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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Vater wissen. Und dann über den verbrannten Mann, über Marshall. Was verfolgt dich mehr, Benjamin? Die Opfer oder das schlechte Gewissen deiner Kindheit?«
    »Du weißt nicht, wovon du redest. Ich versuche, einen Mörder zu fangen.«
    »Wenn das stimmt, warum hast du mir da nicht nur eine einzige Frage gestellt, nämlich die nach dem nächsten Mord? Wir alle wissen, dass es passieren wird. Wir alle wissen, auf wen der Ritter es letztlich abgesehen hat. Warum also hast du nicht einmal danach gefragt, wie er König Wallace töten will?« Nicos Stimme wird immer lauter. Clementine schluckt und sieht zu dem Wachmann hinüber, der auf uns zukommt. »Ich werde dir die Antwort darauf geben, Benjamin. Du hast es nicht getan, weil du tief in deinem Innersten froh bist, wenn der Präsident stirbt. Du bist der Knappe, der Überbringer des Bösen. Deshalb stirbt der Knappe und reißt andere mit sich in den Tod.«
    Ich spüre, wie das Handy in meiner Tasche vibriert. Ich mache mir nicht die Mühe nachzusehen.
    »Nico, weißt du wirklich, wann der nächste Mord stattfinden wird?«
    »Ich habe es dir bereits gesagt: Hier geht es um Bestimmung, Benjamin. Man kann den Ritter nicht aufhalten.«
    Mein Telefon vibriert immer noch, aber ich gehe nicht ran. Der Wachmann nähert sich uns über den gewundenen Betonweg. Er zieht ein Walkie-Talkie heraus, aber wir können nicht hören, was er sagt.
    »Nico, wenn du etwas weißt«, mischt sich Clementine flehentlich ein. »Bitte, Dad, erzähl es Beecher. Er kann dir helfen. Er kann dir alles Mögliche besorgen.«
    Nico dreht sich bei ihren Worten herum, strafft die Schultern und richtet sich gerade auf.
    »Das stimmt nicht«, sage ich.
    »Nico, ist alles in Ordnung?«, ruft der Wachmann.
    Nico tut, als würde er ihn nicht hören. »Was kannst du mir besorgen, Benjamin?«
    »Sag uns, was du willst«, antwortet ihm Clementine.
    Nico muss darüber keine Sekunde nachdenken. Er sieht mich an, aber er zeigt auf Clementine. »Ich will mit ihr reden. Ohne dass du dabei bist. Ich will wissen, warum sie eine Perücke trägt.«
    Clementine stottert. »Das … Das ist keine …«
    »Ich weiß, dass es eine Perücke ist. Und ich will wissen, warum du krank bist.« Seine Stimme bricht. Er betrachtet den Wachmann, der immer noch ein ganzes Stück entfernt ist, und muss sich zusammenreißen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Er presst das Buch fester an seine Brust als je zuvor.
    Mein Telefon vibriert wieder, verstummt aber, als ich nicht abnehme. »Wir sind nicht hierhergekommen, um zu handeln«, erkläre ich.
    »Beecher, es ist okay.« Sie dreht sich zu ihrem Vater um. »Wenn ich bleibe, sagst du uns dann, wann der nächste Mord stattfindet?«
    Ich warte darauf, dass Nico die Augen zusammenkneift. Das tut er aber nicht. Stattdessen reißt er sie auf, wie ein Kind. »Du würdest wirklich hierbleiben? Und mit mir über deine Krankheit reden?«
    »Ich wäre nicht hierhergekommen, wenn ich nicht mit dir reden wollte.«
    Vor zwei Tagen hätte ich noch behauptet, sie manipuliert ihn. Aber ich habe gestern Nacht Tränen in ihren Augen gesehen. Und die Sommersprossen auf ihrem kahlen Kopf. Er ist immer noch ihr Vater.
    »Nico, hast du gehört, was ich gesagt habe?« Der Wachmann ist noch etwa einen halben Block von uns entfernt. »Ist alles in Ordnung?«
    Wieder beugt sich Nico ein wenig nach hinten und neigt den Kopf. Ein letzter Ratschlag von seiner imaginären Freundin. Diesmal jedoch scheint er nicht einer Meinung mit ihr zu sein.
    »Bitte, Nico«, fleht Clementine ihn an. »Sag uns, wann der nächste Mord stattfindet.«
    Nico hebt die Hand und wirft einen Blick auf seine Armbanduhr wie ein Butler, der sich davon überzeugen will, ob schon Zeit für den Tee ist. »Der Mord ist bereits passiert. Vor zehn Minuten.«
    Mein Telefon vibriert erneut. Mein Mund ist so trocken, dass ich meine Zunge nicht mehr fühlen kann. Als ich das Telefon aus der Tasche ziehe, sehe ich eine Anrufernummer mit einer Vorwahl, die nicht existiert. So etwas hat nur eine Person.
    »Beecher, du musst sofort von da verschwinden«, verkündet eine Computerstimme. Tadellose Täuschung.
    »Wovon redest du? Was ist los?«
    »Du hast es noch nicht gehört, stimmt’s?«
    »Was gehört?«
    Er macht eine kleine Pause, sodass ich nur das hohe Pfeifen höre, das mein Telefon von sich gibt. »Beecher, wann hast du das letzte Mal etwas von Totte gehört?«

TEIL IV
    DAS VIERTE
ATTENTAT

»Gestern Nacht wäre ein höllischer Moment gewesen,

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