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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bedachten alle Anwesenden mit jenem offiziellen Profiblick, der folgende Botschaft vermittelte: Ihr könnt ganz beruhigt sein, denn wir haben beschlossen, euch nicht sofort zu töten.
    Der König kam herein und rieb sich die Hände.
    »Ah, Euer Exzellenz«, sagte er. Er sprach die Worte wie eine Feststellung aus, nicht wie eine Begrüßung. »Wie ich sehe, hast du etwas, das uns gehört.«
    Dee löste sich von der Menge an der Tür.
    »Ich muss einen schweren Vorwurf erheben, Herr!«, sagte er.
    »Tatsächlich? Bring die Leute ins Zimmer der Gesetze. Natürlich bewacht.«
    Er schritt fort. Mumm sah Sybil an und zuckte mit den Schultern. Sie folgten dem König und ließen den Lärm der Haupthöhle hinter sich zurück.
    Erneut befand sich Mumm in dem Raum mit den vielen Regalen und zu wenigen Kerzen. Der König setzte sich.
    »Ist die Semmel schwer, Euer Exzellenz?«
    »Ja!«
    »Das ist das Gewicht der Geschichte, weißt du? Bitte leg sie mit
großer
Vorsicht auf den Tisch. Und… Dee?«
    »Das… Ding«, sagte Dee und deutete mit dem Zeigefinger auf die Semmel. »Das
Ding
ist… eine Fälschung, eine Nachbildung. In
Ankh-Morpork
hergestellt! Und Teil einer Verschwörung, an der Mumm beteiligt ist, wie sicher bewiesen werden kann! Es ist
nicht
die echte Semmel!«
    Der König hielt eine Kerze näher an die Steinsemmel heran und betrachtete sie kritisch aus mehreren Richtungen.
    »Ich habe die Semmel schon viele Male gesehen«, sagte er schließlich. »Meiner Ansicht nach ist dies das Ding und die Gesamtheit des Dings.«
    »Euer Majestät, ich verlange… Ich meine, ich ersuche dich, eine genaue Überprüfung zu verlangen, Majestät!«
    »Tatsächlich?«, erwiderte der König ruhig. »Nun, ich bin kein Experte. Aber wir haben Glück, dass Albrecht Albrechtson zur Krönung gekommen ist. Ich denke, allen Zwergen dürfte bekannt sein, dass er am besten über die Steinsemmel und ihre Geschichte Bescheid weiß. Benachrichtige ihn. Ich bin ziemlich sicher, dass er ganz in der Nähe weilt. Vermutlich haben sich inzwischen alle hinter der Tür dort versammelt.«
    »Ich hole ihn, Majestät.« Der triumphierende Ausdruck in Dees Gesicht, als er an Mumm vorbeieilte, wirkte fast obszön.
    »Ich glaube, wir brauchen ein anderes Lied, um diesen Ort zu verlassen, Schatz«, murmelte Mumm.
    »Ich fürchte, ich kann nur das eine singen, Sam. Bei den anderen ging es hauptsächlich um Gold.«
    Dee kehrte mit Albrecht und einigen anderen alten, sehr würdevollen Zwergen zurück.
    »Ah, Albrecht«, sagte der König. »Siehst du den Gegenstand auf dem Tisch? Es wurde behauptet, es sei nicht das Ding und die Gesamtheit des Dings. Wir würden gern deine Meinung hören.« Der König nickte Mumm zu. »Mein Freund versteht Morporkianisch, Euer Exzellenz. Allerdings zieht er es vor, die Luft nicht zu verschmutzen, indem er deine Sprache benutzt. Er hat seine eigenen Grundsätze, verstehst du?«
    Albrecht warf Mumm einen finsteren Blick zu und ging zum Tisch.
    Er sah sich die Steinsemmel von allen Seiten an. Er rückte die Kerzen zurecht und beugte sich vor, um die Kruste zu inspizieren.
    Mit einem Messer klopfte er an die Semmel und lauschte mit grimmiger Sorgfalt dem Geräusch. Er drehte die Semmel um und schnupperte daran.
    Er trat zurück, machte ein ziemlich böses Gesicht und sagte schließlich:
»H’gradz?«
    Die Zwerge murmelten untereinander und nickten dann, einer nach dem anderen.
    Zu Mumms Entsetzen schnitt Albrecht ein kleines Stück von der Semmel ab und steckte es sich in den Mund.
    Gips, dachte Mumm. Gips aus Ankh-Morpork. Und Dee wird sich irgendwie herausreden…
    Albrecht spuckte das Stück auf die Hand und blickte einige Zeit zur Decke hoch, während er kaute.
    Dann wechselten er und der König einen langen, nachdenklichen Blick.
    »P’akga«,
sagte Albrecht,
»ap’akaga-ad
…«
    Erneut murmelten viele Stimmen, und Mumm hörte, wie Grinsi übersetzte: »Es ist das Ding und die Gesamtheit des Dings…«
    »Ja, ja«, brummte Mumm. Und er dachte: Bei den Göttern, wir sind gut. Ankh-Morpork, ich bin stolz auf dich. Wenn wir eine Fälschung anfertigen, ist sie besser als das Original.
    Es sei denn… es sei denn… ich habe irgendetwas übersehen.
    »Danke, meine Herren«, sagte der König und winkte. Die Zwerge verließen den Raum widerstrebend, und viele von ihnen sahen zu Mumm zurück.
    »Dee? Bitte hol meine Axt«, sagte der König. »Du selbst. Ich möchte nicht, dass jemand anders meine Axt anrührt. Euer Exzellenz, du

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