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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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ihn verbarg.
    Im Laufe der Jahrhunderte sind so viele Antworten auf religiöse Fragen verlorengegangen. Was jedoch die Frage des wahren Namens Gottes angeht, wurde diese Antwort absichtlich versteckt.
    Tausende von Jahren wurde so viel Gutes im Namen Gottes getan. Aber auch wie viel Schlechtes, musste sich der Ritter eingestehen, von Christen, Juden und Muslimen gleichermaßen, wegen ihrer Überzeugung, dass sie allein den richtigen Glauben hätten? Wie viele Kehlen wurden durchschnitten? Wie viele Unschuldige abgeschlachtet? Religionen haben Weltreiche errichtet, zu Kreuzzügen aufgerufen und einige der blutigsten Kriege auf der ganzen Welt geführt wegen ihrer unterschiedlichen Sichtweise von Gott.
    Aber wenn es nun gar keine Unterschiede gab? Wie würden die Anhänger von Jesus, Allah oder Adonai reagieren, wenn das Geheimnis aller Geheimnisse, das größte Geheimnis von allen, einfach nur dieses wäre, dass in allen Religionen der wahre Name Gottes derselbe wäre? Vergesst den christlichen Gott, den muslimischen Gott oderden hebräischen Gott. Denkt an die Macht, die den verschiedenen Religionen verlorenginge, wenn es nur …
    … einen einzigen Gott gäbe.
    Vignolles war ebenfalls erschüttert, als er diese Geschichte das erste Mal hörte. Er wollte sie nicht glauben. Niemand wollte sie glauben. Aber als er das Grummeln am Hof des Königs hörte, von jemandem, der so viel Ansehen genoss, wie hätte er das ignorieren sollen? Vignolles wusste nicht, was er tun sollte, und tat das, was er immer vor einer Schlacht tat.
    Er betete.
    Und im Nu bekam er seine Antwort. Die Geschichte vom einen Gott war Blasphemie, eine Lüge! Und wenn der König sie jemals verbreiten würde …
    Glücklicherweise brauchte Vignolles nicht zum Schwert zu greifen. König Charles VII. erlangte niemals so viel Macht, dass er die Kirche ernstlich hätte herausfordern können.
    Trotzdem wusste Vignolles, dass sich dieses Problem bald wieder stellen würde. Und wenn es dazu kam, würde ein neuer Ritter gebraucht werden. In diesem Moment nahm die geheime Armee Gestalt an. Vorbereitungen wurden getroffen. Instruktionen wurden niedergeschrieben. Und die Symbole, Herz, Pik, Karo und Kreuz, wurden dort untergebracht, wo niemand jemals Notiz von ihnen nehmen würde.
    Jahrhundertelang sollten Vignolles’ Spielkarten seine Warnung transportieren, auf welche Weise der König die Kirche vernichten könnte. Und über viele Jahrhunderte sollten die auserwählten Ritter in Bereitschaft bleiben und Kanzler, Kaiser, Könige, Zare und alle anderen Monarchen und Staatslenker ausschalten, deren wachsender Einfluss und deren Anspruch auf Einheit möglicherweise der Vorherrschaft der kirchlichen Macht ein Ende bereiten konnte. Einschließlich eines Präsidenten.
    Sechs Jahrhunderte später erreichte der derzeitige Ritter, der Ritter des fünften und letzten Symbols, das Ende des langen Krankenhausgangs und näherte sich der Interfaith Chapel. Einem Ort, der alle Religionen gleich behandelte. Einfach perfekt.
    Er hatte die Gipsmaske von Abraham Lincoln in seiner Jacke versteckt. Ebenso seinen Iver-Johnson-Revolver. Hinter ihm spielte das Piano immer noch die langsame Version von »Little Red Corvette«.
    Der Ritter nahm ein weißes Leinentaschentuch aus der Hosentasche, wie Czolgosz, der dritte Attentäter, faltete es, entfaltete es wieder, faltete es und entfaltete es von Neuem. Schließlich versteckte er den Revolver darin, nachdem er ihn sehr vorsichtig aus seiner Jackentasche genommen hatte.
    Er warf einen letzten prüfenden Blick durch den Gang. Es war ruhig vor der Kapelle. Dann packte er den Türgriff mit der linken Hand und streckte seine rechte Hand aus, als wollte er jemandem die Hand schütteln, so wie Czolgosz es vor über hundert Jahren getan hatte.
    Jede Generation hat ihren Ritter. Und jeder Ritter kennt seine heilige Mission.
    »Pastorin Stoughton …?«, rief der Ritter und zog die Milchglastür auf. Als der Duft von Rosenkerzen ihm entgegenschlug, schob er sich die Lincoln-Maske vor das Gesicht. Ihm schoss der Gedanke durch den Kopf, dass Nico recht hatte. Mit jedem neuen Lamm, das er opferte, wurde er stärker. »Pastorin Stoughton, sind Sie da?«

77. KAPITEL
    »Du machst Scherze, stimmt’s? Der Name Gottes?«, frage ich.
    »Kaum einer will das glauben«, erwidert Nico.
    Ich werfe einen Blick auf Clementine, die noch dabei ist, diese Nachricht zu verdauen. Selbst für Nico ist das eine bemerkenswerte Stufe des Wahnsinns.
    »Du selbst hast

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