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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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so müde ist.«
    »Unvorstellbar, dass ich mir diesen Kerl einst mit allen Mitteln vom Leibe halten musste«, meinte Darla. »Und jetzt soll ich mich nach seinem Biorhythmus richten.«
    »Nun ja, sein Bruder ist auch nicht gerade ein Feuerwerk«, sagte Quinn.
    »Vielleicht ist das genetisch bedingt.«
    »Nein, es ist die Routine«, meinte Quinn. »Sie sind beide an die Art und Weise gewöhnt, wie die Dinge immer abliefen, und daran halten sie fest. Wir müssen sie nur ein bisschen wachrütteln, damit sie merken, dass sich die Zeiten geändert haben. Wir müssen sie mit Gewalt aus ihrer Routine herausholen.«
    »Mit Gewalt«, wiederholte Darla.
    »Genau.« Quinn nickte. »Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir beide weitaus aggressiver werden müssen.«
    Katie stieß ihren Arm mit der Nase an, und sie gab ihr noch ein Stück Pfannkuchen.
    »Aggressiv.« Darla holte tief Luft.
    »Bisher waren es nur Übungsläufe«, erklärte Quinn. »Der nächste wird funktionieren.«
    »Vielleicht.« In Darlas Stimme schwangen Zweifel. »Genug davon. Erzähl mir etwas Aufheiterndes. Wie lebt es sich so als Hauseigentümerin?«
    »Ich habe gerade erfahren, dass es um meinen Kredit schlecht steht«, sagte Quinn.
    »Was?« Darlas offensichtliche Empörung tat ihr gut.
    Quinn erklärte ihr alles und meinte abschließend: »Ich habe noch ein wenig Geld auf meinem Sparkonto, aber dann fehlen mir immer noch fünftausend.«
    »Ich leihe sie dir«, sagte Darla sofort. »Wir haben Geld aus den College-Sparbriefen -«
    »Kommt nicht in Frage. Aber ich könnte eine andere Art der Hilfe gebrauchen.«
    »Alles, was du willst.«
    Quinn schluckte. »Wahrscheinlich könnte ich dreitausend auf den Barkredit meiner Visa Card bekommen.«
    »Lieber Himmel, denk an die Zinsen«, gab Darla zu bedenken.
    »Ich bin nicht in der Position, kleinlich zu sein. Allerdings fehlen mir dann immer noch zweitausend. Die technische Leitung der Theateraufführung würde tausend bringen.«
    »Mach das.«
    »Schon, nur dass es um Bühnendekoration und Kostüme geht und ich keinen blassen Schimmer vom Nähen und Frisieren habe.«
    »Ich helfe dir«, sagte Darla.
    »Ich werde dich später dafür bezahlen«, versicherte Quinn. »Sobald ich wieder flüssig bin, bekommst du die Hälfte des Geldes.«
    »Nein, das will ich nicht«, widersprach Darla. »Betrachte es als eine Art Hauseinweihungsgeschenk. Oder, besser gesagt, als Anzahlung auf meine Miete, da ich bei dir einziehen werde, falls Max nicht bald anspringt. Du schenkst mir wenigstens Aufmerksamkeit.«
    Nachdem Darla aufgelegt hatte, stupste Quinn Katie von ihrem Schoß hinunter und rief Edie an. »Steht dieses Technik-Angebot noch?«
    »Klar«, sagte Edie sofort. »Wir fangen am Montag um sechs Uhr an. Du hast den Job, mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen. Ich dachte schon, dass sich auch dieses Jahr wieder ein Elternteil darum kümmern müsste.«
    »Fällt dir sonst noch irgendein Job ein?« fragte Quinn. »Ich brauche zweitausend Dollar bis zum fünfzehnten April.«
    »Bis dahin wirst du das Geld nicht haben«, meinte Edie. »Bis zum Fünfzehnten bekommst du die Hälfte abzüglich der Steuern, den Rest erst Ende Mai. Wie wäre es mit dem Vertrag für die Beleuchtung? Das sind noch einmal siebenhundertfünfzig.«
    »Mit Bühnenbeleuchtung kenne ich mich nicht aus«, wandte Quinn ein.
    »Ich auch nicht, und bisher habe ich mich darum gekümmert«, sagte Edie. »Nimm den Vertrag.«
    »Okay«, willigte Quinn ein. »Ich nehme ihn.« Sie legte auf und rechnete im Kopf schnell die Zahlen zusammen. Wenn beide Verträge zur Hälfte am Fünfzehnten ausgezahlt würden und sie ihre Visa Card nutzen und nächsten Monat nichts essen würde ...
    Auch dann hätte sie immer noch nicht genug.
    »Ich hätte mir die zwei Dollar neunundzwanzig für die zweite Zahnbürste sparen sollen«, meinte sie zu Katie, die besorgt dreinschaute. »Ab nun wird kein Geld mehr für einen Schuss ins Blaue aus dem Fenster geworfen.«
    Katie stieß einen Seufzer aus und legte sich, das Köpfchen auf die Pfoten gestützt, an Quinns Füße.
    »Genauso fühle ich mich auch«, sagte Quinn.
    In der nächsten Woche versuchte Bill in der Schule, mit Quinn zu ihrem eigenen Besten ein vernünftiges Gespräch zu führen. »Dieses Haus ist eine dumme Idee«, erklärte er ihr. »Es fällt auseinander, und du kannst es nicht reparieren. Warum ziehen wir nicht -«
    »Bill. es gibt kein Wir«, unterbrach Quinn ihn. »Und das Haus ist

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