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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Tages ordnete.
    Die Dinge begannen tatsächlich zu stinken, so wie das Badewasser. Die Steinsemmel war gestohlen. Na so ein Zufall…
    Es war ein Schuss ins Blaue gewesen, aber in letzter Zeit erwies
    er sich als erstaunlich treffsicher. Jemand hatte die Nachbildung
    der Steinsemmel geklaut, und dann verschwand auch das Original.
    Und in Ankh-Morpork war jemand ermordet worden, der Guss-
    formen benutzte, um Dinge aus Gummi herzustel en. Man brauch-
    te nicht die Intelligenz von Detritus in einer Schneewehe, um eine
    Verbindung zu erkennen.
    Eine Erinnerung nagte an Mumm. Jemand hatte etwas gesagt,
    das ihm zu jenem Zeitpunkt seltsam erschienen war, doch dann
    hatten ihn andere Ereignisse davon abgelenkt. Es ging um… ein
    Willkommen in Bums. Allerdings…
    Nun, jetzt befand er sich hier. Daran konnte kein Zweifel beste-
    hen.
    Eine absolute Bestätigung dieser Tatsache erhielt er eine halbe
    Stunde später beim Abendessen.
    Mumm schnitt in ein Würstchen und riss die Augen auf. »Was ist
    das denn?«, fragte er. »Ich meine, all dieser rosarote Kram… Was hat es damit auf sich?«
    »Äh, es ist Fleisch, Euer Gnaden«, sagte Inigo, der auf der ande-
    ren Seite des Tisches saß.
    »Nun, wo ist die Textur? Wo sind die weißen Teile und die gel-
    ben und die grünen, von denen man hofft, dass es Kräuter sind?«
    »Ein hiesiger Kenner, Euer Gnaden, würde das, was in Ankh-
    Morpork als Würstchen gilt, nicht für richtige Würstchen halten,
    mmph, mmhm.«
    »Ach? Und wovon würde er sprechen?«
    »Vielleicht von Brot, Euer Gnaden. Oder von Holz in Wurst-
    form. Hier kann ein Metzger gehängt werden, wenn seine Würst-
    chen nicht ganz aus Fleisch bestehen. Außerdem muss das Fleisch
    von einem domestizierten Tier stammen, dessen Name bekannt
    ist. Und er sollte nicht ›Miezi‹ oder ›Fiffi‹ lauten, möchte ich hinzufügen, mmm, mmhm. Wenn Euer Gnaden den unverfälschten
    Geschmack der Spezialitäten von Ankh-Morpork bevorzugt, so
    sol te Igor eigentlich fähig sein, Mahlzeiten aus altem Brot und
    Sägemehl zuzubereiten.«
    »Danke für deinen patriotischen Kommentar«, sagte Mumm.
    »Nun, ich schätze, hiermit ist alles… in Ordnung. Die Würstchen
    waren nur eine große Überraschung. Nein!«
    Er hielt die Hand über den Krug, um zu verhindern, dass Igor
    ihn mit Bier füllte.
    »Ftimmt etwaf nicht, Herr.«
    »Nur Wasser, bitte«, sagte Mumm. »Kein Bier.«
    »Der Herr trinkt kein… Bier?«
    »Nein. Und wie wär’s mit einem Krug ohne Gesicht?« Er sah
    sich den Humpen genauer an. »Wozu dient der Deckel?«
    »In dieser Beziehung bin ich mir nicht ganz sicher«, sagte Inigo,
    als Igor fortschlurfte. »Aufgrund meiner Beobachtungen vermute
    ich, dass der Deckel ein Verschütten des Biers verhindern sol ,
    wenn man den Humpen beim Singen hin und her schwingt, mmm,
    mhm.«
    »Ach, das alte Problem beim Zechen«, erwiderte Mumm. »Wirk-
    lich schlau.«
    Sybil klopfte ihm aufs Knie. »Du bist nicht mehr in Ankh-
    Morpork, mein Lieber.«
    »Da wir jetzt allein sind, Euer Gnaden…«, sagte Inigo und beug-
    te sich vor. »Ich mache mir große Sorgen um Herrn Müde. Der
    Konsul, erinnerst du dich? Er scheint sich in Luft aufgelöst zu
    haben, mmm, mhm. Und einige seiner persönlichen Sachen sind
    ebenfal s verschwunden.«
    »Urlaub?«
    »Nicht in der gegenwärtigen Situation, Herr! Und…«
    Holz pochte auf Holz, als Igor wieder hereinkam und demonst-
    rativ eine Trittleiter trug. Inigo lehnte sich zurück.
    Mumm stellte fest, dass er gähnte. »Wir sollten morgen darüber
    reden«, sagte er, als die Leiter in Richtung der grässlichen Trophä-
    en gezogen wurde. »Ein langer und recht ereignisreicher Tag liegt
    hinter uns.«
    »Wie du wünschst, Euer Gnaden.«
    Die Matratze des Bettes war so weich, dass sich Mumm ganz
    vorsichtig hineinsinken ließ – er befürchtete, dass sie sich vielleicht über ihm schloss. Was das Kopfkissen betraf… Nun, jeder wusste,
    dass ein Kissen nichts weiter war als ein mit Federn gefüllter Beu-
    tel. In diesem Fal schien es bestrebt zu sein, zu einer Daunende-
    cke zu werden.
    »Falte es einfach zusammen, Sam«, erklang Sybils Stimme aus
    den Tiefen ihrer Matratze. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    »Sam…?«
    Sam Mumm schnarchte leise. Sybil seufzte und drehte sich auf
    die Seite.
    Mumm erwachte mehrmals, als es unten pochte.
    »Die Schneeleoparden«, murmelte er und schlief wieder ein.
    Es krachte lauter.
    »Elentier«, flüsterte Lady Sybil.
    »Elch?«, fragte Mumm.
    »Eindeutig

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