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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Selbstgeißelung zog sie ein T-Shirt und Jeans an und konzentrierte sich darauf herauszufinden, auf wen sie wütender war: Max oder Nick. Die Tatsache, dass keiner von beiden etwas falsch gemacht hatte und dass sie diejenige war, die sich töricht benommen hatte, machte es ihr nicht leichter, ihnen zu verzeihen.
    Eine Stunde später hatte sie sich hinreichend beruhigt, um in die Küche hinunterzugehen und Hot Dogs für die vier zu machen, die sich vor dem Fernseher niedergelassen hatten und eine Videoaufzeichnung des letzten Football-Spiels anschauten, wobei sie die Stelle, an der Mark seinen Touchdown erzielt hatte, immer wieder zurückspulten.
    »Das Band ist heute erst angekommen«, sagte Max zu ihr auf einer seiner Stippvisiten, um sich nach dem Essen zu erkundigen. »Bill hat aus der Schule angerufen, aber ich hatte leider keine Zeit, es dir zu sagen -«
    »Kein Problem«, antwortete Darla und drückte ihm eine Schüssel Popcorn in die Hand. »Würdest du die bitte ins Wohnzimmer bringen? Danke.«
    Ohne ein weiteres Wort trat Max den Rückzug an.
    Eine halbe Stunde später kam Nick in die Küche, um sich ein Bier zu holen.
    »Tut mir leid wegen vorhin«, sagte Darla und wünschte sich, Max wäre ein Einzelkind.
    »Was meinst du?« fragte Nick. »Hast du ein paar Chips?«
    »Natürlich.« Dankbar dafür, ihm ihren Rücken zuwenden zu können, um ihr feuerrotes Gesicht zu verbergen, griff sie in einen der Hängeschränke. Sie reichte ihm die Tüte über den Küchenblock hinweg und sagte: »Danke.«
    »Wofür?« fragte Nick.
    Darla holte tief Luft. »Weil du so tust, als sei nichts geschehen, um es mir leichter zu machen. Es funktioniert zwar nicht, aber ich weiß es zu schätzen.«
    »Nun, auf jeden Fall war es mir ein Vergnügen«, meinte Nick. »Du hast einen tollen Arsch.«
    »Hey«, sagte Darla und errötete noch mehr, musste aber dennoch gegen ihren Willen grinsen.
    »Leider werde ich diesen Anblick wohl nie wieder genießen«, sagte Nick und ging ins Wohnzimmer zurück.
    Okay, Nick konnte sie verzeihen. Aber Max -
    Nachdem alle satt waren, bereitete sie sich selbst einen Teller zu und verzog sich erneut ins Schlafzimmer.
    Wenige Dinge, die sie bisher in ihrem Leben unternommen hatte, waren derartig schiefgegangen. Und Max war ihr keinen Deut zu Hilfe gekommen. Er hatte sie lediglich entsetzt angeschaut, weil sie nackt gewesen war. Wenigstens eine Sekunde lang hätte er freudig überrascht sein können - Natürlich konnte die Tatsache, dass er wusste, dass Nick gleich hereinkommen würde, etwas damit zu tun haben, aber dennoch wäre es eine nette Geste gewesen, verdammt noch mal. Genauso, wie nackt mitten im Wohnzimmer zu stehen. Sehnsüchtig stellte sie sich vor, wie erregend es für sie beide hätte sein können, nackt im Wohnzimmer bei hellem Tageslicht. Sie hätten -
    Wieder erschien Max‘ entsetzter Gesichtsausdruck vor ihr.
    Blöder Hund. Sie biss in ihren Hot Dog und verfluchte Max im Geiste, während sie darauf herumkaute.
    Um elf Uhr stolperte Max in das stockdunkle Schlafzimmer, kroch neben sie unter die Bettdecke und flüsterte: »Jetzt noch mal zu deiner Nacktvorstellung an der Tür zurück -«
    »Wage es, mich anzufassen, und du bist ein toter Mann«, sagte Darla mit bleigeladener Stimme.
    »Gute Nacht«, ließ sich Max vernehmen und drehte ihr den Rücken zu.
    Was Quinn sich leisten könne, so unterbreitete ihr ihre Mutter am Samstagmorgen, entspreche in keinster Weise ihrem Lebensstandard. »Fünfundsiebzigtausend höchstens, dafür kriegst du so gut wie gar nichts«, erklärte Meggy ihr. » Vielleicht solltest du besser bei uns bleiben, bis du die Dinge mit Bill wieder ins Lot gebracht hast.«
    »Gib mir die Liste«, sagte Quinn und holte Darla am Nachmittag ab, fest entschlossen, sich ein eigenes Haus zu suchen. Die ganze Nacht hatte sie darüber nachgedacht: Ein gemütliches kleines Haus für sie allein, wo sie Besuch empfangen konnte, ohne sich über die neugierigen Ohren der Nachbarn durch dünne Wände Gedanken machen zu müssen. Bis jetzt hatte sie zwar nichts getan, was des Zuhörens wert gewesen wäre, aber in einem eigenen Haus konnte sich das schlagartig ändern. Kein Zweifel, es gab genügend Gründe für den Kauf eines eigenen Hauses.
    »Los, erzähl schon, hat der Plastik-Regenmantel Max vor Lust ganz wild gemacht?« wollte sie wissen, während sie sich in den Straßenverkehr einfädelte.
    »Nein.« Darlas Stimme klang schon wieder düster, so dass Quinn einen Blick auf ihr

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