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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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verkratzter Resopaltische und Stühle aus rostfreiem Stahl, die bei Tageslicht wahrscheinlich erbärmlich aussahen -, aber schließlich ging niemand wegen der Einrichtung zu Bo‘s. Man ging dorthin, um zu saufen, fernzusehen und ein wenig Gesellschaft zu haben. Heute Abend hätte Nick auf die Gesellschaft verzichten können.
    »Hier ist also der Ort, wo man Frauen treffen kann«, sagte Max, während er sich auf einem Stuhl niederließ und versuchte, sich wie ein Mann von Welt zu benehmen, obwohl er sich statt dessen eher wie ein High-School-Student im ersten Semester anhörte, der wie ein Mann von Welt klingen wollte.
    Joe lehnte sich gegen den Tresen und blickte sich im Raum um. »Nette Mädels hier. Dann mal los, Nick.«
    »Wir bleiben nicht lange«, sagte Nick und bestellte ein Bier.
    Er rechnete damit, dass Joe sich schnell langweilen und beginnen würde, das Spiel in dem Fernseher über der Bar zu verfolgen. Und bald würden die Frauen anfangen, Max schöne Augen zu machen - attraktiv, wie er war -, so dass er bald genervt wäre und bestimmt nach Hause wollte. Dann könnten sie gemeinsam zu Max gehen, da Joe ihnen überallhin folgen würde, wo es Kabelfernsehen gab, und er selbst könnte diesem Alptraum entfliehen.
    »Hey, Nick«, sagte Lisa hinter ihm, und er erstarrte.
    »Hi, Lisa.« Um nicht unhöflich zu sein, drehte er sich um. »Wie geht es dir?«
    »Einsam«, sagte sie und lächelte ihn an, jung und hübsch, aber da war nichts, was er begehrte.
    »Setzen Sie sich doch zu uns, junge Dame«, sagte Joe und rückte einen Platz weiter, um ihr einen Stuhl zwischen ihnen freizumachen. Nick warf ihm einen vernichtenden Blick zu, während Lisa auf den Barhocker kletterte. »Ich bin Joe.« Er beugte sich mit einem Lächeln zu ihr, das noch breiter war als das, mit dem sie Nick bedachte. »Darf ich Ihnen ein Bier bestellen?«
    »Oh, gerne«, sagte Lisa und sah Nick an, während der bemerkte, wie Max näher zu ihm rückte, und sich daher umwandte, um zu sehen, wovor er zurückwich.
    »Du bist neu hier, oder?« wurde Max gerade von einer hübschen kleinen Blondine gefragt.
    »Oh, hallo, Max«, stellte er sich vor und streckte der Blondine seine Hand entgegen.
    »Tina«, sagte sie, ergriff seine Hand und hielt sie fest. »Sehr nett, dich kennenzulernen.«
    »Oh, hmm, möchtest du ein Bier?« brummelte Max und gestikulierte mit der Flasche in seiner linken Hand, da Tina von seiner rechten dauerhaft Besitz ergriffen hatte. »Was hast du gesagt?«
    Tina ließ seine Hand angewidert fallen, als handele es sich um eine glitschige Masse. »Unverschämter Kerl«, stieß sie hervor und stolzierte davon.
    »Was habe ich der denn getan?« wollte Max wissen, seine Stimme vor Panik eine Tonlage höher. »Ich dachte, es gehört sich so, ihnen einen Drink anzubieten.«
    Am anderen Ende der Bar flüsterte Tina mit ihren Freundinnen, die daraufhin alle Max anstarrten.
    Nick blickte auf die Bierflasche, die Max mit der linken Hand umklammert hielt. »Nun, ich würde mal tippen, dass es vielleicht am Ehering lag.«
    »Oh, verdammt.« Max stellte die Flasche ab und riss an seinem Ring, aber der rührte sich nicht vom Fleck.
    »Was ist los?« erkundigte Joe sich laut über Lisas Kopf hinweg, bevor er sah, dass Max an seinem Ring zog. »Gute Idee.« Er streifte seinen eigenen Ring ab und steckte ihn in die Jackentasche, wobei Lisa ihn beobachtete. »Meine Frau hat mich verlassen«, erklärte er bekümmert. »Nach neununddreißig Jahren treuer Ergebenheit hat sie mich hinausgeworfen.«
    »Das ist ja furchtbar«, sagte Lisa. »Neununddreißig Jahre treuer Ergebenheit.« Sie blitzte Nick unter ihren Wimpern an. »Das nenne ich Verbundenheit.«
    Nick drehte sich wieder zu Max um, der noch immer an seinem Ring riss. »Weißt du, das ist vermutlich ein Zeichen, dass du hier nichts verloren hast.«
    »Du hörst dich an wie Quinn«, grummelte Max weiter vor sich hin. »Hey«, rief er dem Barkeeper zu, »hast du ein bisschen Butter?«
    »Max, gib es auf, und hol sie zurück«, sagte Nick. »
    Du willst doch überhaupt keine andere, du willst Darla.«
    »Sie hat mich verlassen«, sagte Max mit dem typischen störrischen Ausdruck im Gesicht. »Seit zwei Wochen sagt sie nichts anderes, als dass sie etwas Neues erleben will.« Wie in Sodom blickte er sich in Bo‘s Bar um. »Das hier ist was Neues, verdammt noch mal.«
    »Ich vermute, sie meinte etwas Neues mit ihr zusammen.« Voller Empörung sah Nick ihn an. »Ich kann nicht glauben, dass du für

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