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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz
Autoren: Jennifer Crusie
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darunter wie einen voluminösen Sarong um sich geschlungen, obwohl ihr das T-Shirt bis zu den Knien reichte. Je mehr Stoff zwischen ihnen, um so besser.
    »Mein Dad wohnt auch hier, weißt du«, sagte sie beiläufig. »Er müsste jeden Augenblick zurückkommen.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Edie ist zurück in ihre Wohnung gezogen, daher ist er wahrscheinlich wieder bei deiner Mutter.«
    »Edie ist wieder ausgezogen?« Quinn war wie vom Donner gerührt und hatte plötzlich Angst. Wenn ihr Dad nicht zurückkam -
    »Die Mütter hatten beim Spiel kein anderes Gesprächsthema«, erklärte Bill. »Außerdem habe ich gehört, dass Darla wieder zu Max zurückgekehrt ist. Da wusste ich, dass auch für uns der Zeitpunkt gekommen ist.«
    »Bill, es gibt kein ›uns‹.« Ängstlich beobachtete Quinn ihn, um zu sehen, ob er verärgert aussah.
    »Natürlich gibt es das.« Geduldig wie immer schüttelte Bill den Kopf. »Das letzte Mal, als ich zu dir gezogen bin, hast du dich genauso benommen. Ich habe es immer wieder vorgeschlagen, du hast dich gewehrt, doch dann bin ich einfach eingezogen, und alles war in bester Ordnung. Mit der neuen Wohnung war es genau dasselbe. Nachdem ich unseren Umzug erledigt hatte, hast du dich gefreut.« Er zuckte mit den Schultern. »Manchmal weißt du eben nicht, was du willst, bis ich es dir zeige.«
    Quinn öffnete den Mund, um zu protestieren, schloss ihn dann jedoch wieder. Er hatte recht. Nicht mit dem, was sie wollte, aber sie hatte stets nachgegeben. Er war nicht verrückt, weil er dachte, dass es wieder funktionieren würde.
    Er war einfach nur verrückt, Punkt.
    »Ich wollte es nicht«, sagte sie vorsichtig und beobachtete seine Augen, um zu sehen, ob er böse wurde. »Ich wollte nur keine Probleme verursachen, indem ich mich darüber streite. Es war dumm von mir, und genau das hat uns in diesen Schlamassel geführt, in dem wir nun sitzen, aber ich wollte es nicht.«
    »Wir sind genauso, wie wir immer waren«, sagte Bill beinahe zu sich selbst, doch sie widersprach: »Nein. Bill, sieh mich an. Ich habe mich verändert.«
    Er grinste sie an. »Für mich siehst du genau wie immer aus. Du hast oft in einem meiner T-Shirts geschlafen, weißt du noch? Alles genau wie immer.«
    »Nichts ist wie immer. Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich mich verän-«
    »Menschen ändern sich nicht«, unterbrach er sie. »Sie glauben das vielleicht, aber in Wirklichkeit tun sie es nicht. Tief im Inneren bleiben sie immer dieselben. Sieh dir nur Max und Darla an. Und dein Dad zieht bestimmt wieder bei deiner Mom ein. Genau, wie ich wieder bei dir bin. Menschen machen schon mal Dummheiten, aber sie ändern sich nicht wirklich.«
    »Nun, ich schon«, sagte Quinn. »Und ich bin nicht -«
    »Nein, auch du nicht«, fiel Bill ihr ins Wort. »Na schön, du hast dein Haar abgeschnitten, aber das wird wieder wachsen. Im September wirst du wieder Kunstunterricht mit langen Haaren geben, genau wie immer. Du bist die gleiche geblieben.« Er wedelte mit der Hand durch das Zimmer. »Du hast dieselben Möbel in diesem Schlafzimmer, dieselben Bilder an den Wänden. In der Küche hast du das Sieb neben dieses Kinderbild gehängt, genau dorthin, wo es in unseren beiden anderen Wohnung en hing. Du hast dich nicht verändert.«
    Quinn blinzelte ihn an. Er hatte recht.
    »Und ich weiß, dass du denkst, ich gehöre nicht hierher, aber warte ab.« Er nickte ihr zu. »Es wird so sein, wie es immer war.«
    »Ich habe mich in Nick verliebt«, platzte sie hervor, um mindestens genauso sich selbst wie ihm zu beweisen, dass sie sich verändert hatte.
    »Nein, du liebst ihn«, korrigierte er sie liebenswürdig. »Das hast du immer schon getan. Du hast nur die Art dieser Liebe verwechselt, weil ich nicht bei dir war.«
    »Ich schlafe mit ihm«, sagte Quinn. »Mir ist die Art ziemlich klar, wie ich ihn liebe.« »
    »Nein«, widersprach Bill. Seine Miene verfinsterte sich, und ihr wurde wieder bewusst, wo sie war und in welcher Klemme sie steckte. »Sag ihm einfach, dass du ihn nicht auf diese Weise liebst. Es war ein Fehler, er wird das verstehen. Du kennst doch Nick, er will sowieso keine feste Beziehung.«
    »Okay, jetzt hör mir mal zu«, sagte Quinn so gefasst wie möglich. »Vermutlich hast du recht, wenn du sagst, ich hätte mich nicht geändert« - er lächelte sie an - »weil ich glaube, ich habe Nick immer schon geliebt.«
    »Nein.«
    »Ich glaube, ich habe ihn geliebt, als ich Zoë überredete, ihn zu
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