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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Junggesellinnenabschied oder nicht.”
    “Gute Idee”, stimmte Lauren zu. Sie bekam Gänsehaut beim Gedanken an den Mann, den sie vorhin bei dem Strommast gesehen hatte. Was, wenn er sich immer noch hier herumtrieb? “Gehen wir wieder rein.”
    “Ich stelle einen Stuhl an die Tür”, sagte Lauren, sobald sie drin waren und die Tür hinter ihnen sicher verschlossen war.
    Deanna umarmte sie kurz. “Danke”, sagte sie heiser.
    Deanna ging wieder ins Schlafzimmer, und Lauren legte sich beunruhigt hin. Sie war so müde. Die Lider wurden ihr schwer. Sie versank in Schlaf.
    Und träumte.
    Mark kam mit seinem Wagen und seinen Sachen zurück zum Bed & Breakfast. Er warf einen Blick auf seine Uhr. Vier Uhr morgens.
    Nachdem er geparkt und seine Reisetasche aus dem Wagen geholt hatte, stand er im Innenhof. Unruhe durchfuhr ihn.
    Er konnte es riechen. Spüren.
    Jemand war hier gewesen.
    Er ließ die Tasche fallen und eilte zu dem Cottage, in dem die jungen Frauen wohnten. Er probierte die Türklinke. Verschlossen. Er betete zu Gott, dass sie verschlossen geblieben war, solange er weg gewesen war.
    Aber das alles gefiel ihm nicht. Kein bisschen.
    Was, wenn Stephan die Frau entdeckt hat, die so aussieht wie Katie?
    Es drängte ihn, an die Tür zu hämmern, sicherzugehen, dass es den Frauen gut ging. Aber alles deutete darauf hin, dass sie da drin waren, eingeschlossen, sicher und tief und fest schlafend. Wenn sie ihn für eine Gefahr halten sollten, einen Verrückten, wäre er nicht in der Lage, ihnen zu helfen.
    Ihm kam der Gedanke, dass er jetzt in genau der richtigen Position war, diese Frauen als Lockvögel zu benutzen. Er war hier; sie waren auch hier.
    Der perfekte Köder.
    Nein, sagte er sich und biss sich auf die Zähne, bis es wehtat. Keine Köder.
Niemals.
    Er starrte noch einen Augenblick die Tür an, dann sah er sich in dem Innenhof um. Wer immer hier gewesen war, jetzt war er weg. Vermutlich schon lange. Bedauernd trat er leise von der Tür zurück und suchte sein eigenes Cottage.
    Zum Glück war es gleich nebenan.
    Lauren erwachte vom Gezwitscher der Vögel und einem Hauch von Sonnenlicht, das durch die Vorhänge drang.
    Obwohl ihr das Tageslicht wie ein Wunder vorkam, verzog sie das Gesicht. Sie hatte zum Glück keine verrückten Träume über Wahrsager oder schreckliche Gestalten in Kristallkugeln gehabt. Nicht einmal von Deanna hatte sie geträumt, die tief schlafend hinaus auf den Innenhof marschiert war. Also,
das
war wirklich furchterregend gewesen – und ganz echt.
    Stattdessen hatte sie den Traum weitergeträumt, der schon angefangen hatte, bevor sie hinter Deanna hergerannt war, und der war auch ziemlich schrecklich.
    Und viel zu real.
    Sie hatte von
ihm
geträumt.
    Bei dem Gedanken errötete sie. Es war wirklich bizarr gewesen. Sie war wieder in der Bar, es war der Augenblick, als sie in ihn hineingerannt war. Und es war …
    Unfassbar erotisch gewesen.
    Und geradezu krankhaft real. Sie hatte die Wände mit den alten Postern von Jazzgrößen vor sich gesehen. Sie hatte sogar den Geruch von abgestandenem Alkohol wahrgenommen, der über jeder Bar hing, den Hauch von kaltem Rauch. Sie hatte die Schatten und das dämmrige Licht vor Augen gehabt. Sie hatten einander angesehen, und ehe sie sich versah, lag sie schon in seinen Armen, keine gegenseitige Vorstellung, keine Unterhaltung. Zum Glück konnte sie sich nicht daran erinnern, wie sie ihre Kleider losgeworden waren. Aber sie war auf jeden Fall nackt gewesen und er auch, in diesem düsteren Gang, an ihn gepresst, sie spürte seinen Körper und seine Hitze, seine Vitalität, während er sie gegen die Wand drückte. Fast spürte sie noch immer seine Lippen auf ihren, auf ihrem ganzen Körper. Die Härte seiner Erektion, als er sie nahm, an einer Wand in einer Bar.
    Auch wenn es nur ein Traum gewesen war, es war entwürdigend. Nicht in tausend Jahren würde sie so etwas tun, schon gar nicht mit einem völlig Fremden. Mit einem Mann, der eine echte Gefahr darstellen konnte.
    Sie stöhnte leise. Es war wirklich dringend nötig, dass sie wieder anfing, ganz normal zu leben.
    Sie setzte sich auf, streckte sich und lächelte.
    Tageslicht. Wenn sie erst einmal aufgestanden war, etwas Kaffee getrunken und geduscht hatte, würde die beunruhigende Echtheit dieses Traums bestimmt verschwimmen. Sie beschloss, dass sie nicht einmal Heidi oder Deanna etwas davon erzählen konnte. Es war einfach viel zu peinlich. Zu persönlich. Zu intim.
    Sie schüttelte den Kopf,

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