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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz
Autoren: Jennifer Crusie
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hatte. Schließlich aber hatte sie nachgegeben, und nun war sein Leben perfekt.
    Im Juni würden sie sich verloben, die Hochzeit würde Weihnachten stattfinden. Er hatte alles genau geplant, es würde keine Probleme mit der Schule oder der Spielsaison geben. Während er den Wagen vor der Wohnung parkte, malte er sich die Zukunft mit Quinn aus. Selbstverständlich würden sie Kinder haben. Sie würde auf der Tribüne sitzen, wenn er ihre Söhne trainierte, und sie Abends ins Bett bringen; sie würde eine gute Mutter sein.
    Immer, wenn er Mütter sah, die ihre Kinder in Geschäften anbrüllten, dachte er an Quinns rundes, freundliches Madonnengesicht und war sicher, dass sie seine Kinder niemals so behandeln würde. Und auch für ihn würde sie immer da sein, liebe- und verständnisvoll. Sie war alles, was er brauchte, der solide, sichere Mittelpunkt seines Lebens.
    Als Quinn um viertel nach sechs mit dem Hund auf dem Arm nach Hause kam, blieb er daher ruhig und sagte lediglich in warnendem Tonfall, der verlauten ließ, dass es hier nichts zu verhandeln gab: »Quinn, der Hund kommt zu Edie.«
    Mit zusammengepressten Lippen reckte Quinn ihr Kinn empor, und plötzlich sah ihr Gesicht gar nicht mehr so rund aus wie üblich. Auf ihren Wangen bildeten sich zwei rote Flecken. Sie sah furchtbar aus, der Hund noch entsetzlicher, geradezu bösartig, so als hätte er sie gebissen und infiziert.
    »Nein«, sagte sie.
    »Hey« begrüßte Darla Max, als sie das leicht schmuddelige und vollgestopfte Büro der Werkstatt betrat, dessen Einrichtungsstil laut Quinn an die ersten Klemmbretter erinnerte. »Von wem ist denn der Toyota da draußen?«
    »Von Barbara Niedemeyer«, erwiderte Max, ohne den Blick von der Rechnung zu heben, die er gerade schrieb. »Und wir werden nicht noch einen Hund adoptieren, also vergiss das gleich.«
    Darla grinste seinen Hinterkopf an und dachte, wie sexy der Bogen seines Nackens war, dessen Linie hinten in seinem T-Shirt verschwand. Max hatte in den siebzehn Jahren seit ihrem Schulabschluss ein paar Kilo zugenommen, und sein dunkles Haar war ein wenig dünner geworden, aber sie konnte immer noch den attraktivsten Jungen aus der Abschlussklasse vor sich sehen, der ihr die Ehre zuteil werden ließ, als erstes Mädchen in dem Auto, das er endlich zum Laufen gebracht hatte, mit ihm ins Autokino zu fahren. Sie hatten sich Das Imperium schlägt zurück angeschaut, oder zumindest den größten Teil davon. Als sie ihn nun betrachtete, wäre sie am liebsten sofort wieder über ihn hergefallen. Nach siebzehn Jahren nicht schlecht, immerhin.
    Sie spähte in die Werkstattbucht hinaus. »Wo ist Nick?« »Oben.« Max schob seinen Stuhl zurück. »Ich meine das ernst, kein Hund.«
    Darla setzte sich auf die Schreibtischkante und stupste sein Bein mit ihrem Schenkel leicht an. »Auch nicht, wenn ich ganz lieb frage?«
    »Nicht einmal dann«, sagte Max, aber der Unterton in ihrer Stimme war ihm nicht entgangen - das konnte sie an dem leichten Zucken seiner Lider erkennen. »Du könntest allerdings versuchen, mich zu überzeugen.«
    Darla rutschte ein wenig nach vorn, bis ihre Beine die von Max umschlossen, und beugte sich vor, um sich mit den Händen auf den Armlehnen des Stuhls abzustützen. »Weißt du, ich würde diesen Hund furchtbar gerne haben. Was muss ich denn genau dafür tun?«
    »Komm mit mir nach Hause, und mach mir eine Rückenmassage«, schlug Max vor. »Und noch ein bisschen was anderes. Obwohl du den Hund trotzdem nicht bekommst, das muss ich fairerweise gleich sagen.«
    Er versuchte, streng dreinzublicken, und Darla musste lachen und beugte sich noch weiter vor. »Vergiss das mit zu Hause«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Da wimmelt es von Kindern. Du und ich, mein Schatz, hier und jetzt.« Er hob die Augenbrauen, während sie anfing ihn zu küssen. Er erwiderte ihren Kuss mit einem dieser guten, soliden verdammt-bin-ich-froh-dass-du-hier-bist-Küsse, aber an diesem Abend wollte sie mehr, weil sie nicht zu Hause waren, sondern im Büro, hell erleuchtet und mit Fenstern ringsum, und sich wieder wie alberne Teenager benahmen. Sex mit Max war nie schlecht, aber er war nicht immer atemberaubend und auch nicht allzu häufig in letzter Zeit.
    Jetzt jedoch war sie kaum zu bremsen.
    »Warte mal«, murmelte Max und schnappte nach Luft, während sie sich auf seinen Schoß gleiten ließ, so gut dies trotz der Armlehnen ging, und dabei seine Schenkel auseinander drückte. Aber sie war ihm nicht so nah, wie sie das
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