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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sich mit einer Frau zu unterhalten, bis er kurze Zeit mit einer verbrachte, die nichts zu sagen hatte. Abgesehen von ihrer Vorliebe für verheiratete Klempner und Handwerker war Barbara eine rundum nette Frau, aber wenn er in tausend Jahren noch einmal fünf Minuten mit ihr verbringen müsste, wäre das immer noch zu früh.
    Quinn hatte immer jede Menge zu sagen. Sie hatten sich über Bücher, Kinofilme, Leute, ihren Unterricht und seine unergründliche Haltung gegenüber Frauen unterhalten, aber erst seit der Woche, in der er mit Barbara ausgegangen war, war Nick klargeworden, dass ihm am meisten die Gespräche mit Quinn fehlten. Sie waren Freunde. Sie sollten miteinander reden.
    Und aus diesem Grunde wünschte er sie sich zurück. Er nickte. Das war gut. Vernünftig. Das machte Sinn.
    Er liebte Quinn wie eine Schwester, also war es nur selbstverständlich, dass er sich nach ihrer Gegenwart sehnte.
    Es war nicht ihr Körper, den er liebte - wohlgeformt und fest und geschmeidig unter ihm , streich das mit der Schwester, das war ein schlechter Vergleich, vergiss das, denk nicht daran nein, es war ihr Verstand, den er liebte, wer sie war, Quinn als Mensch und nicht Quinns Körper.
    Absolut vernünftig.
    Das Problem allerdings war, dass er - völlig losgelöst von dieser Sache mit der Liebe, diese beiden Dinge waren etwas völlig anderes, gehörten noch nicht einmal ins gleiche Universum, sie hatten absolut nichts miteinander zu tun - sich danach sehnte, ihren heißen Körper unter sich erschauern zu spüren.
    Das machte Sinn, sagte Nick sich. Eigentlich war es ganz einfach. Wie die Trennung zwischen Kirche und Staat die Unabhängigkeit beider stets garantiert. Liebe hier, Sex dort. Keine Vermischung.
    Natürlich wäre es einfacher, wenn zwei Frauen anstatt nur eine daran beteiligt wären. Tatsächlich war, so wurde ihm nun bewusst, eines der Dinge, die sein Leben bisher so unbeschwert gemacht hatten, die Tatsache gewesen, dass er Quinn geliebt und mit anderen Frauen geschlafen hatte. Und da es einfacher war, Frauen zu finden, mit denen man schlafen konnte, als solche, die man lieben konnte, würde er Quinn einfach weiterlieben - vermutlich konnte er sowieso nicht anders - und sich eine andere zum Vögeln suchen.
    Die Erinnerung an ihren Körper stieg in ihm hoch - heiß und willig unter seinen Händen, die Art, wie er sie erforscht, gefühlt, gespürt, kennengelernt hatte, wie er sie erschauern lassen und zum Höhepunkt gebracht hatte - und ließ ihn sofort wieder steif werden.
    Er musste sie noch einmal haben, sonst würde er nie damit abschließen.
    Resignierend lehnte Nick sich gegen den Subaru. Okay, es bestand kein Grund zur Panik. Er konnte das immer noch handhaben wie bisher. Er musste nur daran denken, die beiden Dinge völlig voneinander zu trennen. Den Verstand zu lieben und den Körper zu vögeln. Dann konnte er immer noch, wenn er den Körper nicht mehr vögelte, ihren Verstand lieben.
    Eindeutig logisch. Vielleicht konnte er sie davon überzeugen.
    Aber zunächst musste er sie dazu bringen, dass er sich ihr nähern durfte, ohne getreten zu werden.
    Während er darüber nachdachte, wie er das anstellen sollte, klingelte das Telefon, und als er abhob, sagte Joe: »Nick? Könntest du heute Abend hierher kommen, wenn du mit der Arbeit fertig bist?«
    »Hierher?« fragte Nick. »Du meinst, zu Quinn?« Soviel Glück konnte er doch gar nicht haben.
    »Ja«, sagte Joe. »Quinn ist die Treppe hinuntergefallen und hat sich den Knöchel verstaucht. Das Treppengeländer hat sich gelöst.«
    »Oh, Mist.« Nicks Verlangen wandelte sich in Besorgnis. »Geht es ihr gut? Soll ich sie ins Krankenhaus bringen?«
    »Darla fährt sie hin.« Joes Stimme klang grimmig. »Ich glaube, jemand hat den Handlauf gelockert. In allen Halterungen müssten drei Schrauben sein, aber es war nur eine in jeder. Ich habe ihn so gut es geht wieder befestigt. Und als ich gestern Abend heimkam, habe ich Gas gerochen. Irgendeiner hat an dem Ventil im Keller herumgespielt, und als ich hinunterging, habe ich ein kaputtes Fenster entdeckt. Jeder hätte hier einsteigen können. Ich denke, dieses Haus ist das reinste Minenfeld
    »Wer -« setzte Nick an, unterbrach sich dann aber. »Doch nicht etwa Bill?«
    »Ich will es nicht glauben, aber nach dieser Geschichte in der Materialkammer ist das auch mein Tip.«
    »Welche Geschichte in der Materialkammer?« wollte Nick wissen, und als Joe es ihm erzählte, verwandelte sich seine Besorgnis um Quinn in Wut,

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