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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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war, schwärzte sie ständig jemand bei den öffentlichen Behörden an, so dass sie eine Inspektion nach der anderen über sich ergehen lassen musste -Wasser, Fundament, Schädlingsbekämpfung, Gas, Zaun und so weiter und so fort -, bis sie von den ständigen Kontrollen derart genervt war, dass sie sich fast wünschte, sie hätte dieses Haus nie gekauft.
    »Irgend jemand hat es auf dich abgesehen«, meinte Darla.
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, sagte Quinn zu ihr. »Ich habe Bill gebeten aufzuhören, andauernd meinetwegen bei der Stadt anzurufen, aber er meinte, er hätte nichts damit zu tun. Was willst du machen, wenn man dir das Leben derartig schwer macht?«
    »Ich bin ausgezogen«, sagte Darla. »Aber das hast du ja bereits getan, also ist das keine Lösung. Übrigens ist die Post gekommen. Du hast schon wieder eine Benachrichtigung von der Stadt.«
    Bill war nicht der einzige, der ihr das Leben schwermachte: Nick war wie vom Erdboden verschluckt. Seit Jahren hatten sie jeden Tag miteinander gesprochen, und nun war er plötzlich einfach nicht mehr da. Zuerst war Quinn wütend, dann verletzt, und schließlich fühlte sie sich nur noch allein gelassen, weil sie den großen Teil ihres Lebens vermisste, den er eingenommen hatte. Genau das hatte er gemeint, als er davon sprach, sie würden ihre Freundschaft aufs Spiel setzen, und sie bemühte sich, den Abend auf der Couch zu bereuen, was ihr jedoch nicht gelang. Sie hatte Aufregung haben wollen, und er hatte dafür gesorgt; wie konnte sie das bereuen, wenn sie noch mehr davon wollte? Sie bekämpfte das Bedürfnis, ihn zur Rede zur stellen, und beschloss, abzuwarten.
    Tibbett war nicht so groß, dass er sie ewig ignorieren konnte. Früher oder später musste er einlenken oder zumindest in irgendeiner Weise zugeben, dass sie existierte.
    Hoffte sie.
    In denselben beiden Wochen erging es Nick keinen Deut besser.
    Er redete sich um das Gefängnis herum, indem er die Strafe wegen Besitzstörung und die Gebühren für Katie bezahlte. Das Tierheim zeigte kein wirkliches Interesse daran, Anzeige zu erstatten, da der anonyme Anrufer nicht vorstellig geworden war, um den Bericht über den Hundebiss zu bestätigen, so dass Katie unter Bewährung gestellt wurde, nachdem Quinn versprochen hatte, den Hund außerhalb ihres Grundstücks nie wieder aus den Augen zu lassen, und diesmal eine Lizenz auf ihren eigenen Namen ausschreiben ließ.
    Somit war zwar das Katie-Problem gelöst, das Quinn-Problem allerdings nicht. Gleichgültig, welch tugendhafte Gefühle er bei dem Gedanken daran zu entwickeln versuchte, wie er sich aus dieser Couchaffäre herausgezogen hatte, er musste ständig daran denken, was passiert wäre, hätte er das nicht getan. Seine Libido spielte ihm Filme über das, was hätte geschehen können, in Technicolor und Dolby Surround vor, und das Wissen, dass Quinn sauer, aber gewillt war, machte ihm das Leben nicht leichter. Nur einmal , flüsterte ihm sein Es beharrlich ins Ohr. Nur einmal, um damit abzuschließen, um nicht mehr ständig daran denken zu müssen. Es wird mit ihr nicht anders als mit den anderen sein. Ich sollte es tun, nur einmal.
    Das war eine derart schlechte Idee, dass er, als Max zwei Wochen, nachdem Darla ausgezogen war, in die Werkstatt kam und vorschlug, »Ich gehe heute Abend zu Bo‘s, willst du mitkommen?«, nicht antwortete, »Ich habe keine Lust, mich mit einem verheirateten Mann an eine Theke zu stellen, um Weiber aufzureißen«, sondern vielmehr: »Klar.« Alles war besser, als noch eine weitere Nacht mit dem ständigen Gedanken an Quinn zu verbringen.
    Unglücklicherweise stand Joe neben Max, als er den Vorschlag machte.
    »Großartige Idee«, meinte Joe. »Ich werde auch kommen. Mit meinem eigenen Wagen allerdings, vielleicht habe ich ja Glück.«
    »Glück?« fragte Nick zweifelnd.
    »Na ja, wahrscheinlich wird es noch einige Wochen dauern, bis Meggy anfängt, mich zu vermissen«, sagte Joe. »Es macht keinen Sinn, untätig herumzusitzen und abzuwarten. Stimmt‘s, Max?«
    »Stimmt«, sagte Max ohne jede Begeisterung.
    Von diesem Moment an war der unselige Verlauf des Abends vorprogrammiert.
    Gegen Bo‘s Bar & Grill war prinzipiell nichts einzuwenden. Nick hatte zahlreiche nette Stunden dort verlebt: Das Bier war kalt, die Pizza heiß, die Jukebox nicht zu nervtötend, und Karaoke-Vorstellungen gab es nur mittwochs Abends, so dass man dem leicht aus dem Weg gehen konnte. Die Bar war zwar nicht besonders schön - ein Haufen

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