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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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müssen. »Ich dachte, er wolle keine Veränderung.«
    »Willst du zu ihm zurück?« fragte Quinn.
    »Das kann ich nicht.« Darla legte die Zeitschriften aus der Hand und ließ sich nach hinten fallen. »Was hat sich denn geändert? Wenn ich zu ihm zurückgehe, wird alles so sein wie immer, und das war der Grund, weshalb ich ihn verlassen habe.« Sie spürte den Schmerz wie Übelkeit in sich aufsteigen. »Wenn ich zurückgehe, ohne dass Max den blassesten Schimmer hat, warum ich ihn verlassen habe, wird er mich nur für ein dummes Weibsstück halten und mir nie wieder vertrauen. Solange er nicht einsieht -«
    »Was, wenn er es nie einsieht?« wollte Quinn wissen. »Willst du ewig darauf warten?«
    »Das sagt die Richtige«, entgegnete Darla bissig. »Du unternimmst ja auch nichts.«
    »Im Gegenteil, das habe ich.« Quinn sah miserabel aus. »Ich habe gestern Abend mit Nick geschlafen.«
    »Ach du lieber Himmel.« Darla rang um Fassung. » Und wie war‘s?«
    »Seltsam«, meinte Quinn. »Seltsam gut bis zum Ende und dann nur noch seltsam. Er ist definitiv nicht an einer Wiederholung interessiert. Aus und vorbei.« Sie sank ein wenig zusammen. »Dabei hat es eigentlich noch gar nicht begonnen.«
    »Oh, Mist«, sagte Darla.
    »Großer Mist«, sagte Quinn.

12
    Bill kam zu dem Ergebnis, dass er Quinns Haus von innen sehen musste, um den Anbau, den sie brauchten, zu planen. Das bedeutete, dass er es noch einmal betreten musste. Es war unvermeidlich. Er musste es tun.
    Der Hund bellte, als er eintrat, deshalb griff er nach einer Flasche Fensterreiniger, die Quinn auf dem Tisch hatte stehen lassen - diese Nachlässigkeit war typisch für sie -, und sprühte dem Hund damit in die Augen. Der Köter wimmerte und verkroch sich unter einem Stuhl. Bill lachte hämisch und begann, die Küche auszumessen. In seinem Filofax machte er sich Notizen wegen der Umbauarbeiten. Als er dort fertig war, stieg er nach oben, um sich die wichtigsten Punkte für den Ausbau der oberen Etage zu notieren, wahrend sein Herz nun aus irgendeinem Grund heftig klopfte.
    Oben war es dämmriger, da die Diele nur ein Fenster hatte, das auf die Ziegelsteinmauer des Nachbarhauses hinausging. Fünf Türen gingen von der Diele ab. Zu viele. Zu überfüllt.
    Die erste neben dem oberen Treppenabsatz führte zu Quinns Schlafzimmer. Er blieb im Türrahmen stehen, weil der Raum so sehr ihrer war, dass es ihn wie einen Schlag vor den Kopf traf. Dann ging er hinein und nahm ihn in Besitz. Quinn würde das nichts ausmachen, sie wäre froh darüber.
    Sie hatte das übliche Chaos hinterlassen, die Schubladen schief zugeschoben, die Schranktür halb offen, das Bett ungemacht - so war seine Quinn, aber es war immer noch das Schlafzimmer wie in ihrer gemeinsamen Wohnung, bevor sie ausgezogen war, mit dem Waschtisch ihres Großvaters und der Vitrine, die sie als Wäscheschrank benutzte, und den Blick auf das Bett mied er. Es war neu. Er hatte ihr altes Bett. Bei seinem Einzug würde er es mitbringen, damit alles wieder wie früher wäre. Neben dem Bett stand eine schwere Lampe mit einem Glasschirm, die ebenfalls neu war. Sie gefiel ihm nicht, weil sie nicht von ihnen beiden war. Sie würden sie entsorgen, wenn er einzog.
    Ihre Hasenhausschuhe lagen nachlässig ausgezogen neben dem Kamin - sie hatte einen Kamin im Schlafzimmer, das war wirklich großartig -, und die Slipper sahen so lustig und so nach Quinn aus, wie sie dort übereinander lagen, als würden sie Liebe machen Sein Blick löste sich von den Hasenhausschuhen und glitt zum Bett zurück.
    Es war zerwühlt, die dicke blaue Decke und der blaugelbe Überwurf waren zusammen eingerollt, während sich auf dem Laken noch die Umrisse von Quinns Körper abzeichneten. Er trat näher - kein Grund, atemlos zu sein, alles war in bester Ordnung - und ließ seine Hand dort ruhen, wo sie gelegen hatte. Das Laken fühlte sich kalt an, sie war schon seit Stunden fort, und nur eine Minute lang streckte er sich dort aus, wo sie geschlafen hatte. Er legte seinen hämmernden Kopf auf ihr gelbes Kopfkissen - so strahlend wie Quinn - und glaubte, ihre Wärme und ihr Lachen zu spüren - war es wirklich ihr Shampoo? Sie benutzte kein Parfüm; nein, es war Quinn - beinahe hätte er angefangen zu weinen, weil er sie sich so sehnlich zurückwünschte.
    Nicht, dass sie für immer fortgegangen war. Das war sie nicht. Sie machten derzeit nur eine Phase der Neuanpassung durch. Alles würde gut werden.
    Er blieb noch eine Weile dort liegen und

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