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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Konfrontationskurs, anstrengend, dominant ...
    Wenn Max nicht eine unterwürfige Ader hatte, war sie erledigt.
    Oder vielleicht auch nicht.
    Sie ließ ihre Hände sinken und versuchte, weniger wütend dreinzuschauen. Der Ärger war schuld, entschied sie. Der Ärger, dass sie es nötig hatte, ihren Mann mit solch drastischen Mitteln in Versuchung führen zu wollen, dass sie dieses blöde Spitzenteil tragen musste, von dem Quinn behauptet hatte, es sei sexy - »Er wird einen Herzinfarkt bekommen«, hatte sie gemeint, »kann ich es mir borgen, falls ich es irgendwann schaffen sollte, Nick flachzulegen?« -, dass sie planen musste, wofür er einst zuständig gewesen war; Schmeicheleien und Verführungskunst.
    Er war so gut im Verführen gewesen. »Nur bis zur Taille«, pflegte sie damals mit dem festen Vorsatz zu ihm zu sagen, ein anständiges Mädchen zu sein, weil ihre Mutter ihr die Hölle heiß gemacht hätte, hätte sie es jemals herausgefunden, »Das ist mein Ernst, Max«, und er hatte nur geflüstert, »Sicher«, um sie dann zu küssen und so erregend zu streicheln, dass sie ganz schwach wurde und sie beide bald darauf, alles um sich herum vergessend, mit der Zunge den Mund des anderen erforschten und ihre Hände drängend den Körper des anderen ertasteten, bis er sagte: »Es würde sich so wundervoll anfühlen«, und sie sich so sehr danach sehnte »Max!« rief Darla, schloss die Badezimmertür auf und trat ins Schlafzimmer. »Könntest du mal kommen?«
    Nein, so war das nicht geplant gewesen. Sie versuchte, sich an ihren Plan zu erinnern, aber sie konnte an nichts anderes denken als daran, wie sich seine Hände auf ihrem Körper angefühlt hatten »Was gibt‘s denn?« fragte Max.
    Mit einer Ausgabe der Sports Illustrated in der Hand erschien er im Rahmen der Schlafzimmertür, und es bedurfte nur des Bruchteils einer Sekunde, um seine Stimmung von leichter Verärgerung in Verblüffung umschlagen zu lassen.
    »Jesus Christus«, stieß er hervor.
    »Falsch«, meinte Darla. »Es ist teuflisch. Wir werden in die Hölle kommen. Lass uns das Beste daraus machen.«
    Sie trat auf ihn zu. Die Zeitung fiel zu Boden, als er sie ganz automatisch mit den Händen berührte und dann die Arme um ihre Taille schlang, die enger und fester als üblich zusammengeschnürt war, so dass sie sich mit seinen Händen dort sexy fühlte. Sie drängte sich mit ihrer Hüfte gegen seine und küsste ihn.
    Ohne zu zögern erwiderte er ihren Kuss stürmisch, genau wie in alten Zeiten, impulsiv und fordernd, und sie begehrte ihn so sehr Unvermittelt brach er den Kuss ab und fragte: »Was soll das?«
    Wie zu Eis erstarrt hielt sie inne, buchstäblich vor Kälte erschauernd angesichts der Zurückweisung. »Was?«
    »Ist es wegen Barbara?« Er löste die Hände von ihrer Taille. »Schließlich sind wir eine halbe Ewigkeit verheiratet, und solche Geschosse hast du noch nie aufgefahren.«
    Darla spürte, wie ihr Atem schneller ging, und das nicht aus Lustgefühl. »Das glaube ich einfach nicht.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du dir wegen Barbara keine Sorgen zu machen brauchst.« Die Verärgerung war deutlich aus Max‘ Stimme herauszuhören. »Ich habe es dir gesagt, aber du traust mir nicht. Unsere Ehe ist in Ordnung.«
    »Den Teufel ist sie«, sagte Darla, stampfte ins Bad zurück, schlug die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel herum. Sie schälte sich aus der Lustigen Witwe und ließ sie zu Boden fallen, während sie wütend ihr langes Flanellnachthemd vom Haken riss. Anscheinend kannte ihre Mutter sie besser als sie sich selbst. »Solche Geschosse hast du noch nie aufgefahren«› hatte Max gesagt. Sie war eben nicht sexy. Sie konnte noch nicht einmal ihren eigenen Ehemann verführen.
    »Darla?« fragte Max durch die Badezimmertür.
    »Fahr zur Hölle!« schrie Darla, bevor sie zu Boden sank und vor lauter Wut zu weinen begann.
    Sie war zumindest ziemlich sicher, dass sie vor Wut weinte.
    Nick riss sich die bepinkelte Jacke und das Flanellhemd vom Leib und warf sie hinten auf den Wagen, bevor er zu Quinn in die Fahrerkabine kletterte.
    »Er will dich doch nicht verhaften, oder?« fragte sie besorgt.
    Nick seufzte und sagte kurz angebunden: »Wollte er schon.«
    Er ließ den Motor an. »Der einzige Grund, warum ich nicht im Gefängnis sitze und Katie nicht wieder in den Zwinger gesperrt wird, ist der Ärger, den er auf sich nehmen müsste, um den ganzen Papierkram für mich auszufüllen und die Leute vom Tierheim hierher zu

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