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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Hemd, aber sie wollte nicht stehenbleiben, er bemerkte, wie der Stoff plötzlich nachgab, und dann sah er sie humpelnd und stolpernd davonlaufen. Ihr Hemd hielt er in seiner Hand, und ihr entblößter Rücken schimmerte hell in der dunklen Nacht, während sie davonrannte; alles, was ihm geblieben war, war ihr Hemd, und das war falsch . »Verdammt«, brüllte er und ließ das Hemd fallen, um ihr nachzusetzen, um sie zurückzuholen. Sie durfte nicht schon wieder davonlaufen, sie würde nie wieder davonlaufen.
    Mit drei ausgreifenden Schritten hatte er sie eingeholt und griff nach ihrem nackten Arm. Er spürte ihr warmes Fleisch unter seinen Fingern, als er sie zurückriss und schrie: »Hör auf vor mir wegzulaufen!« Er wirbelte sie herum - sie war nackt, nahezu nackt, nur einer dieser schrillen Büstenhalter in entsetzlichem Rot bedeckte sie, sie war so kurvenreich, er griff nach ihr in dem Verlangen, seine Finger in ihr Fleisch zu bohren.
    »Nein!» schrie sie, holte mit dem Fuß aus und traf ihn am Knie. Der Schmerz schoss ihm in die Leistengegend, das Knie gab nach, und er sank zu Boden, wobei er die Umklammerung löste. Er griff nach ihr, als sie rückwärts strauchelte, doch, sie war schneller und rannte davon. Er stolperte auf die Beine und lief ihr nach. In diesem Augenblick jedoch bog ein Laster um die Ecke, und genau wie sie zuvor schrie er nun innerlich Nein , weil der Wagen seine Fahrt verlangsamte.
    »Nick!« kreischte Quinn. Sein Name verzerrte sich in ihrer Kehle, während der Laster schlitternd neben ihr zum Stillstand kam. Hastig griff sie nach der Tür, als Nick sie bereits von innen aufstieß und Bill sie wieder von hinten packte und an ihrem Arm riss. Sie wollte nur noch schreien, während sie verzweifelt versuchte, sich an die Tür zu klammern oder Nicks Hand zu ergreifen, um bei ihm in Sicherheit zu sein vor diesem Wahnsinnigen, der hinter ihr her war.
    »Herrgott!« Nick langte quer über den Sitz, als Quinn die Hand nach ihm ausstreckte. »Lass sie los!«
    Er schnappte nach ihrer Hand und zerrte sie in die Kabine, wobei sie Bill mit sich in den Türrahmen zog. Sie spürte einen stechenden Schmerz in den Schultern, während die beiden an ihr rissen, und sie umklammerte Nick mit aller Kraft, die ihr geblieben war; sie bohrte ihre Finger in seine Hand und warf sich ihm entgegen in dem Versuch, wieder eins mit ihm zu werden, damit Bill sie nicht zurückziehen konnte.
    »Lass mich nicht los«, flehte sie Nick keuchend an, und er beruhigte sie. »Keine Angst.«
    Sein Gesicht sah finster aus, als er sich zu ihr herüberbeugte und sie mit der Schulter gegen das Sitzpolster presste, um sie mit seinem Körpergewicht zu schützen. Er funkelte Bill von oben herab an. »Bill, lass sie auf der Stelle los.« Er wollte sich an ihr vorbeizwängen, um aus dem Wagen zu springen, doch Quinn hielt ihn zurück.
    »Nein«, stieß sie hervor. »Nein, lass mich nicht allein, bitte.«
    »Wir müssen miteinander reden«, sagte Bill, während er sie immer noch umklammert hielt. »Nur reden. Das ist eine Sache zwischen mir und ihr, Nick. Halt dich da raus.« Vor Anspannung und Wut war seine Stimme belegt, und Quinn hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen; nie zuvor hatte sie Bill so reden hören. In ihr Haus einzubrechen hätte einfach Bosheit sein können, aber dies hier war der pure Wahnsinn. »Gib sie mir zurück«, verlangte er, und Quinn spürte Panik in sich aufsteigen.
    »Lass mich nicht los«, flehte sie Nick an, ohne eine Vorstellung zu haben, was er tun konnte. In schierer Todesangst klammerte sie sich an ihn. »Lass mich nicht im Stich, lass mich nicht los!«
    Nick atmete tief durch und zog dann mit der freien Hand die Handbremse an. Er zwängte sich an ihr vorbei und schob sie mit seiner Hüfte weiter zur Seite, damit sie zur Fahrertür rutschen konnte. Sie lag quer auf dem Sitz, weil Bill immer noch ihr Handgelenk umklammerte und versuchte, sie aus dem Wagen zu zerren. Nick lehnte sich gegen ihren Arm, so dass er ihr die Sicht auf Bill versperrte - er fühlte sich so gut und stark an, wie ein Anker, wie ihre letzte Hoffnung und begann, Bills Finger gewaltsam von ihrem Arm zu lösen. »Du tust ihr weh, Bill«, sagte er mit kalter Wut. In diesem Moment gab Bill sie endlich frei.
    Quinn war so erleichtert, dass sie beinahe zu weinen begann. Sie verschränkte die Arme vor sich und schlang sie dann um ihren Körper, um den Schmerz in ihren Schultern und Handgelenken zu lindern. Nur mit ihrem Büstenhalter

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