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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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einen Versuch starten.
    Nick schob die Hände in die Taschen und ignorierte sie. Er machte einen aufgewühlten und nervösen Eindruck, und sie dachte: Er hat etwas vor, sonst wäre er schon weg. Das gab ihr Mut.
    »Ich sollte jetzt gehen«, sagte Nick. »Ich muss morgen arbeiten.« Dennoch rührte er sich nicht.
    Quinn zog ihre Jacke aus und warf sie auf den Sessel hinter sich. »Meine Mutter geht also aufs Ganze.« So beiläufig wie möglich, obwohl ihr das Herz bis zum Halse schlug, trat sie zur Stereoanlage und griff nach der CD, die er vorhin zurückgelegt hatte: Greatest Hits von Fleetwood Mac. Die musste er tief aus dem Stapel hervorgekramt haben. Egal. Per Knopfdruck öffnete sie das CD-Fach und legte die Disc auf den Teller. »Nun, gut für Mom. Ich meine, schließlich hat man nur eine Chance im Leben. Sollte man dann nicht das Beste daraus machen?«
    Die ersten Takte von »Rhiannion« erfüllten den Raum. Nicht gerade einer von Quinns Lieblingssongs. Sie drehte die Musik leiser auf Hintergrundlautstärke, damit sie sich unterhalten konnten. Oder damit zumindest sie reden konnte. Nick war nicht sehr hilfreich. »Ich meine, sollten wir unser Leben nicht so aufregend wie möglich gestalten? Schließlich lebt man nur einmal.«
    Nick sah sie sonderbar an, wahrscheinlich, weil sie redete wie in einem Werbespot für Bier. Leichtfüßig ging Quinn an ihm vorbei - was in Gummistiefeln nicht gerade einfach war- und ließ sich auf der roten Couch ihrer Mutter nieder. Genau dort hatten sie gesessen, als sich die Situation letztens zugespitzt hatte. Sie hatte keinen falschen Stolz; vielleicht würde es wieder funktionieren. Sie beugte sich vor, um die Schnallen ihrer Stiefel zu lösen, und bemerkte, wie er sich neben sie setzte. Ihr Puls schien sich förmlich zu überschlagen. So weit, so gut. Sie streifte die Stiefel ab und wackelte mit den Zehen. »Ich bin dir wirklich dankbar für alles, was du heute Abend für mich getan hast.« Unter gesenkten Wimpern warf sie ihm einen verstohlenen Blick zu.
    Er sah grimmig aus, während er sie anstarrte, den Arm auf der Lehne der Couch ausgestreckt.
    Sie lehnte sich gegen das Rückenteil und drehte ihren Kopf näher zu seiner Hand. »Du hast in allem zu mir gehalten. Du bist einfach toll.«
    »Du weißt, dass du mich in den Wahnsinn treibst, oder?« fragte er.
    »Nun, zumindest hoffe ich das.« Quirin versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Ich habe viel darüber nachgedacht.«
    Nicks Miene war wie versteinert. »Das ist eine ganz schlechte Idee. Du bist meine Schwägerin.«
    »Ex-Schwägerin. Vor zwanzig Jahren. Darla sagt, die Verjährungsfrist ist abgelaufen.«
    Nick schloss die Augen. »Also weiß Darla davon.«
    »Natürlich weiß Darla davon.«
    »Ich will das nicht«, entgegnete Nick. »Du bist meine Freundin. Meine beste Freundin. Und als die möchte ich dich behalten.«
    Hätte er nicht soeben ihren Hund gerettet, und würde sie ihn nicht so sehr begehren, hätte Quinn ihn am liebsten mit einem Tritt in den Hintern nach draußen befördert, weil er ein solcher Hasenfuß war. »Warum sitzt du dann hier auf dieser Couch?«
    »Du hast recht, die Couch ist schuld«, sagte er und wich ihrem Blick aus. »Ein klassischer Fall äußerer Umstände. Es liegt nicht an mir, es ist die Couch. Lass uns in die Küche gehen.«
    Er rührte sich nicht.
    »Mir gefällt es aber hier auf der Couch«, sagte sie, worauf er sie endlich voller Verlangen mit seinen dunklen Augen ansah. Ihre Kehle wurde trocken.
    »Mir auch«, sagte er.
    Sie schluckte und beugte sich ein wenig vor, so dass ihre Wange seine Hand leicht berührte. »Du weißt auch, dass wir nicht ewig so tun können, als seien sie nicht da, diese Schwingungen zwischen uns.«
    »Es wäre ein Fehler«, wehrte er sich. »Es wäre ein Riesenfehler.«
    »Nein, wäre es nicht -« begann sie, als er plötzlich seine Finger durch ihre Haare gleiten ließ und sie seine Hand tatsächlich und nicht nur in ihrer Phantasie auf sich spürte. Ein wenig atemlos vor Verlangen nach ihm hielt sie inne, gleichzeitig ängstlich und unsicher, was sie als nächstes tun sollte.
    »Es ist ein Fehler«, murmelte er, »aber ich denke an nichts anderes mehr, seit wir zuletzt auf dieser verdammten Couch saßen ... aber nur dieses eine Mal.« Seine Hand umschloss ihren Nacken, um sie näher zu sich zu ziehen. »Vielleicht wird es ja wirklich lausig, dann brauchen wir es nie wieder zu tun.« Er schien ein wenig die Kontrolle über sich selbst

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