zeit immer tat, wenn er mit ihr zu reden versuchte. Er konnte es nicht verstehen; er gab ihr doch so viel Zeit. Wann würde sie endlich damit aufhören und sich ihm wieder öffnen?
    Es begann zu regnen, und als er aufschaute, war Patsy Brady aus dem Haus getreten, um ihre schäbigen Gartenmöbel hereinzuholen. Neugierig starrte sie ihn an. Das ist lächerlich› sagte er sich selbst, ignorierte sie und ging zu seinem Wagen. Jeder dachte, er habe Quinn verloren. Dabei würde alles gut werden. Er musste nur Geduld haben und Verständnis zeigen, dann würde alles gut werden.
    Es war nicht so, dass er nicht wieder zu ihr durchdringen konnte. Das konnte er jederzeit.
    Schwerfällig begab er sich zu seinem Wagen und ermahnte sich, nicht zu vergessen, dass er Bucky anrufen und ihm sagen musste, dass sich die Haussuche erledigt hatte. Er dachte darüber nach, seine Sachen für den Umzug in Quinns Haus zusammenzupacken. Wahrscheinlich würde er nicht alles brauchen, da sie ein paar neue Möbel gekauft hatte, aber das war zum größten Teil alter Kram und Schund, den sie vielleicht nicht mehr haben wollte, sobald er ihre gemeinsamen Fichtenmöbel aus der Wohnung mitbrachte. Sie würden das besprechen, wenn er für den Umzug fertig war.
    Allein die Vorstellung, diese Dinge mit Quinn zu besprechen, ließ es ihm bessergehen. Auf dem ganzen Heimweg malte er sich ihre Unterhaltungen aus.
    »Ich habe gehört, dass sich die Bankschlampe mit deinem Mann trifft«, sagte Lois am nächsten Tag im Pausenraum des Upper Cut.
    Darla schlug das Herz bis zum Halse, aber sie zwang sich, sich auf dem Sofa zurückzulehnen und zu sagen: »Tatsächlich?«, als ob es ihr egal wäre. Max.
    »Er hat sie am Montagabend zum Essen ausgeführt«, fuhr Lois mit selbstgefälliger Genugtuung fort. »Ins Anchor Inn. Sie hat Hummer gegessen.«
    »Wer im Anchor Inn Hummer isst, hat nichts Besseres verdient.« Darla konzentrierte sich darauf, regelmäßig zu atmen. »Und wie geht es Matthew?«
    Lois‘ Selbstgefälligkeit löste sich in Luft auf. »Er ist wieder eingezogen«, sagte sie, das Kinn trotzig in die Luft gestreckt. »Ich nehme ihn zurück.«
    »Schön für dich«, sagte Darla. Ihr habt einander verdient.
    »Wir werden sehen«, meinte Lois. »Mal abwarten, wie er sich benimmt.« Sie schien nicht sonderlich erfreut zu sein.
    In diesem Moment rauschte Quinn herein und drängte sich an ihr vorbei, um sich Darla gegenüber in den Sessel fallen zu lassen. »Hey, Lois«, begrüßte sie sie. »Was gibt‘s Neues?«
    »Matthew ist wieder eingezogen, und Max hat Barbara zum Essen ausgeführt«, sagte Darla ruhig und hielt Quinns überraschtem Blick ohne Wimpernzucken stand.
    »Interessant«, meinte Quinn und schwieg, bis Lois es aufgab und aus dem Zimmer ging. »Was hat Max getan?« fragte sie ungläubig.
    »Lois erzählte, er hätte sie am Montagabend zum Essen eingeladen.« Darla schluckte. »Hummer im Anchor Inn.«
    Quinn sah elend aus. »Er will dich eifersüchtig machen.«
    »Und es funktioniert.« Darla beugte sich vor, um die Zeitschriften auf dem Kaffeetisch zu ordnen und nicht Quinns Mitgefühl sehen zu

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