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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Beherrschung, bevor sie sich wieder glättete. »Es ist in Ordnung, wir können in dem Haus in der Apple Street wohnen.«
    Sie stützte sich an einem der Regale ab, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Vor lauter Wut war ihr schwindelig, und sie war wütend, weil er ihr nicht zuhörte, weil er nicht begreifen wollte, wie sehr sie sich verändert hatte. Außerdem hatte sie Angst, obwohl das lächerlich war. Es war doch nur Bill. »Wir werden nicht heiraten«, sagte sie so ruhig wie möglich. »Ich liebe dich nicht. Das habe ich nie getan. Unsere Beziehung war ein Fehler. Es ist vorbei, und du wirst niemals in das Haus in der Apple Street ziehen. Und jetzt lass mich hier raus.«
    Seine Kiefermuskeln verkrampften sich, und er sagte: »Du hörst mir nicht zu.«
    In diesem Moment ging sie ein paar Schritte vor, entschlossen, sich von ihm nicht aufhalten zu lassen, und sagte mit fester Stimme: »Lass mich hier raus!« Aber er schlug ihr die Tür vor der Nase zu und schloss sie ein.
    »Bill?« fragte Quinn und hämmerte gegen die Tür. »Lass mich hier raus! Das ist doch lächerlich. Ich habe dir gesagt, dass -«
    »Ich bitte dich , hör mir doch zu«, erklang seine Stimme von draußen. »Ich habe Pläne gemacht. Ich weiß, du glaubst, es gäbe nicht genug Platz für uns, aber wir können anbauen.«
    Zu ihrem wachsenden Entsetzen fuhr er fort, ihr seine Pläne für die Erweiterung des Hauses zu erklären, wo sie Türen und Fenster installieren, wo ihre Kinder schlafen würden. Quinn fühlte sich wie gelähmt, nicht nur in einer kalten Materialkammer gefangen, sondern auch in der kalten Welt von Bills gestörter Wahrnehmung, während er in seinem ruhigen Lehrerton weiter und weiter redete und sich völlig normal anhörte.
    Inmitten seiner Erklärung, wie die rückwärtige Mansarde aussehen würde, brach er ab. Quinn presste ihr Ohr gegen die Tür, um zu hören, was vor sich ging.
    »Haben Sie McKenzie gesehen?« hörte sie Jason fragen. »Wir brauchen sie unten auf der Bühne, und Mrs. Buchman meinte, ich solle hier mal nachschauen.«
    »Jason!« rief Quinn, bevor Bill etwas sagen konnte. »Ich bin hier drin.« Sie rüttelte am Türknauf, aber er ließ sich nicht bewegen. Bill musste ihn von außen festhalten. »Lass mich raus, Bill«, sagte sie. »Ich muss bei dem Theaterstück mithelfen.«
    »Wir unterhalten uns gerade«, hörte sie Bill zu Jason sagen.
    »Sie kommt später nach unten.«
    »Nein!« Quinn hörte die Panik in ihrer Stimme und zwang sich, Ruhe zu bewahren. Jason in diese Sache hineinzuziehen, war keine gute Idee. »Jason, würdest du bitte Mrs. Buchman holen? Und Mrs. Ziegler.« Sie war zwar ziemlich sicher, dass Bill nicht gewalttätig werden würde, er war höchstens wirklichkeitsfremd, was allein sie betraf. Wenn Edie und Darla auftauchten, würde er die Absurdität der Situation erkennen und die Tür öffnen.
    Hoffte sie zumindest.
    »Coach, wir brauchen sie wirklich jetzt«, beharrte Jason. »Ich glaube, Sie sollten sie besser herauslassen.«
    »Sie wird hinunterkommen, sobald wir uns ausgesprochen haben«, sagte Bill in freundlichem Tonfall. »Geh jetzt bitte.«
    »Das geht leider nicht«, sagte Jason. »Wir haben keine rote Farbe mehr, und der Nachschub steht im Materialraum.«
    Das war keine schlechte Lüge, weil Bill nicht wusste, dass die Sachen für das Theaterstück in der Bühnenkammer aufbewahrt wurden; dennoch kaufte er es ihm nicht ab. »Sie wird sie mitbringen, wenn sie kommt.«
    »Ich muss jetzt gehen, Bill«, drängte Quinn. »Du hältst unsere Proben auf. Lass mich raus.«
    »Wir brauchen sie wirklich, Coach.« Jasons Stimme war jetzt nahe, ebenso nahe wie Bills, und Quinn stellte sich vor, dass die beiden nebeneinander dort vor der Tür standen, Jason fast so groß wie Bill, Jason mit achtzehn praktisch ein Mann, kräftig durch das Gewichtheben und bereit, Bill die Stirn zu bieten.
    Nein, dachte sie und öffnete den Mund, um Jason zu versichern, dass alles in Ordnung sei, aber in diesem Moment drehte sich der Knauf, und Jason öffnete die Tür, wobei er Bill sanft mit dem Ellbogen aus dem Weg schob.
    »Sie sind spät dran«, sagte er in betont fröhlichem Tonfall zu ihr. »Sie werden Schwierigkeiten bekommen.«
    Sie schlüpfte an ihm vorbei aus der Kammer und ignorierte Bill, der niedergeschlagen hinter Jason stand, während sie versuchte, ihr Zittern zu unterdrücken und zur Tür hastete, dicht gefolgt von Jason, der sie noch immer abschirmte.
    »Warte«, sagte Bill, und sie drehte sich

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