Der Frühjahrsputz
um, wobei sie nach Jasons Arm griff. »Du hast deine Farbe vergessen«, sagte Bill, doch sie schüttelte den Kopf.
»Ich werde jemand anders schicken, um sie zu holen«, sagte sie und floh in den Korridor, während sie Jasons Arm noch immer umklammert hielt.
»Sind Sie okay?« fragte er, als sie um die Ecke in den Hauptflur bogen, wo sie sich endlich sicher genug fühlte, ihn loszulassen.
»Ja«, sagte sie.
»Das war reichlich merkwürdig.«
»In der Tat«, sagte sie und schluckte.
Jason legte den Arm um sie. »Sie sollten hier nicht mehr alleine herumlaufen, sondern immer Corey oder mich mitnehmen. Das war wirklich übel.«
Ihn das sagen zu hören, machte die Sache nur noch schlimmer - ein Schüler hatte alles mitbekommen. Dennoch nickte Quinn, denn sie wusste, dass er recht hatte.
Jason drückte ihre Schulter. »Das wird nicht wieder passieren«, sagte er zu ihr, sah an ihr vorbei und ließ sogleich seinen Arm sinken.
Sie wandte sich um und sah, wie Bobby sie anstarrte. Was zum Teufel machte er so spät noch hier? Schlich er ihr hinterher?
Das war nicht lustig, wurde ihr bewusst. Überhaupt nicht lustig.
»Ms. McKenzie, ich möchte Sie in meinem Büro sprechen«, sagte Bobby mit eisiger Stimme.
»Nicht jetzt, Robert«, sagte sie, während sich ihre Angst beim Anblick seines dummen und einfältigen Gesichtsausdrucks in Ärger verwandelte. »Aber du solltest vielleicht mal nach deinem Baseball-Coach sehen. Er hatte mich gerade in meinem Materialraum eingeschlossen.« Plötzlich wachsam versteifte sich Bobby ein wenig, und sie fügte hinzu: »Mit ihm stimmt ernsthaft etwas nicht, Robert. Er hat wirklich ein Problem. Du musst mit ihm reden. Halte ihn mir vom Hals.«
»Mach dich nicht lächerlich«, sagte Bobby, ging aber trotzdem den Korridor hinunter.
Angespannt und frustriert saß Bill in dem leeren Kunstraum. Jason hatte es gut gemeint, aber alles ruiniert. Sie hatte ihm gerade zugehört, ganz still hinter der Tür, und er hatte alles so gut erklärt. Wenn er nur die Möglichkeit gehabt hätte, zu Ende zu reden »Bill?« sprach Bobby ihn im Türrahmen an. »Alles in Ordnung? Was ist passiert?«
»Sie will nicht, dass ich mich um sie kümmere«, erwiderte Bill. »Sie hat nur dieses Stück im Kopf und ist ständig beschäftigt -«
»Sieh mal«, Bobby kam herein und setzte sich neben ihn. »Ich denke, du solltest dich von ihr fernhalten -«
»Wenn sie nur einmal bleiben würde, um mir zuzuhören«, fuhr Bill fort.
»Ja, klar, ich könnte ihr ein Bein brechen«, meinte Bobby sarkastisch. »Aber auch dann würde sie auf Krücken davonhumpeln. Sie ist fertig mit dir.«
»Du verstehst das nicht«, sagte Bill. »Wir gehören zusammen.«
»Stimmt«, sagte Bobby. »Nach der Baseball-Saison hast du den ganzen Sommer lang Zeit, sie zurückzugewinnen.«
Stirnrunzelnd sah Bill ihn an. »Das ist zu lang. So lange kann ich nicht warten.«
»Jetzt hör mir mal zu, Bill, treib es nicht auf die Spitze«, sagte Bobby. »Du weißt, ich bin der Rektor, und ich könnte dir ernsthafte Schwierigkeiten machen, aber das möchte ich nicht, weil ich will, dass du dich einzig und allein mit dem Team beschäftigst.«
Bill stand auf. Er hatte die Nase voll vom Team. »Es gibt wichtigere Dinge als Baseball, Robert«, sagte er und verließ den Raum, ziemlich sicher, dass Bobby sich keines vorstellen konnte.
Das war wirklich traurig.
»Er ist völlig durchgedreht«, meinte Quinn später zu Hause zu Joe und Darla. »Ich konnte es nicht fassen. Er glaubt tatsächlich, er würde hier einziehen und mit mir eine Familie gründen.«
»Ich werde mit ihm reden«, sagte Joe, und Quinn sah ihren Vater überrascht an. »Ich werde ihm sagen, er soll dich in Ruhe lassen.«
»Das wird nichts nützen«, meinte Quinn. »Ich habe ihm das bereits gesagt, und er hat mir nicht geglaubt.« Sie lächelte ihrem Vater zu. »Aber trotzdem vielen Dank. Ich habe Bobby gesagt, er solle sich um ihn kümmern. Vielleicht -«
»Das genügt nicht«, widersprach Joe, und Darla sagte: »Er hat recht, Quinn. Wenn Bill dich in Materialkammern einsperrt, ist er wirklich übergeschnappt. Wir müssen irgend etwas unternehmen.«
»Was denn?« wollte Quinn wissen. »Sollen wir die Polizei anrufen und sagen, dass Bill Hilliard, der Held von Tibbett, mich in meinem Materialraum eingeschlossen hat und nicht herauslassen wollte? Das klingt doch nach einem Kinderstreich. Ich meine, wem würdest du denn glauben, Bill oder der Frau, die ihren Hund aus dem Tierheim
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