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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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weitere Morde?«
    Nico antwortet nicht.
    »Du kannst uns immer noch helfen, ihn aufzuhalten«, sage ich.
    Bei diesen Worten versteift Nico sich. Zum ersten Mal nimmt erseinen Blick von Clementine und richtet ihn auf mich. Seine Stimme klingt brüchig. »Du glaubst, du kannst ihn aufhalten?«, fragt er. »Er kann nicht aufgehalten werden. Es ist Schicksal. Es ist seine Bestimmung.«
    »Es ist seine Bestimmung, Menschen zu töten, während er John Wilkes Booth kopiert?«
    Er wendet sich von mir ab zu seiner Tochter.
    Ich sehe Clementine an. Er redet nur mit dir.
    »Das ist also die Bestimmung des Ritters?«, wiederholt Clementine meine Frage. »Menschen zu töten, während er John Wilkes Booth kopiert?«
    Nico leckt sich mehrmals die Lippen, so als hörte er diese Frage zum ersten Mal. »Du missverstehst das. Er weiß, dass er nicht Booth ist oder Guiteau. Keiner von ihnen. Aber er begreift die Macht, die darin liegt, ihren Pfaden zu folgen … Auf ihrem Erfolg aufzubauen.«
    »Ist er deswegen an dich herangetreten? Damit du ihn auf diesen Pfad führst?«, frage ich ihn.
    Er sieht Clementine an, die nickt, zum Zeichen, dass er mir antworten soll.
    »Ich weiß, dass du an mir zweifelst, Benjamin. Aber du kennst die Geschichte. Booth. Guiteau. Czolgosz. Selbst Lee Harvey Oswald. Jeder hat einen Präsidenten ermordet. Aber was haben sie noch gemeinsam?«
    Ich antworte nicht.
    »Verschweige es ihr nicht, Benjamin. Sag es ihr«, fordert er mich auf, obwohl er mich immer noch nicht ansieht. »Wir bezeichnen meine Vorgänger als Ausgestoßene und Wahnsinnige. Aber wenn du dir ihr Leben ansiehst, wenn du wirklich hinsiehst, was ist die eine Sache, die sie alle gemeinsam haben?«
    »Alle vier glaubten, sie wären von Gott auserwählt worden«, antworte ich.
    »Genau. Sie alle glaubten, sie wären von Gott auserwählt worden«, bestätigt Nico. »Und jetzt kommen wir zu der einen wirklich wichtigen Frage: Was ist, wenn sie recht hatten?«

74. KAPITEL
    »Pastor Frick, sind Sie hier?«, rief Totte und klopfte gleichzeitig an die Tür des Krankenzimmers.
    Niemand antwortete. Totte stieß die Tür auf und warf einen Blick in den Raum.
    Der Raum sah genauso aus wie alle anderen Krankenzimmer. Aber es brannte kein Licht, es gab keine Blumen, und auch auf dem kleinen Whiteboard am Fußende stand nichts geschrieben. Selbst das Bett war perfekt gemacht. Wer auch immer hier gelegen hatte, er war schon lange fort.
    »Sind Sie von der Kirche?«, fragte ihn eine Frau. Totte drehte sich herum. Die Stimme kam aus dem Gang. Sie gehörte einer Schwester mit einem goldenen Kreuz an einer Kette um den Hals. Sie schob einen Wagen mit einem Blutdruckmessgerät. »Falls Sie Pastor Frick suchen, der wurde entlassen.«
    »Man hat ihn entlassen?«
    »Eine wundervolle Nachricht, nicht wahr? Allerdings …« Sie deutete auf die Aufzüge. »Wenn Sie sich beeilen, dann erwischen Sie ihn noch. Man hat ihn gerade nach unten gefahren. Er wollte noch in die Kapelle, um sich von der Pastorin zu verabschieden.«
    »Wissen Sie, ob er danach nach Hause will?« Totte war immer noch fest entschlossen, den Pastor nach dem Überfall vom gestrigen Tag zu befragen.
    »Keine Ahnung. Aber wenn Sie wollen, fragen Sie Pastorin Stoughton …«
    »Ich will ihr keine Umstände bereiten.«
    »Seien Sie nicht albern. Sie ist absolut liebenswürdig. Selbst der Präsident war von ihr beeindruckt, als er hier war.«
    Totte erstarrte. »Was haben Sie gerade gesagt?«
    »Der Präsident. Präsident Wallace.«
    Verfluchter Mist! »Präsident Wallace war in diesem Krankenhaus?«
    »Wissen Sie das denn nicht? Als man ihm die Gallenblase herausgenommen hat.«
    »Und er hat Ihre Pastorin getroffen?«
    »Er hat sogar mit ihr gebetet, unmittelbar bevor er unter das Messer gekommen ist. Warum? Ist das …?« Die Schwester verstummte und starrte Totte an. »Ist alles in Ordnung?«
    »Nein, es ist nur …« Totte fuhr herum und humpelte so schnell er konnte zu den Aufzügen. »In welchem Stockwerk, sagten Sie, liegt das Büro der Pastorin?«

75. KAPITEL
    »Das denkt dieser Mörder also?«, frage ich. »Dass er von Gott auserwählt wurde?«
    »Nicht nur er. Dasselbe sagte er von mir. Er hat es mir selbst gesagt.« Nico spricht schneller. »Er hat mir gesagt, dass das, was ich angefangen habe, vor all den Jahren … Er sagte, es wäre eine Offenbarung für ihn gewesen. Genau das hat er gesagt. Eine Offenbarung.«
    »Und das macht dich zu was? Zu seiner Inspiration?«
    »Ich merke genau,

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