Der Frühjahrsputz
streicheln.
Eine Minute später standen sie auf der Straße und suchten Schutz vor den heftigen Böen des Märzwindes. »Nur stubenreine Hunde, habe ich gesagt«, hatte der Mann gewettert, bevor er die Tür hinter ihnen zuschlug.
»Sie ist stubenrein«, meinte Quinn und verfluchte den Vermieter stillschweigend, der offenbar keine Ahnung von Hunden hatte, während Darla Katie zum ersten Mal wohlwollend ansah.
»Sie wusste, dass das eine lausige Wohnung war«, sagte sie. »Guter Hund.«
»Und was bleibt mir für eine Alternative?« wollte Quinn wissen und schaute von der einen zur anderen. »Jetzt muss ich bei meinen Eltern wohnen.«
»Es muss doch noch etwas anderes geben«, erwiderte Darla. »Vorausgesetzt natürlich, dass du dir immer noch sicher bist, nicht zu Bill zurückkehren zu wollen.«
»Ich mag ihn nicht, okay?« sagte Quinn. »Ist das Thema damit beendet? Er hat meinen Hund gestohlen. Für mich ist er gestorben.«
»Schon gut.« Darla nickte. »Okay, vergiss ihn, ich werde ihn nie wieder erwähnen. Wie wär‘s denn mit Eigentum? Wenn du eine Anzahlung locker machen kannst, sind Hypothekenabtragungen häufig billiger als Mieten.«
»Ein Haus kaufen?« Quinn erschienen die Taraähnlichen Anwesen rund um Tibbett vor Augen. Ein Haus zu kaufen war eine ernsthafte Sache. »Was sollte ich mit einem ganzen Haus anfangen?«
»Nicht alle Häuser sind groß«, sagte Darla geduldig. »Such dir ein nettes Häuschen mit zwei Schlafzimmern. Deine Mutter arbeitet schließlich bei einem Immobilienmakler. Wir können uns doch einfach mal erkundigen.«
»Ein Haus kaufen.« Quinn stieg wieder auf den Beifahrersitz und ließ Katie auf die Rückbank krabbeln, während sie darüber nachdachte.
Ein Haus. Ihr eigenes Haus. Unabhängigkeit. Reife. Ungestörtheit. Der gleiche Begeisterungsausbruch, der sie ergriffen hatte, als sie beschloss, Katie zu behalten und Nick zu küssen, ergriff von ihr Besitz. »Eigentlich könnte ich das tun. Ein Haus kaufen. Ich ganz allein.« Ihr eigenes Heim. Mit einem eingezäunten Garten für Katie. Und einer Couch im Wohnzimmer für Nick. »Ich könnte das wirklich tun. Vielleicht. Die Idee gefällt mir.«
»Woher kommt dieser merkwürdige Ausdruck in deinen Augen?« fragte Darla. »Wir sprechen über ein Eigenheim, nicht über Sex.«
»Beides ist aufregend«, erwiderte Quinn. »Ich werde heute Abend mit Mom sprechen und sehen, was ich mir leisten kann, dann können wir uns morgen auf die Suche begeben. Hast du morgen schon etwas vor?«
»Nur vormittags im Geschäft.« Darla grinste. »Und heute Abend. Heute Abend werde ich sehr beschäftigt sein.«
Als Max an diesem Abend um sechs Uhr nach Hause kam, öffnete Darla ihm, nur mit ihrem transparenten Regenmantel bekleidet, die Tür.
»Hey, Schatz«, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange, während er sich an ihr vorbeischob, um in das tiefer gelegene Wohnzimmer zu treten. »Wir haben nur -«
»Ebenfalls hey«, sagte Darla. »Mein Gott, du siehst mich tatsächlich nicht mehr.«
Er drehte sich um, als sie ihren Mantel aufknöpfte. »Was -«
»Ich habe einiges mit dir vor.« Sie ließ den Mantel gerade zu Boden fallen, als sich die Tür hinter ihr öffnete.
»Seht mal, was ich mitgebracht -« hörte sie Nick sagen, und ihr wurde plötzlich eiskalt. Kein Wunder, schließlich war sie nackt, und eine kräftige Märzbrise blies ihr in den Rücken. Sich zu bücken und den Mantel aufzuheben kam nicht in Frage, außerdem war er sowieso durchsichtig. Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, hörte sie Nick sagen: »Oder auch nicht«, und die Tür fiel wieder ins Schloss.
»Was tust du da?« Max sah bestürzt und entsetzt aus, und Darla hatte weder das eine noch das andere Gefühl hervorrufen wollen. »Die Jungs werden jeden Augenblick hier sein!«
»Ich -« Sie brach ab. »Ach, zur Hölle damit.« Zu peinlich berührt, um ihren Mantel aufzuheben, rauschte sie an ihm vorbei. Sie lief schnurstracks ins Schlafzimmer, schloss die Tür hinter sich ab und setzte sich mit dem Gedanken, sich zu erschießen, auf das Bett, die Arme um ihren Körper geschlungen.
»Darla«, rief Max von der anderen Seite der Tür.
»Hau ab«, sagte sie und hörte, wie jemand an die Haustür klopfte. Sie hörte, wie Max die Tür öffnete, sie hörte die Stimmen ihrer Söhne, von denen einer fragte: »Warum dürfen wir nicht einfach hereinkommen?«
»O Gott«, sprach sie laut mit sich selbst und ließ sich nach hinten fallen. Nach zehn Minuten der
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