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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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gesprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass es so bequem wäre. Edie zieht noch heute Abend ein, und ich freue mich so. Das habe ich mir seit Jahren gewünscht.«
    »Seit Jahren.« Quinn sah zu Nick, der ihrem Blick auswich. »Und was denkt Daddy darüber?«
    »Wir haben es ihm noch nicht gesagt«, erwiderte Meggy. »Er ist beim Bowling.«
    »Das wird ihm eine Lehre sein«, meinte Nick, und Quinn warf ihm einen vernichtenden Blick zu, der ihm bedeutete, nichts mehr zu sagen.
    »Also haben Edie und du beschlossen, zusammenzuziehen, ohne Daddy davon zu unterrichten«, versuchte Quinn, die Sachlage zusammenzufassen.
    »Wahrscheinlich wird er es nicht einmal bemerken, bis ich mich vor den Fernseher stelle«, warf Edie ein.
    »Ich tue nur das, was du gesagt hast, Liebes«, sagte Meggy. »Ich gehe aufs Ganze. Du hattest recht.«
    »Das hatte ich damit eigentlich nicht gemeint«, sagte Quinn.
    »Wir müssen jetzt gehen.« Pragmatisch und direkt wie immer nahm Edie ihre Handtasche auf. »Dein Vater wird jeden Augenblick nach Hause kommen und eine Erklärung erwarten.«
    »Die würde ich auch gerne hören«, meinte Nick, doch Meggy ignorierte ihn und küsste Quinn zum Abschied auf die Wange.
    »Ich will einfach nur glücklich sein, Quinn«, sagte sie und verließ zusammen mit Edie das Haus.
    Quinn lehnte sich gegen die Anrichte und meinte leichthin: »Das ist ja wirklich eine Neuigkeit.«
    Nick nickte. »Interessanter Abend, den du gerade erlebst.«
    Quinn schluckte. »Hast du mitbekommen, wie sie sich angesehen haben? Seit Jahren, hat sie gesagt. Wie konnte mir das entgehen? Wie konnte ich so blind sein?«
    »Nun ja, sie sind ja nicht gerade damit hausieren gegangen. Und wer kennt schon das Sexleben seiner Eltern?« Bei diesen Worten sah er ein wenig verstört aus. »Ich möchte darüber jetzt nicht weiter nachdenken.«
    »Ich kann damit noch nicht umgehen«, meinte Quinn irritiert. »Es geht um meine Mutter. Sie tut nichts Unüberlegtes. Egal, was passiert, sie ist doch immer der ruhende Pol, der sich nie ändert.« Katie stand auf und tapste zur Hundeklappe, so dass Quinn sich vorbeugte, um sie im Auge zu behalten, während sie weiterredete. »Ich konnte mich immer darauf verlassen, dass sie langweilig war. Das Ganze missfällt mir zutiefst. Es verändert die Dinge.«
    »Ich kann dich sehr gut verstehen«, sagte Nick und ging mit seinem Bier ins Wohnzimmer.

8
    Während der fünf Minuten, die Katie draußen in der Kälte verbrachte, ließ Quinn sie keine Sekunde aus den Augen; ihre Gedanken waren jedoch völlig von Meggy eingenommen. Seit Jahren , hatte sie gesagt. Ich habe mir das seit Jahren gewünscht. Und nun setzte sie ihren Wunsch in die Tat um und war, dem Blick nach zu urteilen, mit dem sie Edie angesehen hatte, glücklich dabei. Okay, es war selbstsüchtig von ihr, Joe einfach so vor vollendete Tatsachen zu stellen; es war egoistisch, jedermanns Leben auf den Kopf zu stellen, aber dennoch ... Sie schien so glücklich.
    Nun, gut für sie, entschied Quinn. Wer immer die Idee in die Welt gesetzt hatte, der Lebenszweck von Frauen bestehe darin, sich für andere aufzuopfern, war vermutlich sowieso ein Mann gewesen. Gut für Meggy, dass sie aufs Ganze ging. Katie kam ins Haus zurückgelaufen, und Quinn verriegelte die Hundeklappe, damit sie nicht mehr nach draußen schlüpfen konnte. Dann begann sie, einen Plan zu schmieden. Nick war im Wohnzimmer, die Couch ebenfalls. Und er hatte soeben ihren Hund gerettet, ohne dass sie ihn auch nur darum gebeten hatte. Hierfür sollte sie ihm ihre Dankbarkeit zeigen.
    Ob er wollte oder nicht.
    Katie tapste vorsichtig hinter ihr her, als sie ins Wohnzimmer ging. Mit einer CD in der Hand stand Nick vor der Stereoanlage und sah mal wieder grandios aus, zum Anbeißen, aber als er sie hörte, legte er die CD wieder auf den Stapel zu den anderen und trat mit schuldbewusstem Blick einen Schritt zurück.
    »Musik?« fragte sie, und er sagte: »Nein.«
    Es hörte sich an, als sage er zu mehr nein als nur zur Musik. Klar, sie trug ihre unförmige Jacke und die klumpigen Stiefel und hatte gerade beinahe seine Verhaftung verursacht, so dass er wahrscheinlich nicht zum Knutschen aufgelegt war, aber sie war es. Sie hatte ihn gleich dort auf dem Boden gewollt, als er ihr gesagt hatte, er werde Katie retten. Außerdem hatten Darla und sie einen Pakt geschlossen, aggressiver vorzugehen. Lieber Himmel, Darla trug schwarze Spitze. Und dann waren da noch ihre Mutter und Edie. Zumindest konnte sie

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