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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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als wäre sie die Höllenpforte, bevor sie hindurchschlüpfte. Nach einer vorsichtigen Runde durch den Garten - eine von Unkraut überwucherte Fläche mit vereinzelten Flecken kahler Erde darin - setzte sie zu einem Sprint an, einer Hundeversion von Born Free. »Es gefällt mir wirklich.«
    »Wegen des Gartens?«
    »Es ist groß«, meinte Quinn. »Wenn es oben nicht allzu schlimm aussieht, kaufe ich es.«
    Die obere Etage sah nicht schlimm aus. Zwei kleine Schlafzimmer und ein großes mit noch einem gemauerten Kamin, ein Badezimmer mit einer auf Klauenfüßen stehenden Badewanne, die einst weiß gewesen war, und überall viel, viel Licht.
    »Hier muss jemand mal die Tür eingetreten haben«, sagte Darla und bückte sich, um das Holz zu begutachten.
    »Darla, das kann man doch alles herrichten.« Quinn ging zum Treppenabsatz, um die obere Etage von dort aus zu betrachten. Unvermittelt verspürte sie das gleiche wohlige Gefühl in ihrem Solarplexus, das von ihr Besitz ergriffen hatte, als sie Katie am ersten Tag im Auto anschaute, und vor allem die gleiche Wärme, die sie gespürt hatte, als Nick sie beinahe geküsst hatte.
    »Ich werde dieses Haus kaufen.« Plötzlich lachte sie euphorisch. »Weißt du, vor drei Tagen war mein Leben so grau wie die Küche unten, und heute bietet es unzählige Möglichkeiten. Stell dir nur vor, was erst morgen kommen mag!«
    »Ja«, meinte Darla und schaute sich um. »Stell dir nur vor.«
    Sonntagabend. Meggy hatte nicht nur Bucky überredet, einen Verkauf für siebzigtausend auszuhandeln, sie hatte auch den Verkäufer dazu gebracht, Quinn das Haus vor dem Abschluss zu vermieten. »Du kannst am Freitag einziehen«, sagte sie zu Quinn. Der Blick, mit dem sie Katie bedachte, die abwartend und nervös zugleich auf dem gefliesten Küchenboden saß, besagte, und das ist keine Minute zu früh.
    »Danke für alles.« Quinn umarmte ihre Mutter. »Ich bin dir wirklich so dankbar. Ich weiß, du bist der Meinung, ich solle zu Bill zurückkehren -«
    »Nun, jetzt kann er ja bei dir einziehen«, sagte ihre Mutter. »Es ist ein gutes Haus, ich habe es heute morgen inspizieren lassen. Viel Arbeit, aber eine gute Substanz. Um die Reparaturen kann Bill sich kümmern.«
    Den Teufel wird er tun , dachte Quinn, erwiderte jedoch nichts.
    »Du musst siebentausend als Anzahlung leisten«, fuhr ihre Mutter fort.
    »Kein Problem«, meinte Quinn. »Ich habe über elftausend auf dem Sparbuch. Dann bleibt mir sogar noch ein Rest für Möbel.« Ein neues Bett. Nick hatte viele Möglichkeiten, ihr zu helfen.
    »Neue Möbel.« Ihre Mutter ging durch den Torbogen und ließ ihren Blick durch das Wohnzimmer schweifen, das nur vom Schein des Fernsehers erhellt wurde. »Es ist Jahre her, dass ich etwas Neues gekauft habe.« Ihr Blick blieb an der Couch hängen, die derzeit von ihrem Ehemann in Beschlag genommen wurde, der sie gar nicht bemerkte. »Vielleicht kaufe ich mir ein neues Sofa und gebe dir dieses hier.«
    Nick hatte der Couch die Schuld gegeben, fiel Quinn ein. Es muss an der Couch liegen. »Ich würde diese Couch sehr gerne haben«, sagte Quinn. »Dad kannst du allerdings behalten.«
    »Mmmm«, machte ihre Mutter und wandte sich um, um den Rest des Zimmers in Augenschein zu nehmen. »Dieser Raum könnte einige Veränderungen vertragen.«
    »Kleine Veränderungen«, meinte Quinn mit plötzlicher Nervosität.
    Der Blick ihrer Mutter wanderte zur Couch zurück. »Natürlich.«
    Joe sah auf und bemerkte, dass sie ihn anschauten. »Haben wir noch ein Bier?«
    Quinn ging in die Küche, um eines zu holen. »Kleine Veränderungen, Mom. Nur kleine.«
    Am Montag war Quinn immer noch sicher, dass der Kauf eines Hauses eine brillante Entscheidung gewesen war, aber ihr Optimismus wurde von Stunde zu Stunde gedämpfter; der Schultag stand nämlich unter keinem guten Stern.
    Es begann während des ersten Unterrichtsblocks, als mehrere Sportstudenten sie mit finsteren Blicken bedachten und sie ansonsten ignorierten, während der Rest der Schüler in gedrückter Stimmung zu sein schien. Es hatte sich herumgesprochen, dass sie den Coach verlassen hatte. Sie würden darüber hinwegkommen, aber dennoch war es beunruhigend, da sie daran gewöhnt war, allseits beliebt zu sein.
    Dann hielt der BP sie in der Pause im Korridor auf ihrem Weg zum Lehrerzimmer an und sagte: »Ich kann nicht glauben, dass du wegen eines Hundes so weit gehst. Siehst du nicht, was du Bill damit antust? Der ganzen Schule? Es läuft ein Finanzierungsplan für

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