Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)
Scheiße, dass Sie nicht einmal ehrlich sterben können!«
»Sie sind clever, Beecher. Aber ich hätte gedacht, Sie wären ein bisschen überraschter, zu sehen, dass ich noch am Leben bin.«
»Haben Sie wirklich geglaubt, dass Clementine mir das nicht erzählen würde? Sie vertraut Ihnen noch weniger, als ich es tue. Ich habe mir schon gedacht, dass es nicht allzu lange dauern würde, bis Sie mit irgendeiner neuen Bedrohung auftauchen. Also, worum geht es? Sind Sie immer noch sauer, weil Clementine Sie in den Höhlen angeschossenhat? Oder haben Sie eine neue Nachricht für uns, nachdem Ihr Kumpel, der Präsident, Sie von den Toten auferweckt hat?«
Bevor er antworten kann, trete ich auf die Veranda und bücke mich, um mein Telefon aufzuheben. Soweit ich sehe, bin ich immer noch mit Amazing Grace verbunden. Ich halte das Telefon so, dass Palmiotti das Display nicht sehen kann. Es ist besser, wenn jemand alles mithört und ich hier nicht ganz alleine bin.
»Beecher, trotz allem, was Sie glauben, Orson Wallace ist nicht mein Freund. Nicht mehr.«
Ich hebe den Blick und starre ihn finster an.
»Haben Sie sich bei all der Wut, die Sie empfinden, einmal Gedanken darüber gemacht, warum ich wohl hier stehe? Ich wollte Sie nicht bedrohen, Beecher. Nach allem, was passiert ist, nach allem, was ich gesehen habe, kann ich verstehen, welchen Vorteil es hat, den Präsidenten tot zu sehen.«
»Was reden Sie da?«
»Glauben Sie, Wallace weiß nichts von dem Tod der Pastoren oder von Ihrem Freund Totte? Er weiß vielleicht nicht, wer es ist, doch er weiß, dass ihn jemand töten will.«
»Aber was Sie da gerade gesagt haben …«
»Nein, es geht um das, was Sie gesagt haben, Beecher. Dass Wallace mich von den Toten auferweckt hat. Das hat er. Aber das heißt nicht, dass er mir mein Leben wiedergegeben hat. Im Gegenteil, er hält es fest, lässt es mir vor der Nase baumeln, während er versucht, mich für seine Zwecke einzuspannen. Das verstehe ich jetzt. Ich weiß jetzt, was für ein Mensch er ist.«
Ich habe das Gefühl, als wäre meine Haut spröde und würde aus Eierschale bestehen. »Jetzt soll ich also glauben, dass Sie derjenige sind, der versucht, ihn zu töten?«
»Ich? Nein. Ich will nicht Wallaces Tod. Aber nach allem, was er getan und was er mir genommen hat …« Palmiotti senkt das Kinn, woraufhin sich die Narbe an seinem Hals verzieht. »Es kümmert mich nicht, welches Amt er bekleidet. Orson Wallace muss für seine Taten geradestehen.«
Ich sehe ihn skeptisch an. »Also gut, obwohl ich glaube, dass Sieein verlogenes Miststück sind, soll ich jetzt annehmen, dass dieser plötzliche Umschwung und die Tatsache, dass Sie den Präsidenten …?«
»Er hat mir mein Leben weggenommen, Beecher! Nicht nur meine Familie! Oder meine Geliebte! Er hat mir mein Leben genommen!« Palmiottis Stimme hallt laut über die Straße.
»Nur weil Sie es zugelassen haben.«
Er knirscht mit den Zähnen, und seine Brust hebt und senkt sich heftig unter seinen Atemzügen. »Sie haben recht. Ich habe vieles einfach nur geschehen lassen«, sagt er schließlich. »Aber es gibt noch so viel, wovon Sie keine Ahnung haben, Beecher. So viel mehr als das, was vor all den Jahren passiert ist, mehr als diese Prügel und all das, was wir der Schwarzen Acht angetan haben. Was auch immer Sie von mir glauben oder glauben wollen, ich will es Ihnen beweisen. Ich habe alles, was wir brauchen.«
»Sie haben alles … wofür? Ich bin noch nicht einmal sicher, dass ich den Grund kenne, warum Sie überhaupt hier sind. Wenn Sie die Beweise haben und wissen, was er getan hat, warum bringen Sie ihn dann nicht einfach selbst zur Strecke?«
Palmiotti schüttelt den Kopf und stößt ein nervöses Lachen aus, das in der kalten Luft zu gefrieren scheint. »Ich weiß, dass Sie nicht dumm sind, Beecher. Die Leute verweisen immer gerne auf Woodward und Bernstein, aber die beiden haben einfach nur Glück gehabt, dass Nixon so ein überheblicher fauler Sack war. Heutzutage versucht nur ein Narr, es alleine mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten aufzunehmen, vor allem mit diesem Präsidenten.«
»Und wenn wir einmal davon ausgehen, dass ich Ihnen all das glaube, halten Sie mich für die Lösung?«
»Nein. Ich glaube, Ihre Gruppe ist die Lösung.« Er wartet, bis er sicher ist, dass ich ihm zuhöre. »Ich weiß von dem Culperring, Beecher. Der Präsident hat es mir gesagt. Wenn ich Ihnen also hier weiterhelfe und Ihnen sage, was ich über Wallace
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