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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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dachte daran, wie wundervoll alles werden würde, wie sie ein Feuer im Kamin anzünden und sich dann genau dort davor zusammenkuscheln würden, bevor sie wieder unter ihm liegen würde und Der Gedanke, sie wiederzuhaben, schaltete seinen Verstand aus. Er dachte daran, wie sie reglos in seinen Armen liegen würde, dass er sie bald wieder lieben würde, hier in diesem Bett, hier würde er sie zurückerobern - sein Atem ging schneller, und er kniff die Augen zusammen, bis er nichts mehr sehen konnte.
    Dann stand er auf und atmete tief und langsam durch, um seine Ruhe wiederzufinden. Er ließ den Blick ein letztes Mal durch ihr Schlafzimmer schweifen. Er wollte nicht gehen, oder wenn, dann wollte er sie mitnehmen. Zumindest etwas von ihr.
    Er zog den Überzug von ihrem Kopfkissen ab und drückte ihn vor sein Gesicht, um ihren Geruch einzuatmen.
    Ihr Kissen lag weiß und nackt auf dem Bett. Das war nicht gut.
    Er ging zu der Vitrine und holte einen frischen gelben Kissenbezug aus dem untersten Fach hervor. Er bezog das Kopfkissen damit und steckte dann den gebrauchten, der nach Quinn roch, zusammengefaltet unter seine Jacke.
    Anschließend fuhr er zur Schule zurück, nicht ohne die Tür sorgfältig hinter sich abzuschließen, damit niemand eindringen und ihr weh tun konnte.
    An der Tür zum Kraftraum stieß er mit dem BP zusammen.
    »Bill«, ermahnte dieser ihn, »du musst dich zusammenreißen.«
    »Es geht mir gut«, sagte er und spielte mit dem Gedanken, Bobby wie eine Stubenfliege zu zerquetschen.
    »Es ist noch immer diese Frau, nicht wahr? Warum vergisst du sie nicht einfach?« Bobby schüttelte den Kopf. »Sie ist es nicht wert. Warum kannst du nicht einfach -«
    »Sie ist es wert«, stieß Bill zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. »Wir werden wieder zusammenkommen, also halte dich einfach da raus, Bobby.«
    Bei der Bezeichnung ›Bobby‹ zuckte der BP zusammen, und Bill realisierte, dass ihm der Name herausgerutscht war. Er hätte ihn ›Robert‹ nennen sollen, aber schließlich hatte er nichts anderes dafür verdient, an Quinn zu zweifeln.
    »Wenn wir noch drei weitere Spiele verlieren«, sagte Bobby, »werden wir es noch nicht einmal zu den Regionalmeisterschaften schaffen.«
    »Das wird nicht passieren«, erwiderte Bill und schob sich an ihm vorbei.
    »Wo warst du überhaupt in deiner Freistunde?« rief Bobby ihm nach, doch Bill ignorierte ihn.
    Sie würden in der Regionalmeisterschaft mitspielen. Sie würden das Turnier sogar gewinnen. Sobald Quinn zu ihm zurückgekehrt war, würde alles wieder gut werden. Er würde schon dafür sorgen.
    Heute Abend würde er es ihr beweisen.
    Quinn war allein in der Materialkammer des Kunstraums, um Pinsel für die Technikgruppe an diesem Abend zusammenzusuchen. Sie kochte immer noch vor Wut über Nick und über ihr eigenes törichtes Benehmen - mein Gott, schließlich kannte sie das Sündenregister seiner wechselnden Beziehungen -, als Bill hereinkam, im Eingang stehenblieb und ihr den Durchgang zum Kunstraum versperrte. Als sie sich umblickte und ihn dort den Türrahmen ausfüllen sah, zog sich ihr Herz angesichts seiner Größe und ihrer Hilflosigkeit einen Moment lang zusammen. Die Schüler waren alle unten auf der Bühne, niemand war in der Nähe, um sie schreien zu hören, falls sie Hilfe brauchte Das war töricht. Schließlich stand nur Bill vor ihr.
    »Du hast mir einen Schrecken eingejagt«, sagte sie und wollte ein paar Schritte vorgehen, damit er zurückweichen und sie aus der Kammer lassen würde, war gleichzeitig aber zu ängstlich dazu, weil sie fürchtete, er könnte ihr den Weg nicht frei machen.
    »Ich wollte nur mit dir reden«, sagte er und lächelte sie an. Sie hasste dieses Lächeln. »Bill, es gibt nichts zu bereden, und außerdem bin ich spät dran.« Sie tat nun tatsächlich einen Schritt vor, aber er rührte sich nicht von der Stelle. Sie hielt inne. »Du stehst mir im Weg.«
    »Ich kann dir nicht im Weg stehen«, sagte er. »Wir gehören zusammen. Dein Weg ist mein Weg.«
    »Nein«, widersprach sie, woraufhin er erwiderte: »Wenn du mir nur zuhören würdest, wäre zwischen uns alles wieder in Ordnung.«
    »Es gibt kein ›uns‹ mehr.« Quinn hörte ihre eigene Stimme ein wenig zittern. »Und das gab es nie, Bill. Wir lagen nie auf der gleichen Wellenlänge.«
    »Natürlich taten wir das«, widersprach er. »Wir werden heiraten, sobald -«
    »Nein!« schrie sie. Seine Miene veränderte sich, und er rang eine Minute lang offenbar um

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