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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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mit der er weitaus leichter umgehen konnte als mit Liebe und Angst. »Lieber Himmel«, sagte er, »du hättest mich anrufen sollen, dann hätten wir beide ihm einen Besuch abgestattet.«
    »Quinn wollte das nicht«, sagte Joe. »Du weißt doch, dass sie keinen Wirbel mag. Ich denke, sie glaubte, dass er es aufgeben würde, wenn sie kein Aufhebens verursacht, aber nach dieser Sache müssen wir etwas unternehmen. Ich habe schon bei Frank Atchity angerufen und werde jetzt einen Kontrollgang durchs Haus machen, aber ich möchte, dass du auch noch mal alles abcheckst. Wenn du -«
    »Ich komme sofort«, unterbrach Nick ihn. »Und Max bringe ich auch mit. Heute ist Samstag, da können wir eine Stunde früher schließen.«
    »Danke«, sagte Joe.
    »Ist mir ein Vergnügen«, antwortete Nick.

13
    Nick brachte Verschlussriegel mit, die sie an den Eingangstüren und an der Tür zum Keller montierten. Dann begannen sie, alles im Haus zu überprüfen, angefangen von dem Gasleck im Keller. Zwei Stunden später waren sie erst mit dem Erdgeschoß fertig.
    Bill hatte gründliche Arbeit geleistet.
    Es schien, dass nahezu alles, das eine Schraube oder einen Nagel hatte, gelockert worden war. Kabel waren abgewetzt, Rohre leicht losgeschraubt, ein Bein der Couch war gelockert und Konservendosen waren so positioniert worden, dass sie aus dem Schrank fielen, sobald man ihn öffnete. »Er muss Stunden dafür gebraucht haben«, meinte Max schließlich, doch Joe, der Jahre als Elektriker und Mann für alles hinter sich hatte, schüttelte den Kopf. »Es dauert immer länger, etwas zu befestigen, als es loszuschrauben. Beim Losschrauben muss man nicht vorsichtig sein.« Nick blieb still, während er alles doppelt überprüfte und zunehmend zorniger wurde, je mehr Sabotage sie entdeckten.
    Als sie gerade die Treppe hinaufgehen wollten, um oben alles zu kontrollieren, klingelte das Telefon, und Nick hob ab.
    »Hallo?« meldete er sich, und Zoë fragte: »Wer ist da?«
    »Na wunderbar«, sagte Nick, der ihre Stimme nach zwanzig Jahren immer noch erkannte. »Du hast mir gerade noch gefehlt.«
    »Nick?«
    »Ja.«
    »Ich habe gehört, dass du meine Schwester vögelst.«
    »Ich nutze jede Gelegenheit«, sagte er. »Sie ist nicht hier. Ich werde ihr sagen, dass sie dich zurückrufen soll.«
    »Warte mal einen Augenblick. Wenn sie nicht da ist, was tust du dann dort?«
    Nachdem er es ihr erklärt hatte, schwieg sie eine Minute, bevor sie sagte: »Scheiße. Zieh bei ihr ein.«
    »Was?«
    »Zieh bei ihr ein. Sie liebt dich, du liebst sie, und dieses Oberarschloch sollte das wissen. Hör auf herumzuvögeln, und zieh zu ihr.«
    »Das ist nicht so einfach«, meinte Nick.
    »Oh, werd doch endlich erwachsen«, entgegnete Zoë. »Du hast sie immer schon geliebt. Hör auf, so ein Kindskopf zu sein.«
    »Mein Gott, was habe ich dich vermisst«, sagte Nick. »Ich‘ werde Quinn Bescheid sagen, dass sie dich anrufen soll.«
    »Tu das. Aber in der Zwischenzeit bleibst du dort und passt auf sie auf. Ich meine das ernst, Nick«, setzte sie hinzu und schaffte es, ihn wie und je auf die Palme zu bringen. »Mach keinen Mist.« Dann legte sie auf.
    »Wer war das?« wollte Joe wissen, als er die Treppe herunterkam.
    »Zoë«, antwortete Nick und legte den Hörer auf.
    »Du hast ein interessantes Leben«, meinte Joe und holte einen Schraubenzieher aus der Schublade. »Was hat sie gesagt?«
    »Sie will, dass ich bei Quinn einziehe«, sagte Nick.
    Joe grinste. »Das ist meine Zoë. Ein Teufelskind.« Er ging wieder zur Treppe, blieb jedoch stehen, als die Haustür aufging und Quinn mit Darlas Hilfe auf Krücken hereinhumpelte. Ihr Knöchel war bandagiert, auf ihrem Ellbogen saß ein großes Pflaster, aber vor Wut schlecht wurde Nick, als er den Bluterguss auf ihrer Stirn sah.
    »Du siehst furchtbar aus«, sagte Max, und Joe warf ihm einen missbilligenden Blick zu.
    »Ich bin okay«, sagte sie in die Runde. »Sieht viel schlimmer aus, als es ist.« Sie klemmte sich die Krücken unter die Arme. »Bis zum Ende der Woche werde ich die schon nicht mehr brauchen. Sie dienen nur dazu, den Knöchel zu entlasten. Nur eine Verstauchung -«
    »Eine schlimme Verstauchung«, sagte Darla grimmig und schloss die Tür hinter sich.
    »- und in ein paar Wochen bin ich wieder vollkommen hergestellt.« Quinn holte tief Luft und lächelte, und Nick dachte: Ich bringe ihn um. Sollte er sich ihr jemals noch mal nähern - »Aber jetzt werde ich mich ins Bett legen.« Ungeschickt hantierte sie mit

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