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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Vampire sind schlicht und einfach ein Teil von Überwald. Sie
    gehören hierher. Ich fürchte, damit wirst du dich abfinden müssen.
    Soweit ich weiß, bekommen sie ihr Blut inzwischen aufgrund
    von… Vereinbarungen. Bestimmte Leute lassen sich von… Titeln
    beeindrucken, Euer Gnaden.«
    »Meine Güte.«
    »In der Tat. Nun, dir droht keine Gefahr. Denk an deine diplo-
    matische Immunität, mmm, mhm.«
    »Beim Wilinus-Pass hat sie mir nicht viel genützt.«
    »Oh, das waren gewöhnliche Räuber.«
    »Ach? Ist der Konsul Müde wieder aufgetaucht? Hast du die hie-
    sige Wache auf sein Verschwinden hingewiesen?«
    »Es gibt hier keine Wache in dem Sinne. Du hast sie gesehen. Es
    sind… Torwächter und Soldaten, die die Anweisungen der lokalen
    Machthaber ausführen, mhm, mmm. Ihre Aufgabe besteht nicht
    darin, dem Gesetz Genüge zu verschaffen. Wie dem auch sei: Er-
    mittlungen sind eingeleitet.«
    »Kommt Sybil mit?«, fragte Mumm und dachte: Auch wir waren
    einmal solche Wächter, vor nicht al zu langer Zeit…
    »Für gewöhnlich wird der Botschafter nur von seiner Leibgarde
    begleitet, wenn er sich vorstellt.«
    »Dann bleibt Detritus hier, um für ihre Sicherheit zu sorgen.
    Heute Morgen meinte sie, dass dieses Haus unbedingt Teppiche
    braucht, und niemand kann sie aufhalten, wenn sie Maß nehmen
    will. Ich nehme Grinsi und einen der Wächter vor dem Gebäude
    mit. Ich vermute, du gehörst ebenfal s zu meiner Gruppe.«
    »Meine Anwesenheit ist nicht erforderlich. Mmm. Der neue Kut-
    scher kennt den Weg, und Morporkianisch ist immerhin die Dip-
    lomatensprache. Ich nutze die Gelegenheit für… Nachforschun-
    gen.«
    »Delikater Natur?«
    »Ja, Euer Gnaden.«
    »Wenn der Konsul getötet wurde… Käme das nicht einer
    Kriegserklärung gleich?«
    »Ja und nein, Euer Gnaden.«
    »Wie bitte? Müde war… ist unser Mann!«
    Inigo wirkte verlegen. »Es kommt darauf an, wo er sich aufhielt
    und… in welche Aktivitäten er verwickelt war…«
    Mumm musterte ihn verwirrt. Dann fiel der Groschen und ließ
    sein Gehirn wieder funktionieren. »Spionage?«
    »Informationsgewinnung. Al e sind damit beschäftigt, mmm,
    mhm.«
    »Ja, aber wenn man einen Diplomaten dabei ertappt, dass er zu
    weit geht, schickt man ihn mit einem Beschwerdebrief heim.«
    »Am Runden Meer vielleicht, Euer Gnaden, aber hier reagiert
    man anders auf solche Dinge.«
    »Mit spitzeren Dingen als mit Beschwerdebriefen?«
    »Genau. Mmm.«
    Einer der Wächter war Hauptmann Tantony. Das ergab gewisse
    Schwierigkeiten, doch das Argument, dass er Mumm besser bewa-
    chen konnte, wenn er ihm Gesellschaft leistete, ließ sich nicht von
    der Hand weisen. Tantony erwies sich als geradezu qualvol logi-
    scher Mann.
    Er bedachte Mumm immer wieder mit neugierigen Blicken, als
    die Kutsche durch die Stadt rol te. Neben ihm saß Grinsi mit
    baumelnden Beinen. Mumm bemerkte – obwohl er solchen Din-
    gen normalerweise keine bewusste Aufmerksamkeit schenkte –,
    dass die Form ihres Brustharnischs auf subtile Weise verändert
    worden war, vermutlich vom gleichen Waffenschmied, dessen
    Dienste auch Angua in Anspruch nahm. Die Modifizierung sol te
    darauf hinweisen, dass die Brust unter diesem besonderen Har-
    nisch anders beschaffen war als zum Beispiel die von Korporal
    Nobbs. Wobei allerdings gesagt werden muss, dass vermutlich
    niemand eine Brust hatte, die auch nur entfernte Ähnlichkeit mit
    der von Korporal Nobbs aufwies.
    Darüber hinaus trug Grinsi ihre mit hohen Absätzen ausgestatte-
    ten eisernen Stiefel.
    »Du musst nicht unbedingt mitkommen«, sagte Mumm.
    »Oh, schon gut.«
    »Ich meine, ich könnte mich von Detritus begleiten lassen. Ob-
    wohl die Anwesenheit eines Trolls in einer Zwergenmine sicher
    noch mehr Unruhe stiftet als ein… ein…«
    »Mädchen«, sagte Grinsi.
    »Äh, ja.« Mumm spürte, wie die Kutsche langsamer wurde und
    anhielt, obwohl sie die Stadt noch nicht verlassen hatten. Er sah
    aus dem Fenster.
    Vor ihnen, auf einem kleinen Platz, stand eine Art Fort mit er-
    staunlich großen Toren. Sie schwangen auf, während Mumm starr-
    te.
    Jenseits davon erstreckte sich ein Hang. Das Fort bestand nur
    aus vier Wänden, und in seinem Innern führte ein Tunnel in die
    Tiefe.
    »Die Zwerge leben unter der Stadt?«, fragte er, als das Tageslicht spärlichem Fackelschein wich. Ihr Flackern zeigte, dass die Kutsche an einer ziemlich langen Kolonne aus stehenden Wagen und
    Karren vorbeirol te. Mumms Blick fiel auf Pferde und Gruppen
    diskutierender

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