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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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verriegelten Tor und
    den Mauern des Gebäudes ergab dies eine Art Käfig.
    »Ein kleinef Überbleibfel auf der alten Feit«, sagte Igor fröhlich.
    »Macht euch defhalb keine Forgen.«
    »Ein Bild von einem Mann«, sagte Sybil vorsichtig, als sie das
    Gebäude betraten.
    »Von mehreren, wie es scheint.«
    »Sam!«
    »Entschuldige. Ich bin sicher, er hat das Herz an der richtigen
    Stelle.«
    »Gut.«
    »Auch wenn es viel eicht nicht sein eigenes ist.«
    »Ich bitte dich, Sam!«
    »Schon gut, schon gut. Aber du musst zugeben, dass er ein we-
    nig… seltsam aussieht.«
    »Niemand von uns kann etwas an der eigenen Beschaffenheit
    ändern, Sam.«
    »Er scheint es ziemlich hingebungsvol versucht zu haben. Meine
    Güte…«
    »Lieber Himmel«, sagte Lady Sybil.
    Mumm war nicht gegen die Jagd, wenn auch nur deshalb, weil
    Ankh-Morpork kaum besseres Wild zu bieten hatte als die großen
    Ratten am Fluss. Aber die Wände der Botschaft boten einen An-
    blick, bei denen selbst der leidenschaftlichste Jäger nach Luft ge-
    schnappt und »Ist das zu fassen?«, gehaucht hätte.
    Der frühere Bewohner dieses Hauses schien nicht nur von der
    Jagd begeistert gewesen zu sein, sondern auch vom Schießen und
    Angeln. Die Anzahl der Trophäen an den Wänden deutete darauf
    hin, dass er diesen drei Aktivitäten gleichzeitig nachgegangen war.
    Hunderte von Glasaugen starrten zu Mumm herab, und das
    Feuer im großen Kamin ließ sie gespenstisch lebendig erscheinen.
    »So war’s auch im Arbeitszimmer meines Großvaters«, sagte La-
    dy Sybil. »Der Kopf des Hirschs jagte mir große Angst ein.«
    »Hier ist praktisch jede Spezies vertreten. O nein…«
    »Bei den Göttern«, flüsterte Lady Sybil.
    Mumm sah sich erschrocken um. Detritus kam gerade mit eini-
    gen Koffern herein.
    »Stell dich davor!«, forderte Mumm seine Frau leise auf.
    »Ich bin nicht so groß, Sam! Und auch nicht so breit!«
    Der Troll sah sie an, blickte dann zu den Trophäen und lächelte.
    Es ist kälter hier, dachte Mumm. Deshalb begreift er schneller.*
    Selbst Nobby vermeidet es im Winter, mit ihm zu pokern. Ver-
    dammt!
    »Stimmt was nicht?«, fragte Detritus.
    Mumm seufzte. Welchen Sinn hatte es, so etwas verbergen zu
    wol en? Früher oder später kam Detritus doch dahinter.
    »Ich bedauere dies sehr«, sagte er und trat beiseite.
    Detritus betrachtete die grässliche Trophäe und nickte.
    »Ja, früher das recht häufig geschah«, meinte er ruhig und stel te
    die Koffer ab. »Natürlich das nicht sind die echten Diamantzähne.
    Man sie fortnahm und durch welche aus Glas ersetzte.«
    »Es macht dir überhaupt nichts aus?«, fragte Lady Sybil. »Es ist
    ein Trollkopf! Jemand war so dreist, einen Trollkopf zu präparie-
    ren und an die Wand zu hängen!«
    »Es nicht meiner sein«, sagte Detritus.
    »Aber es ist schrecklich !«
    Detritus überlegte kurz und öffnete dann seinen fleckigen Holz-
    kasten – er enthielt al e Dinge, die er für wichtig genug gehalten
    hatte, um sie mitzunehmen.
    »Wir sind hier im alten Land«, sagte er. »Wenn ihr euch dadurch
    besser fühlt…«
    Er holte einen kleineren Kasten hervor und kramte zwischen
    Objekten, die nach Steinen und Stofffetzen aussahen. Schließlich
    fand er einen gelblich braunen, runden Gegenstand, der wie eine
    flache Tasse aussah.
    »Hätte es längst wegwerfen sollen«, meinte der Troll. »Aber nur
    dies mich erinnert an meine Oma. Sie darin aufbewahrte Dinge.«

    * Detritus’ auf Silizium basierendes Gehirn reagierte wie das der meisten Trolle sehr empfindlich auf Temperaturveränderungen. Wenn es kalt wurde, konnte er gefährlich intellektuell sein.
    »Es ist Teil eines menschlichen Schädels, nicht wahr?«, fragte
    Mumm.
    »Ja.«
    »Wessen?«
    »Hat jemand gefragt den Troll hier nach seinem Namen?«, erwiderte Detritus, und dabei klang seine Stimme ein wenig schärfer.
    Dann legte er die Schale vorsichtig beiseite. »Damals alles anders
    war. Heute ihr nicht mehr abschlagt uns den Kopf, und wir ver-
    zichten darauf, herzustel en Trommeln aus eurer Haut. Heute al es
    in Butter ist, und so ich es besser finde.«
    Er griff nach den Kästen und folgte Lady Sybil zur Treppe.
    Mumm sah noch einmal zu der Trophäe. Die Zähne waren länger, viel länger als bei einem echten Troll. Ein Jäger musste sehr tapfer sein und viel Glück haben, um gegen ein solches Geschöpf zu
    kämpfen und zu überleben. Viel einfacher würde es sein, einen
    alten Troll zu töten und anschließend die abgenutzten Zahnstum-
    mel durch

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