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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Anspruch nehmen.«
    »Wuff, wuff, wuff.«
    »
Drei
Hühner«, sagte der Reiter und seufzte leise. »Wenn du sie braten könntest, während ich mich um mein Pferd kümmere… dann bin ich gern bereit, für jedes Huhn einen Dollar zu bezahlen.«
    »Wuff, wuff.«
    »Zwei Exemplare bitte ohne Knoblauch und andere Gewürze«, sagte der Reiter.
    Der Bauer nickte wortlos. Ein Dollar pro Huhn war viel Geld. So eine Gelegenheit ließ man nicht einfach so verstreichen. Und was noch viel wichtiger war: Einem Mann, der auf diese Weise lächelte, gehorchte man besser. Das Lächeln schien sich überhaupt nicht zu verändern und weckte in dem Bauern den Wunsch, möglichst weit entfernt davon zu sein.
    Er eilte zum Gehege mit seinem besten Geflügel, streckte die Hand aus, um nach dem dicksten Huhn zu greifen… und zögerte. Wenn ein Mann verrückt genug war, einen Dollar für ein
gutes
Huhn zu bezahlen, so gab er sich vielleicht auch mit einem
durc
h
schnittlichen
Huhn zufrieden. Er richtete sich auf.
    »Nur die Besten, mein Lieber.«
    Er wirbelte herum. Niemand stand hinter ihm, von dem struppigen Hund abgesehen. Das Tier war ihm gefolgt und wirbelte eine Staubwolke auf, als es sich kratzte.
    »Wuff?«, sagte es.
    Der Bauer verscheuchte den Hund mit einem Stein und wählte dann drei der besten Hühner aus.
    Karotte lag unter einem Baum, den Kopf auf eine Satteltasche gestützt.
    »Hast du gesehen, wo sie versucht hat, ihre Spur im Staub zu verwischen?«, fragte Gaspode.
    »Ja«, sagte Karotte und schloss die Augen.
    »Bezahlt sie
immer
für ihre Hühner?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Karotte drehte sich auf die Seite. »Weil Tiere nicht bezahlen.«
    Gaspode betrachtete Karottes Hinterkopf. Im Großen und Ganzen freute er sich über das ungewöhnliche Talent des Sprechens, doch die sich rötenden Ohren Karottes verrieten ihm, dass jetzt die noch seltenere Fähigkeit des Schweigens angesagt war.
    Er ließ sich nieder und nahm die Haltung ein, die er fast unbewusst der Kategorie »Treuer Freund hält Wache« zuordnete. Schon nach kurzer Zeit empfand er Langeweile, kratzte sich geistesabwesend und nahm eine andere Haltung ein, die er »Treuer Freund rollt sich zusammen und presst die Schnauze gegen sein eigenes Hinterteil« nannte. 12 Innerhalb weniger Sekunden schlief er ein.
    Stimmen weckten ihn nicht viel später. Außerdem nahm er aus der Richtung des Bauernhauses den Geruch bratender Hühner wahr.
    Gaspode rollte herum und sah, wie der Bauer mit einem anderen Mann sprach, der auf einem Karren saß. Er lauschte eine Zeit lang und richtete sich dann auf, in einem metaphysischen Rätsel gefangen.
    Schließlich weckte er Karotte, indem er sein Ohr leckte.
    »Fzwl…Was?«
    »Zuerst musst du mir versprechen, die gebratenen Hühner zu holen«, sagte Gaspode rasch.
    »Was?« Karotte setzte sich auf.
    »Du holst die Hühner, und dann machen wir uns auf den Weg. Du musst es mir versprechen.«
    »Na schön, na schön, ich verspreche es. Was ist denn
los

    »Hast du jemals von einem Ort namens Dummer Tropf gehört?«
    »Ich glaube, er ist etwa zehn Meilen von hier entfernt.«
    »Der Bauer hat von einem Nachbarn erfahren, dass man dort einen Wolf gefangen hat.«
    »Lebt er noch?«
    »Ja, ja, aber die Wolfsjäger… Weißt du, in dieser Gegend gibt es Wolfsjäger, wegen der Schafe in den Bergen und so… Nun, sie müssen zuerst ihre Hunde abrichten und
du hast mir versprochen, zuerst die Hühner zu holen

     
    Genau um elf Uhr klopfte es zackig an Lord Vetinaris Tür. Der Patrizier richtete einen verwunderten Blick auf das Holz, schließlich sagte er: »Herein.«
    Fred Colon betrat das Zimmer, aber nicht ohne Schwierigkeiten. Vetinari beobachtete ihn einige Sekunden, bis sich Mitleid in ihm regte.
    »Amtierender Hauptmann, es ist nicht nötig, die ganze Zeit über stramm zu stehen«, sagte er freundlich. »Du darfst dich lange genug entspannen, um den Türknauf richtig zu drehen.«
    »Zu Befähl!«
    Lord Vetinari hob die Hand zum Ohr. »Bitte setz dich.«
    »Zu Befähl!«
    »Und sprich bitte etwas leiser.«
    »Zu Befähl!«
    Lord Vetinari wich in den Schutz seines Schreibtischs zurück. »Ich möchte dir meine Anerkennung für deinen prächtig glänzenden Brustharnisch aussprechen, amtierender Hauptmann…«
    »Ordentlich wienern, Herr! Darauf kommt es an, Herr!« Schweiß strömte über Colons Gesicht.
    »Oh, gut. Ich bin sicher, du hast besonders hingebungsvoll gewienert. Mal sehen…« Lord Vetinari nahm ein Blatt Papier von einem der

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