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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz
Autoren: Jennifer Crusie
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Quinn war eine anständige Frau, die so etwas nicht tat; vielleicht hatte sie Nick nur geküsst, was schlimm genug war, und dann war Bobbys schmutzige Phantasie mit ihm durchgegangen, und er war froh, ihn geschlagen zu haben war es an der Zeit für ihn, einzuziehen. Das hatte schon einmal funktioniert, als er sich nach und nach mit seinen Sachen in ihrer Wohnung einquartiert und sie nichts dagegen eingewandt hatte. Quinn war unkompliziert, also würde er erst einmal seine Kleidung mitnehmen und die Möbel später holen.
    Er wusste wirklich nicht, warum ihm diese Idee nicht schon früher gekommen war.
    Als er jedoch auf ihrer Vorderveranda stand und die Haustür aufschließen wollte, ließ sie sich nicht öffnen. Zwar drehte sich der Schlüssel im Schloss, aber die Tür rührte sich nicht. Er ging zur Seite des Hauses, doch das kaputte Fenster war repariert. Ein Stück Holz war dahinter genagelt worden, so dass er, selbst wenn er es wieder zerbrach, immer noch durch das Holz gehindert wurde.
    Es schien fast, als versuche sie, ihn aus dem Haus fernzuhalten. Er bemühte sich, den aufsteigenden Zorn zu unterdrücken. Das musste ein Irrtum sein. Sie wollte ihn dort bei sich haben. Spätestens, wenn er eingezogen war, würde sie das merken.
    Wenn er nur hineinkäme.
    Er ließ die Koffer auf der Vorderveranda stehen und ging zur Hintertür. Er war ein wenig beunruhigt, weil dieser blöde Köter drinnen bestimmt zu bellen anfangen, die Nachbarin aufmerksam machen und Quinn erschrecken würde, aber als er dort hinter dem Haus stand, hörte er ihre Dusche rauschen - das Badezimmerfenster stand offen, und wenn es nicht im ersten Stock wäre, hätte er hineinklettern können -, und ihm wurde klar, dass zumindest Quinn weder ihn noch den Hund hören würde, solange sie unter der Dusche stand. Und sie pflegte ausgiebig zu duschen. Manchmal hatte er einfach im Badezimmer gestanden, nur um zu sehen, wie sie, hübsch und wohlgeformt wie sie war, aus der Dusche trat und sich ihre Haare trockenrubbelte Er hob ein Stück abgebröckelten Beton neben der Stufe auf - das erste, was er nach seinem Einzug tun würde, wäre, den Garten zu säubern, der in einem verheerendem Zustand war -, und schlug das Fenster der Hintertür ein. Er griff hindurch und drehte den Schlüssel im Schloss herum - es war so unvorsichtig von ihr, den Schlüssel in einer Tür steckenzulassen, die ein Fenster hatte. Als sich die Tür immer noch nicht öffnen ließ, tastete er sich weiter vor, bis er den Riegel gefunden hatte. Sie versuchte, ihn auszusperren. Wie dumm von ihr. Er schob den Riegel zurück und öffnete die Tür.
    Der Hund war natürlich dort. Verfolgt von der verfluchten Kreatur, die ohne Unterlass kläffte, ging er zur Haustür und öffnete sie, indem er den Schlüssel umdrehte und den Riegel zurückschob, von dem sie geglaubt hatte, er würde ihn am Hereinkommen hindern. Dann drehte er sich um und schnappte sich den Köter, bevor er davonflitzen konnte. Die Arme weit von sich gestreckt hielt er den Hund, der aufheulte und lospinkelte, in den Händen, trat mit ihm auf die Vorderveranda und schleuderte ihn so brutal wie möglich in den Vorgarten.
    Der Hund überschlug sich und blieb dann regungslos liegen.
    Gott sei Dank, endlich war er aus dem Weg geräumt. Er hob seine Koffer von der Veranda auf und brachte sie nach oben in sein Schlafzimmer, um sie auszupacken.
    Quinns Nachmittag bei der Polizei war weniger als produktiv gewesen. Sie hatte ihre Anzeige erstattet und Frank Atchity erklärt, was geschehen war, während der sie ohne viel Sympathie, jedoch auch ohne große Feindseligkeit ansah. Bitte nur die Fakten, Ma‘am.
    »Ich würde gerne noch einmal mit Bill sprechen«, hatte Frank gesagt. »Heute Nachmittag müsste er vom Spiel zurücksein. Ich werde Sie dann anrufen.«
    »Kann ich bis dahin eine einstweilige Verfügung oder so etwas erwirken?« wollte Quinn wissen. »Ich will wirklich nicht, dass er mir nahe kommt. Er ängstigt mich zu Tode.« Sie musste daran denken, wie Bill sich am Abend zuvor bedrohlich vor ihr aufgebaut hatte, und begann unwillkürlich zu zittern. »Es scheint fast, als lebe er in einer anderen Welt. Er glaubt wirklich, dass wir wieder zusammenkommen, obwohl ich ihm laufend das Gegenteil sage. Schließlich bin ich ausgezogen und habe ein Haus gekauft. Was kann ich denn noch mehr tun?«
    Diesmal schwang ein wenig mehr Sympathie im Franks Stimme mit. »Ich werde mit einem Richter wegen einer einstweiligen Verfügung sprechen.
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