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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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hinausposaunen.«
    »Als ob ich das täte.« Thea musste grinsen. »Aber einen Moment lang hat er mich mit anderen Augen gesehen, oder?«
    »Ja«, gab Quinn zu. »Er war entsetzt.«
    »Besser als gelangweilt«, entgegnete Thea. »Und ich habe mir nicht einmal die Haare schneiden lassen.«
    Fünfzehn Minuten später klingelte die Schlussglocke der letzten Unterrichtsstunde, und Quinn griff hastig nach ihrem Mantel und stürmte los, um nicht Bill oder dem BP in die Arme zu laufen. Statt dessen traf sie auf Edie. Sie hatten kaum Gelegenheit gehabt, beim Mittagessen miteinander zu sprechen, da Marjorie laut ihre Meinung kundtat, dass jeder wisse, wem die drei Niederlagen des Teams zu verdanken seien, und Petra stumpfsinnig über das Böse in den Seelen der Schüler sinnierte, vor allem dieser perversen halbwüchsigen Jungen- wo Quinn eigentlich diese tolle Bluse gekauft habe?
    »Manchmal habe ich den Eindruck, dass jeder hier in dieser Schule verrückt ist«, meinte Edie, während sie durch die Hintertür hinausgingen.
    Quinn nickte. »Der BP machte mich völlig verrückt. Jeden verdammten Tag nervt er mich mit belanglosen Sachen. Es ist so, als würde man von Enten zu Tode geknabbert. Von Enten in Designerklamotten.«
    »Der lebt doch gar nicht wirklich«, meinte Edie beschwichtigend. »Im Gegensatz zu dir. Dieser Haarschnitt steht dir übrigens phantastisch.«
    »Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich wirklich lebe«, sagte Quinn. »Soweit ich sehen kann, ist immer noch alles beim alten. Außer der Sache mit dir und Mom.«
    »Quinn -« begann Edie, wurde jedoch von Quinn unterbrochen: »Nein, schon in Ordnung. Solange ihr beide glücklich seid, freue ich mich für euch. Und ich bin sicher, dass ich früher oder später Gefallen daran finden werde, mit Daddy zusammenzuleben. Er scheint in seinen Bedürfnissen ziemlich genugsam zu sein.«
    »Es tut mir so leid«, sagte Edie.
    »Das braucht es nicht«, sagte Quinn. »Alles wird gut werden.«
    Um halb sechs an diesem Abend allerdings, als Quinn gerade dabei war, Bratwürste und Sauerkraut für ihren Vater zuzubereiten, bevor sie zur Theaterprobe fuhr, klingelte es. Als sie die Tür öffnete, stand Darla davor, mit einem Koffer und einem Kurzhaarschnitt, der sie zehn Jahre jünger aussehen ließ, und einem verzerrten Gesichtsausdruck.
    »Schicke Frisur«, sagte Quinn, als sie zurücktrat, um Darla hereinzulassen.
    »Ich ziehe eine Weile bei dir ein«, sagte Darla. »Wenn das in Ordnung ist.«
    »Oh, natürlich.« Quinn suchte nach einer taktvollen Bemerkung und entschloss sich dann für den direkten Weg. »Was ist passiert?«
    »Er mochte meine Frisur nicht.« Darla stellte den Koffer ab, der sofort von Katie beschnüffelt wurde. »Er sagte, ›Was zum Teufel ist eigentlich los mit dir?‹, woraufhin ich meinte, ›Ich will etwas anderes‹, und er erwiderte, ›Ich nicht‹, deshalb ziehe ich vorübergehend aus. Das ist etwas anderes.«
    Die alte Darla hätte dies mit einem Glitzern in den Augen gesagt, aber diese hier stand einfach dort und sah so verkniffen aus wie Lois. Vielleicht war dies die Art von Verkniffenheit, mit der man sich von seinem Ehemann trennte. Nicht, dass Quinn jemals diese Erfahrung machen würde.
    Darla sagte nichts weiter, daher meinte Quinn: »Ja, es ist etwas anderes«, um sie zu ermutigen. Nichts. »Nun, komm mit nach oben, dann bringen wir eines der beiden Einzelbetten ins Arbeitszimmer.«
    »Warum?« Darla hob ihren Koffer wieder hoch, und Katie sprang einen Schritt zurück.
    »Dad ist gestern Abend eingezogen. Ich nehme an, du willst dein Schlafzimmer nicht mit ihm teilen.«
    »Deine Eltern hatten Streit?«
    »Nein. Meine Mom ist in Edie verliebt. Das haben wir Dad allerdings noch nicht gesagt.«
    Darla sah sie verblüfft an. »Oh. Und was ist mit dir und Nick?«
    »Ich bin sauer, und er macht sich was vor.«
    »Nun, zumindest sind wir alle aus unserem alten Trott«, sagte Darla und ging zur Treppe.
    Im nachhinein sollte Quinn sich immer wundern, wie sie alle die beiden nächsten Wochen überlebt hatten.
    Darla weigerte sich hartnäckig, nach Hause zurückzukehren, und Max weigerte sich ebenso hartnäckig zuzugeben, dass nicht alles in Ordnung war. »Sie spinnt,« sagte er zu Quinn, »sie weiß, dass ich sie niemals betrügen würde.«
    »Hier geht es nicht um Barbara, Max«, versuchte Quinn ihm zu erklären, aber dann setzte Max seine sture Miene auf und brach das Gespräch ab.
    »Es hat keinen Sinn«, meinte Darla später zu ihr. »Aber

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