Der Frühjahrsputz
gerne sein wollte.
»Komm her«, flüsterte sie, und er antwortete: »Mein Gott, die ganze Welt kann uns sehen.«
»Dann werden sie was von uns lernen«, meinte Darla, aber Max erhob sich, wobei sich sein Körper einen wundervollen Moment lang dicht an sie presste, bevor er sie wieder auf die Schreibtischplatte setzte.
»Lass uns nach Hause gehen«, sagte er. »Um elf Uhr sind die Kinder im Bett. Dann haben wir Zeit für uns, Süße.«
Darla spürte, wie sich ihre Lust in Luft auflöste. »Das sind noch fünf Stunden.«
Max grinste. »Das werden wir wohl noch schaffen. Komm schon, lass uns gehen, bevor uns hier jemand herumknutschen sieht.«
»Ja, das wäre furchtbar«, meinte Darla resignierend und folgte ihm zur Tür hinaus. Wieder fiel ihr der weiße Toyota ins Auge, der im Garagenlicht glänzte. »Wessen Wagen ist das, sagtest du?«
»Barbara Niedemeyers«, antwortete Max.
»Sie hat gerade Matthew hinausgeworfen«, sagte Darla und blieb abrupt stehen. »Oh, mein Gott, sie hat es auf Nick abgesehen.«
»Vielleicht glaubte sie auch nur, dass irgend etwas mit ihrem Wagen nicht stimmt«, erwiderte Max. »Du willst doch nicht tatsächlich noch einen Hund, oder?«
»Nein, und außerdem möchte Quinn ihn selbst behalten.« Im Geiste ging Darla die Möglichkeiten durch und lenkte sich damit von ihrer eigenen Enttäuschung ab. »Ich sage dir nur eins: Wenn der Toyota innerhalb einer Woche wieder hier steht, hat sie Nick im Visier.« Sie wandte sich zu Max. »Sollen wir versuchen, ihn zu retten?«
»Nick braucht niemanden, der ihn rettet«, sagte Max und sah dabei so verlegen aus, dass Darla das Thema fallenließ. Max und Nick standen sich nahe, aber sie mischten sich nicht in die Angelegenheiten des anderen ein. Diese Art Verhältnis hatte in den fünfunddreißig Jahren, die sie Brüder waren, immer funktioniert. Es gab keinen Grund, daran etwas zu ändern.
»Schon gut«, sagte sie, und Max meinte daraufhin: »Was meinst du damit, Quinn behält ihn? Das passt nicht zu ihr.«
Darla folgte ihm hinaus in die trostlose Märzdämmerung, stapfte durch den Morast und dachte daran, wie Quinn sich darüber amüsieren würde, wenn sie hörte, dass Barbara hinter Nick her war. Gleichzeitig versuchte sie angestrengt, nicht daran zu denken, wie gerne sie eben im Büro Sex gehabt hätte - einfach mal eine kleine Abwechslung nach siebzehn Jahren.
»Vielleicht will sie eine Abwechslung«, meinte Darla, und Max erwiderte: »Quinn? Unwahrscheinlich.« Er riss die Fahrertür des Lasters auf und kletterte in den Wagen. »Sie führt ein gutes Leben, und wenn sie ihre Karten richtig ausspielt, kann das für immer so bleiben. Warum sollte sie sich das vermasseln?«
Darla stand auf dem Parkplatz, während die Schneeflocken um sie herumwirbelten, und ihr wurde plötzlich eiskalt. -»Vielleicht braucht man ab und zu eine Abwechslung, um sich wieder lebendig zu fühlen, Max. Manchmal ist das, was immer gut war, nicht genug.«
»Wovon sprichst du eigentlich?« Max beugte sich hinüber und öffnete die Beifahrertür. »Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe. Komm, steig ein, bevor du festfrierst.«
Darla ging um den Laster herum und kletterte auf ihren Sitz. Sie war sich nicht sicher, wovon sie sprach, aber sie war sich vollkommen sicher, dass sie wusste, wie sie sich fühlte.
Und wenn Max glaubte, er werde heute Abend, nachdem die Kinder im Bett waren, verführt werden, hatte er gar nichts verstanden.
Er tätschelte ihr Knie. »Nach den Nachrichten, Süße«, sagte er. »Du und ich.«
Nein zu sagen, geradeheraus nein, stieg Quinn in den Kopf wie billiger Wein - sie fühlte sich schwindelig und benommen, und ihr wurde ein wenig übel, als Bill sie mit geschlossenen Lippen nachsichtig anlächelte.
»Nein, das wirst du nicht tun, Liebling«, sagte er. »Sei nicht albern.« Er hatte diesen wohlwollenden Blick ä la Captain of the Universe aufgesetzt, der ihm in ganz Tibbett Respekt verschaffte. Ein echtes Mannsbild, hatte ihr Vater gesagt, als sie ihn das erste Mal mit nach Hause gebracht hatte. Was erklären würde, warum sie ihn im Moment nicht ertragen konnte. Sollten die Männer ihn doch haben.
Quinn bückte sich, um Katie auf den Boden zu setzen. Als sie sich wieder aufrichtete, fiel ihr Blick an Bill vorbei auf die Töpfe, die auf dem Herd köchelten. Vor Ärger stieg ihr die Röte ins Gesicht. »Du hast ja schon wieder gekocht. Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich mittwochs mit Darla esse -«
»Du hast doch
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