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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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angespanntes Gesicht riskierte.
    »Möchtest du darüber reden?«
    »Ich habe ihn nackt an der Tür empfangen. Leider war Nick bei ihm. Das hat die Stimmung irgendwie versaut.«
    »Oh.« Quinn fiel in ihren Sitz zurück. »Du hättest Nick ja zu mir schicken können.«
    »Hat er dir etwa noch nichts davon erzählt?« hakte Darla nach und richtete sich in zwiespältiger Entrüstung auf. »Was für ein Idiot.«
    Quinn warf ihr einen Blick zu. »Heißt das, dass du diese Geschichte mit Nick verdaut hast?«
    »Nein.« Darla ließ sich in den Sitz zurückfallen und verschränkte die Arme. »Aber wenn dir soviel daran liegt, tue ich dir den Gefallen.«
    »Danke.« In Quinns Ohren klang ihre eigene Stimme genauso flach wie Darlas. Depressive Stimmung schien ansteckend zu sein. »Irgendwelche Ideen?«
    »Noch nicht«, sagte Darla. »Ich erhole mich gerade erst von gestern Abend. Aber ich gebe nicht auf.«
    »Gut«, sagte Quinn. »Lass uns jetzt ein Haus kaufen, und dann werden wir über Plan B für dich und Plan A für mich nachdenken.«
    Nachdem sie jedoch den ganzen Nachmittag damit verbracht hatten, sich die Angebote anzusehen, musste Quinn sich eingestehen, dass ihre Mutter recht gehabt hatte. »Sie sind hässlich. Selbst wenn ich sie renovieren würde, wären es noch immer hässliche, schäbige kleine Häuser. Ich hatte mir etwas Gemütliches und Nettes vorgestellt, aber die sind alle -«
    »Absolut hässlich«, beendete Darla den Satz. »Deshalb sind sie auch so preiswert. Es gibt noch zwei weitere hier in der Gegend -«
    »Nein«, wehrte Quinn ab. »Sie sehen doch alle gleich aus. Entsetzlich.«
    »- und dann gibt es noch eins am anderen Ende der Stadt für fünfundachtzig, aber deine Mom hat eine Notiz gemacht, dass es bereits eine ganze Weile auf dem Markt ist, so dass sich wahrscheinlich über den Preis verhandeln lässt.«
    »Am anderen Ende der Stadt.« Quinn seufzte und ließ den Motor an. »Zwanzig Minuten bis zur Schule und zu allem anderen. Und wie muss es aussehen, wenn es schon so lange auf dem Markt ist?«
    Eine Viertelstunde später meinte Darla: »Wir brauchen eigentlich gar nicht hineinzugehen.«
    Das Haus war hoch und schmal, etwa einen Raum breit, verkleidet mit abbröckelnden grauen Asbestschindeln und verrotteten dunkelgrauen Holzbrettern. Es hatte eine kleine Seitenveranda, aber das Verandageländer war größtenteils zerfallen. Mehrere der Doppelfenster waren zerbrochen, die Dachrinne schwankte wie betrunken im Wind, und der winzige Vorgarten wurde von zwei gewundenen Bäumen verschönert, von denen einer abgestorben war. Auf der einen Seite stand ein Haus in noch schlimmerem Zustand, auf der anderen befand sich ein von Unkraut überwuchertes offenes Gelände. Um dem Ganzen den Rest zu geben, war das Schild mit der Aufschrift ›ZU VERKAUFEN‹ umgefallen.
    »Wir haben den Schlüssel, dann können wir auch hineingehen«, meinte Quinn. »Sieh es mal so: Sollte es drinnen nett sein, könnte ich ein wirklich gutes Geschäft machen.«
    »Dann aber schnell, bevor es zusammenbricht«, erwiderte Darla, sagte jedoch nichts mehr, als sie schließlich im Haus standen.
    Im Erdgeschoß befanden sich drei hintereinander liegende Zimmer, wobei sie über die Seitenveranda zuerst in den mittleren Raum gelangten. Die Hartholzböden glänzten im Licht, das durch zwei hohe Fenster einfiel.
    Ein Torbogen führte zur Vorderseite des Hauses in ein Wohnzimmer mit einem Kamin aus Ziegelsteinen, neben dem Bücherschränke standen, in deren bleiverglasten Türen fast überall die Scheiben fehlten. Zwei weitere große Fenster gaben den Blick auf die menschenleere Straße und den abgestorbenen Baum frei.
    »Viel Licht«, meinte Darla. »Die Bäume könnten dir natürlich Alpträume bereiten.«
    Quinn sah sich um und stellte sich eine gemütliche Einrichtung vor, nichts aus furniertem Fichtenholz. Eine große Couch, das stand fest. »Ich glaube, es gefällt mir.«
    Die andere Tür des mittleren Zimmers führte in die Küche auf der Rückseite des Hauses, einen tristen kleinen Raum mit grauen Schränken und grauer Anrichte, jedoch ebenfalls sehr hell durch ein weiteres hohes Fenster. Die Hintertür, versehen mit einer Hundeklappe, führte in den großen Garten hinaus, der wundersamerweise eingezäunt war.
    »Vielleicht ein bisschen Farbe.« Skeptisch betrachtete Darla die Küchenschränke. »Hier muss jemand mit echten Depressionen gewohnt haben.«
    Quinn löste die Verriegelung der Hundeklappe, und Katie beschnüffelte sie,

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