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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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von wem diese Worte stammten. Niemand von ihnen senkte den Blick, denn Hunde sprechen nicht.
    »Auf die Steaks können wir verzichten«, sagte Karotte und stieg wieder auf.
    »Nein, können w… kannst du nicht«, erwiderte die Stimme. »Abgemacht ist abgemacht. Wer hat hier sein Leben riskiert?«
    »Komm, Gaspode«, sagte Karotte.
    Erst als sie den Rand des Marktplatzes erreichten, sagte einer der Dorfbewohner: »Meine Güte, was ist eigentlich passiert?« Das brach den Bann. Was Pferd und Hund zum Anlass nahmen, ihren Gang zu beschleunigen.
     
    Mumm hasste und verabscheute die Privilegien des Ranges, aber eins musste er ihnen lassen: Wenigstens konnte man sie hassen und verabscheuen, während man es bequem hatte.
    Für gewöhnlich erreichte Willikins den nächsten Gasthof eine Stunde vor Mumm. Mit einer Arroganz, die Mumm nicht zu zeigen wagte, belegte er mehrere Zimmer mit Beschlag und ließ die Küche von Mumms Koch übernehmen.
    Mumm beschwerte sich bei Inigo darüber.
    »Weißt du, Euer Gnaden, du bist nicht als Individuum hier, sondern als Repräsentant von Ankh-Morpork. Wenn die Leute dich ansehen, so
sehen
sie Ankh-Morpork, mhm, mhm.«
    »Tatsächlich? Sollte ich dann damit aufhören, mich zu waschen?«
    »Das ist sehr drollig, Herr. Aber weißt du, Herr, du und die Stadt – ihr seid hier miteinander identisch. Wer dich beleidigt, beleidigt auch Ankh-Morpork. Wenn du mit jemandem Freundschaft schließt, so ist er auch ein Freund der Stadt.«
    »Im Ernst? Und was passiert, wenn ich auf die Toilette gehe?«
    »Das hängt ganz von dir ab, Herr. Mmhm, mmph.«
    Beim Frühstück am nächsten Morgen schnitt Mumm die obere Hälfte eines gekochten Eis ab und dachte: Ankh-Morpork schneidet gerade die obere Hälfte eines gekochten Eis ab. Wenn ich eine Schlachteplatte esse, sind wir vermutlich im Krieg.
    Korporal Kleinpo kam vorsichtig herein und salutierte.
    »Es ist eine Antwort auf deine Anfrage eingetroffen, Herr«, sagte sie und reichte ihm einen Zettel. »Von Feldwebel Starkimarm. Ich habe die Mitteilung für dich entschlüsselt. Äh… man hat die aus dem Museum gestohlene Steinsemmel gefunden, Herr.«
    »Na, das ist interessant«, erwiderte Mumm. »Deswegen habe ich mir schon Sorgen gemacht.«
    »Äh, Obergefreiter Schuh
macht
sich deshalb Sorgen«, fuhr Grinsi fort. »Es ist nicht gerade leicht, seinen Ausführungen zu folgen, aber er scheint zu glauben, dass jemand eine Kopie davon angefertigt hat.«
    »Was, eine Kopie von einer Kopie? Welchen Zweck sollte das haben?«
    »Ich weiß es nicht, Herr. Was deine Vermutung betrifft… Du hattest Recht damit.«
    Mumm sah auf den Zettel. »Ha. Danke, Grinsi. Wir kommen gleich nach unten.«
    »Du summst, Sam«, sagte Sybil nach einer Weile. »Was bedeutet, dass bald etwas Schreckliches geschehen wird.«
    »Wundervoll, diese neue Technik.« Mumm schmierte Butter auf eine Scheibe Brot. »Sie bietet durchaus Vorteile.«
    »Und wenn du auf diese besondere Weise lächelst… Es bedeutet, dass jemand Dumme Dussel spielt und nicht weiß, dass du gerade eine Sechs gewürfelt hast.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst, Schatz. Wahrscheinlich tut mir einfach nur die Landluft gut.«
    Lady Sybil stellte ihre Teetasse auf den Tisch. »Sam?«
    »Ja, Schatz?«
    »Dies ist wahrscheinlich kein besonders geeigneter Zeitpunkt, aber du weißt doch, dass ich die alte Frau Zufrieden besucht habe. Nun, sie meinte…«
    Es klopfte erneut an der Tür. Lady Sybil seufzte.
    Diesmal kam Inigo herein.
    »Wenn du erlaubst, Euer Gnaden… Wir sollten aufbrechen. Ich würde Löschdurst gern gegen Mittag erreichen und den Pass bei Wilinus vor Einbruch der Nacht hinter mich bringen.«
    »Warum müssen wir uns so
beeilen
?«, fragte Sybil.
    »Der Pass ist… ein wenig gefährlich«, antwortete Inigo. »Ein bisschen… gesetzlos. Mhm, mhm.«
    »Nur ein bisschen?«, erwiderte Mumm.
    »Nun, wir können sicher aufatmen, wenn der Pass hinter uns liegt«, sagte Inigo. »Es wäre gut, wenn uns die zweite Kutsche in möglichst geringem Abstand folgt und deine Leute wachsam sind, Euer Gnaden.«
    »In Lord Vetinaris politischem Büro wird anscheinend auch Taktik unterrichtet«, bemerkte Mumm.
    »Nur gesunder Menschenverstand, mhm, mhm, Herr.«
    »Warum warten wir nicht bis morgen, bevor wir versuchen, den Pass zu überqueren?«
    »Bei allem Respekt, Euer Gnaden, davon rate ich ab. Das Wetter wird schlechter. Und ich bin sicher, dass man uns beobachtet. Wir müssen zeigen, dass im Wappen von Ankh-Morpork die

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