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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz
Autoren: Jennifer Crusie
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rausgeworfen?«
    »Sie hat mich nicht rausgeworfen.« Nick ging zur Tür und öffnete sie. »Sie meinte nur, ich könne nicht eher einziehen, bis ich lieber dort als hier wohnen wolle.«
    Joe sah sich um. »Scheint nicht zuviel verlangt zu sein.«
    »Raus«, sagte Nick, und Joe legte die Brezeln auf den Tisch.
    »Du bist offenbar gestresst«, meinte er. »Ist wohl besser, wenn ich gehe.« Er hob den Fernseher hoch und bückte sich nach dem Müllsack. »Autsch, verdammt!« Er richtete sich auf und sah erleichtert aus. »Dachte schon, ich hätte mich verrenkt. Das wäre ja schlimm, wo ich doch heute Abend so eine vielversprechende Verabredung habe.«
    »Eine Tragödie«, bestätigte Nick. »Sei vorsichtig auf der Treppe.«
    Joe nickte und ging zur Tür.
    »Du ziehst also zurück in Quinns Haus?« wollte Nick wissen und versuchte, sein schlechtes Gewissen zu unterdrücken.
    »Nein, ich glaube, ich gehe heim.«
    »Zu Meggy?«
    »Mir scheint, dass Edie bald ausziehen wird«, erklärte Joe. »Manchmal kann Meggy ziemlich anstrengend sein, wenn man nicht an sie gewöhnt ist. Ich bin an sie gewöhnt.«
    »Ich denke nicht, dass das so einfach sein wird«, meinte Nick, doch Joe schüttelte den Kopf und wandte sich im Türrahmen noch einmal um.
    »Du denkst überhaupt nicht, mein Sohn«, sagte er. »Das ist dein Problem. Du folgst einfach deinen Hormonen, anstatt darüber nachzudenken, was du tust.« Joe lehnte sich gegen den Türrahmen, während er, den Fernseher noch immer unter den Arm geklemmt, zu philosophischen Ergüssen ansetzte. »Wenn man es recht betrachtet, sind doch alle Beziehungen wie Autos.«
    »Sind sie nicht«, widersprach Nick.
    »Die guten sind dazu gemacht, die Unebenheiten abzufangen, sie können kräftige Stöße vertragen, wenn du verstehst, was ich meine. Bei Meggy und mir -« Joe grinste, »gibt‘s kräftige Stöße.«
    »Ich habe noch einen für dich«, meinte Nick. »Meggy und Edie schlafen miteinander.«
    »Ich weiß.« Joes Grinsen wurde breiter.
    »Das weißt du?«
    »Zum Teufel noch mal, ja. Das läuft schon seit Jahren.« Voller Bewunderung schüttelte Joe den Kopf. »Meggy ist eine aufregende Frau, jawohl, das ist sie. Ihr gefällt die Abwechslung.«
    »Ich will davon nichts wissen«, wehrte Nick ab.
    »Wie ich schon sagte«, meinte Joe und begann, die Treppe hinabzusteigen. »Du denkst nicht weit genug.«
    Nick schloss die Tür und schaute sich um. Abgenutzter Teppich, Möbel aus vierter Hand, Regale aus Steinen und Brettern - die Wohnung machte den Anschein, als sei sie ihm egal. Wahrscheinlich, weil sie das war. Es war nichts für immer.
    »Scheiße«, sagte er. »Es gefällt mir, alleine zu leben.« Er setzte sich in seinen Lehnsessel und verschüttete Joes Bier. Er holte ein Handtuch aus der Küche - mein Gott, war sie klein im Vergleich zu Quinns - und wischte das Bier vom Boden auf - verdammt schöner Boden, genauso gut wie der von Quinn -, bevor er sich wieder setzte, um zu lesen.
    Auch Quinn war jetzt sicherlich zu Hause. Wahrscheinlich machte sie ein Nickerchen, häkelte oder fuhrwerkte in der Küche herum, spielte mit Katie oder telefonierte mit Darla. Wenn er bei ihr wäre, würde sie sich nun mit ihm unterhalten.
    Da sieht man es. Unterhalten. Wie sollte er lesen, wenn sie redete?
    Er sah auf das Buch hinunter, in dem er auch jetzt nicht las, weil er an Quinn dachte. Wenn er lesen wollte, gab es dort sechs Zimmer, in die er sich zurückziehen konnte. Und außerdem sechs Zimmer, in denen er Quinn finden konnte.
    Aber dennoch, wie könnte er all dies hier aufgeben? Wieder schaute er sich in seiner Wohnung um. Sie wirkte scheußlich, kalt und ungemütlich, kein Licht, keine Couch und keine Quinn.
    »Ich bin glücklich alleine«, sagte er laut und schaute automatisch auf den Boden, um zu sehen, ob Katie, diese neurotische kleine Ratte, ihm mit schräggelegtem Kopf zuhörte und dabei zitterte.
    Richtig, keine Katie.
    Scheiße.
    Er sollte wirklich bei ihr sein. Bill konnte sich immer noch dort herumtreiben, falls Quinn keine Anzeige erstattet hatte, ja, vermutlich hatte sie das tatsächlich nicht getan. Das sähe ihr ähnlich, kein Problem verursachen zu wollen, das sie dann lösen musste. Er sollte besser zu ihr gehen und sich vergewissern, dass sie Anzeige erstattet hatte.
    Er legte das Buch zur Seite und stand auf, um zu Quinn zu fahren. Komm nicht zurück, bevor du nicht aus eigenem Willen zurückkommst, hatte sie gesagt.
    Also würde er schwindeln.
    Er war gerade auf dem Weg zur
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