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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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den Krücken und humpelte zur Treppe. » Ich bin hundemüde.«
    Nick wollte sie auf die Arme nehmen, doch Joe war schneller. »Komm, ich trage dich«, sagte er und hob sie hoch.
    »Du wirst dir das Rückgrat brechen«, protestierte Quinn und ließ ihre Krücken fallen. »Ich kann gehen.«
    »Nein.« Joe trug sie die Treppe hinauf, während Nick ihm folgte, nur für den Fall, dass er einen Herzinfarkt bekäme und hintenüber fiel.
    Joe legte Quinn mitten auf ihrem großen Eichenbett ab und lehnte sich eine Minute an die Wand. »Als du klein warst, habe ich das immer getan«, keuchte er. »Du hast zugenommen.«
    Quinn grinste zu ihm hoch. »Ich liebe dich, Daddy«, sagte sie, und als Joe zurücklächelte, bemerkte Nick plötzlich zum ersten Mal, wie ähnlich sie sich sahen. Meggy und Zoë waren die Verrückten in der Familie, die jede Aufmerksamkeit auf sich zogen, während Quinn und Joe in der Menge untergingen und einfach nur da waren, mit beiden Beinen auf dem Boden, ohne dass sie jemand wirklich wahrnahm. Abgesehen davon, dass er Quinn in letzter Zeit überall vor sich sah und sie jeden Tag seine Phantasie ausfüllte. Aber das hatte sie immer schon getan. Bisher allerdings hatte er nicht unter ihr gelitten, wie er das in den letzten Wochen erlebte. Oder er war um sie besorgt wie jetzt.
    »Ich liebe dich auch«, grummelte Joe heiser, als er wieder zu Atem gekommen war. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Rühr dich nicht vom Fleck, bevor ich nicht wieder Luft bekomme. Ich glaube, ich habe keine Kondition mehr.« Kopfschüttelnd verließ er das Zimmer, und Nick, unfähig, an etwas anderes zu denken, trat ans Bett und zog das Kopfkissen, auf dem sie nicht lag, unter der Decke hervor.
    »Setz dich«, sagte er, und als sie das tat, stopfte er es hinter sie. »Hast du noch mehr Kissen?«
    »Warum?« Quinn sah ihn stirnrunzelnd an. »Das reicht. Danke.«
    »Für deinen Fuß. Du solltest ihn hochlagern.« Er öffnete die Vitrine hinter sich und zog eine Decke hervor. »Die dürfte es tun.« Er rollte sie zu einem dicken Schlauch zusammen, hob sanft ihren bandagierten Fuß an und legte die Decke darunter. »Er schwillt nicht so an, wenn er hochliegt. Hast du eine Eispackung? Ich kann schnell losfahren und -«
    »Das passt nicht zu dir«, sagte Quinn. »Entspann dich, es geht mir gut.«
    »Okay.« Nick trat einen Schritt zurück. »Brauchst du sonst irgendwas? Eine Cola light? Was zu essen?«
    »Es geht mir gut«, wiederholte Quinn, und er ging noch einen Schritt zurück. »Wirklich, Nick. Lieb von dir, aber ich fühle mich prächtig. Darla und Dad werden mich nach Strich und Faden verwöhnen und mich wahnsinnig machen. Du brauchst das nicht auch noch zu tun.«
    »Okay«, sagte Nick wieder. Sein Blick fiel auf die Schatten unter ihren Augen und den Bluterguss auf ihrer Stirn. » Ich mache mir Sorgen um dich«, stieß er hervor. »Ich hätte nie gedacht, dass er dir weh tun würde.«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass das seine Absicht war. Wahrscheinlich hat er gar nicht so weit gedacht. Er hat Probleme.«
    »Zur Hölle mit ihm.« Seine Stimme war schärfer, als er beabsichtigt hatte, und Quinn sah ihn besorgt an.
    »Hör zu, es ist alles in Ordnung.« Quinns Stimme klang wie immer, ruhig und bedächtig. »Darla und Dad sind hier bei mir, in der Schule umgibt mich ein Haufen Leute, und Darla und Edie passen bei den Theaterproben auf mich auf. Ich bin in Sicherheit.«
    »Glaubst du wirklich, dass Darla dich vor Bill schützen könnte?« fragte Nick ungläubig. »Ich finde -«
    »Hey, wem würdest du ungern im Dunkeln auf der Straße begegnen?« fragte Quinn grinsend, und Nick musste zugeben, dass das Darla war. Wenn sie wütend war, konnte sie gemeingefährlich werden.
    »Pass einfach nur auf dich auf«, meinte er, und sie seufzte und sagte: »Das werde ich , okay?«
    »Okay«, erwiderte er und wandte sich zum Gehen, hielt jedoch inne, als sie sagte: »Nick?«
    Er blickte sich zu ihr um. Sie hatte sich ein wenig zu ihm vorgebeugt, ihr kupferfarbenes Haar war verstrubbelt, ihre Augen waren groß und wunderschön.
    »Danke«, sagte sie. »Wirklich. Du bist ein guter Freund.«
    Bei dem Wort Freund musste er schlucken, denn es durchfuhr ihn wie ein Messer. »Ruf mich an, wenn du irgend etwas brauchst.«
    »Versprochen«, sagte sie, so dass ihm nichts anderes zu tun blieb, als aus dem Zimmer in den Flur hinauszugehen.
    Freund. Nun, genau das wollte er ja sein. Alles wie gehabt.
    Max kam aus dem

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