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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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meinen Laptop zu und klemme ihn mir unter den Arm. Dann schnappe ich mir die Autoschlüssel, stürme durch mein Wohnzimmer und renne zur Haustür.
    »Beecher«, fleht Grace mich an. Ihr Bostoner Akzent verstärkt sich. »Ich glaube nicht, dass Sie das bis zum Ende durchdacht haben. Was ist, wenn Sie jetzt genau das tun, was Marshall will?«
    »Dann, denke ich, stecke ich in der …«
    Ich reiße die Haustür auf und bleibe wie angewurzelt stehen. Ein großer Mann mit schwarz gefärbtem Haar und einem extrem erschöpften Blick versperrt mir den Weg. Er senkt das Kinn, als wollte er sich abwenden, aber das sorgt nur dafür, dass ich die rosafarbene Narbe auf seinem Hals sehe. Er hat die Verletzung an dem Tag davongetragen, als ich ihn habe sterben sehen.
    »Hören Sie mich bitte an«, sagt Dr. Stewart Palmiotti. »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.«

87. KAPITEL
    Zuerst haben sie sich um die Pastorin gekümmert.
    Die Sanitäter und die Schwestern wussten sofort, dass sie tot war. Die Haut von Pastorin Stoughton war nicht mehr rosa, sondern aschfarben und dunkelgrau. Davon erholt sich niemand mehr. Aber sie beeilten sich trotzdem und hoben ihren Leichnam auf die Trage, der wie ein nasser Sack darauf fällt.
    Dann stürmten sie im Laufschritt aus der Kapelle, während sie ihr die blutgetränkte Bluse herunterrissen, und rollten sie in die Notaufnahme. Pastorin Stoughton war eine Angestellte des Krankenhauses. Selbstverständlich kümmerte man sich zuerst um sie.
    Ein jüngerer Arzt, ein orthodoxer Nephrologe, war in die Kapelle gekommen, um ein Gebet für seine kranke Nichte zu sprechen. Er war der Erste am Tatort gewesen. Er betrat die Kapelle und sah das Blut auf dem cremefarbenen Teppich.
    Die Kapelle befand sich in einem Krankenhaus. Innerhalb von Sekunden wurden Liegen und Ständer mit Blutplasma herangerollt, und das Personal der Notaufnahme wurde auf der Stelle alarmiert. Die Helfer strömten in die drei nebeneinanderliegenden Operationsräume und versuchten, einen ihrer eigenen Leute wieder ins Leben zurückzuholen. Sie hatten keine Chance.
    Im ersten Raum notierte eine Trauma-Schwester den Todeszeitpunkt für Pastorin Stoughton. Im zweiten Raum kümmerten sich ein Arzt und eine Handvoll Schwestern um Tottes Kopfverletzung. Als der Arzt in Tottes weit geöffnete Augen blickte, reagierte nur eine der Pupillen auf Licht. Die andere Pupille war zerstört. Sie bereiteten ihn für eine Operation vor, obwohl sie wenig Hoffnung hegten. Im dritten Raum lag Pastor Frick, der Pastor, der gestern angeschossen worden war und sich gerade von Pastorin Stoughton hatte verabschieden wollen.Er stand immer noch unter Schock, und seine Augen zuckten hilflos von rechts nach links, während Ärzte und Schwestern ihm Fragen stellten.
    »Sir, geht es Ihnen gut? Können Sie mich verstehen?«, schrie jemand.
    »Er hat mich verschont … Er sagte, meine Zeit wäre schon verstrichen«, flüsterte Pastor Frick immer wieder. Und während sein Fuß auf den Boden tippte, zählte der digitale Schrittzähler auf seinem Schuh immer weiter.
    »Konnten Sie ihn sehen? Haben Sie irgendetwas gesehen?«
    Pastor Frick nickte, und ein dünnes Rinnsal Blut lief quer über seine Nase.
    »Sie haben den Schützen gesehen? Wie sah er aus?« Frick blickte hoch, und sein Kinn zitterte. Er bekam die Worte kaum heraus.
    »Wie Abraham Lincoln.«

88. KAPITEL
    »Beecher«, fleht Palmiotti mich an. »Bevor Sie irgendetwas sagen …«
    Ich schlage so fest zu, wie ich kann.
    Es ist ein heftiger Schlag. Er erwischt den ehemaligen Leibarzt des Präsidenten unmittelbar über der Braue. Der Schmerz zuckt durch meine Faust bis in meinen Ellbogen.
    Die Ecke meines Telefons kracht gegen Palmiottis Wange. Der Aufprall ist so stark, dass mir das Gerät aus der Hand fliegt und auf dem Boden landet.
    Palmiotti wankt zurück und hält sich das Gesicht.
    »Au! Das ist verflucht … Aua!« Er schreit, klingt aber eher verärgert als verletzt. Als er den Schmerz schließlich abschüttelt, fängt er an zu nicken. Zuerst langsam, dann immer schneller. »Okay, das habe ich verdient, Beecher.«
    »Halten Sie sich von mir fern, zum Teufel!«, warne ich ihn.
    »Ich weiß, dass Sie mich hassen, Beecher. Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Aber wenn Sie mir einfach kurz zuhören würden …«
    »Worauf soll ich hören? Soll ich mir eine weitere Wagenladung Lügen und Mist anhören? Sie sind ein Mörder, Palmiotti! Wir wissen beide, dass Sie ein Mörder sind! Sie sind so voller

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