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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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konnte. Sorgfältig verschloss er die Pforte hinter sich und sperrte den Hund erneut aus, bevor er zu seinem Auto ging und losfuhr. Auf dem Rückweg zur Schule machte er einen kurzen Zwischenstopp bei Ronnie Headapohls Eisenwarenladen und gab ein Duplikat des Hausschlüssels in Auftrag. Zurück in der Schule telefonierte er von dem öffentlichen Apparat in der Eingangshalle, um mitzuteilen, dass ein gefährlicher Hund herrenlos auf der Apple Street herumstreune und ihn gebissen habe. Ja, er habe ihm eine tiefe Wunde beigebracht und müsse eingeschläfert werden. Er gab seinen Namen mit Harvey Roberts an, erfand eine Adresse, um seiner Beschwerde einen amtlichen Charakter zu verleihen, und hatte beim Auflegen das Gefühl, große Fortschritte gemacht zu haben, obgleich es ihm nicht gelungen war, schwerwiegende Mängel in dem Haus festzustellen.
    Zwei Stunden später meldete er sich in der Schule zu seiner Mittagspause ab, holte die Schlüssel und fuhr zu Quinns Haus zurück. Der Hund war nirgends zu sehen, und der Zweitschlüssel passte perfekt. Er hakte das Original wieder an dem Regal ein und fuhr erleichtert zur Schule zurück. Dort fand er eine Nachricht von Betty aus dem Tierheim vor, dass sein Hund eingefangen worden sei und laut Anzeige jemanden gebissen habe.
    »Wir haben ständig Ärger mit ihm«, erklärte er ihr, als er sie nach Unterrichtsende zurückrief. »Es fällt mir wirklich schwer, aber schläfern Sie ihn einfach ein. Das ist für uns alle das Beste. Ich werde morgen vorbeikommen und die Rechnung bezahlen.«
    Er hatte nicht gelogen, dachte er, als er den Hörer auflegte. Sobald die Dinge wieder ihren üblichen Gang nähmen, wäre das Leben in der Tat für jeden einfacher.
    »Lois trifft sich also weiterhin mit Matthew?« wollte Quinn von Darla wissen, während sie nach Schulschluss eine Pizza aßen.
    »Schon, aber besonders erfreut scheint sie darüber nicht zu sein«, erwiderte Darla.
    »Es hat geradezu den Anschein, als wäre ihr Leben uninteressant, wenn sie nicht üble Bemerkungen über Barbara loslassen kann. Ständig reizt sie mich mit diesem Thema, als sollte ich mich mit ihr verbünden und ein Duett über Bankschlampen singen.«
    »Klingt sehr reizvoll« meinte Quinn. »Nicht wirklich.« Darla legte das angebissene Pizzastück in den Karton zurück. »Max würde mich nicht betrügen. Mein Gott, er hat nicht einmal genügend Energie, es mir zu besorgen, geschweige denn Barbara.«
    »Genau darüber dachte ich gerade nach«, sagte Quinn. »Mir scheint, dass ein Nachthemd, das Bill gefällt, nicht unbedingt Max Geschmack entsprechen muss. Du solltest dich unter Umständen für etwas Direkteres entscheiden.«
    »Soll ich ihm vielleicht an die Kehle gehen und sagen, ›Fick mich oder stirb‹?« fragte Darla sarkastisch.
    »Ich denke eher an Dessous aus schwarzer Spitze«, erwiderte Quinn. »Du weißt schon, so ein unglaublich nuttiges Teil, worauf die Kerle abfahren und worüber wir lachen.« »Ich weiß nicht -«
    »Sieh mal, du hast eine Menge gelernt«, fuhr Quinn fort. »Fordere ihn nicht vor offenen Fenstern oder anderen Leuten heraus, und warte nicht, bis er zu müde ist. Meiner Ansicht nach bist du fast am Ziel. Gib jetzt nicht auf.«
    »Glaubst du das wirklich?« Zweifelnd schüttelte Darla den Kopf.
    Quinn beugte sich vor und klappte ihren Pizzakarton zu. »Klar. Komm schon, lass uns das sofort in Angriff nehmen. Ich habe nicht Ewigkeiten Zeit, weil Katie allein zu Hause ist, aber eine Stunde kann ich wohl noch opfern, um deine Ehe zu retten.«
    »Ich vielleicht nicht«, meinte Darla.
    »Hey«, sagte Quinn, »miesmachen gilt nicht. Lass uns irgendwas kaufen, was deinen Mann um den Verstand bringt.«
    »So was hat er schon«, meinte Darla trocken. »Mich.«
    Fünf Tage waren vergangen, seitdem Nick Quinn bei ihrem Umzug geholfen und er es geschafft hatte, sie in das Hinterstübchen seiner Gedanken zu verbannen, wo sie ständig auf ihn lauerte und ihm ein gewisses Unbehagen bereitete. Das war nur der Ärger, den jede Veränderung mit sich brachte, sagte er sich selbst. So etwas bereitet stets nur Unruhe. Das Beste, was er tun konnte, war zu ignorieren, dass sie überhaupt existierte, obschon dies immer schon schwierig gewesen war und sich nun als unmöglich herausstellte, da Bill nach dem Ende seines Trainings in der Werkstatt vorbeischaute.
    »Kann ich dich mal kurz sprechen, Nick?« fragte Bill laut, so dass Nick sich, auf alles gefasst, hinter Pete Cantors Jeep aufrichtete und sagte:

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