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Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Titel: Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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Lächeln in dem faltigen Gesicht schien ihr penetrant.
    „Sofern Ihr in der Hoffnung auf eine gute Partie nach England gekommen seid, rate ich Euch, Eure Vorstellungen herunterzuschrauben. Grundsätzlich alles solltet Ihr herunterschrauben. Alles andere würde Euch direkt in einen Abgrund führen.“
    Konsterniert runzelte Berenike die Stirn. Es klang beinahe nach einer Drohung. Ihre Mutter hatte ihr vieles beigebracht. Den Umgang mit Waffen, über ein Dutzend Sprachen, das große Liedergut und die Gedichte ihres Volkes. Einen Hinweis auf die verdrehten Gedankengänge der Sterblichen hatte sie allerdings vergessen. Jeder weitere Tag unter ihnen machte Berenike bewusst, dass die einstigen Herden mehr oder minder unberechenbar waren. Mrs. Lamb war das beste Beispiel. Obendrein schien sie neben den geistigen auch unter körperlichen Gebrechen zu leiden. Während sie sprach, waren dunkle Schweißflecke auf dem grellen Violett ihres Hauskleides entstanden und breiteten sich unter den Achseln aus. Irgendetwas an dieser Frau war falsch. Verstohlen witterte Berenike. Ein durchdringendes Fliederparfüm tilgte den Eigengeruch der alten Dame. Sie machte einen weiteren Atemzug, als Mrs. Lamb sich vorbeugte und die Augen aufriss.
    „Vor einigen Monaten verstarb eine junge Dame aus gutem Hause. Soll ich Euch verraten, woran? Sie griff nach den Sternen. Ihr Name war Dorothy Swindon. Vielleicht habt Ihr von ihrem traurigen Schicksal gehört.“
    Berenike schüttelte den Kopf. Das Alter ereilte die Sterblichen in einer Geschwindigkeit, die sich häufig direkt auf den Verstand niederschlug. Zumindest bei Mrs. Lamb musste das der Fall sein. Mit einem Pfeifton sackte diese in ihrem Sessel zusammen.
    „Gier ist eine Todsünde, Miss Hunter. Dorothy Swindon war davon befallen. Sie löste ihre Verlobung mit einem Gentlemanund brannte mit einem Abenteurer durch. Das war ihr Tod.“
    „Dann starb sie sicher an gebrochenem Herzen.“
    „Oh nein, sie ist ertrunken. Euch kann Ähnliches zustoßen. Daher warne ich Euch.“
    Nun, dieses Hutzelweib konnte es natürlich nicht wissen, aber ein Tod durch Ertrinken war das Letzte, wovor Berenike sich fürchten musste. Sie hielt es sehr lange aus, ohne zu atmen. Von Altersflecken übersäte Hände umklammerten die Sessellehnen.
    „Jener Verführer ist ein überaus ansehnlicher Mann. Schamgefühl ist ihm vollkommen fremd. Regelmäßig zeigt er sich in Gesellschaft und obwohl er weder einen Titel besitzt noch sein Hintergrund bekannt ist, findet er überall Zugang. Haltet Ihr das nicht auch für seltsam? Ich frage mich, ob Ihr ihm bereits begegnet seid.“
    Scharf fasste Berenike die alte Frau ins Auge. Könnte es sein, dass sie schwachsinnig war? Auf ihrer Reise war sie vielen Sterblichen begegnet, keiner von ihnen hatte so viel Unsinn in so kurzer Zeit von sich gegeben.
    „Wie sollte ich diesem Mann begegnet sein, Mrs. Lamb? Ich bin erst vor wenigen Stunden in London eingetroffen.“
    Mrs. Lamb ließ von den Lehnen ab und zeigte in einem breiten Grinsen ihr Gebiss. Berenike zuckte zusammen. Sie hatte nicht gewusst, dass es Zähne aus Holz gab, geschweige denn hatte sie ein solches Gebiss jemals gesehen.
    „Verzeiht mir meine Neugier, Miss Hunter. Ich wollte nur sichergehen. Jener Skandal hat mich seinerzeit über die Maßen empört. Während dieser Schurke sich seiner Schandtat regelrecht brüstet, hat sich Lord Garron aus der Gesellschaft zurückgezogen.“
    Diesmal zeigte Berenike sich gelassen. Zwei leicht dahingesagte Sätze aus dem Mund von Ruben de Garou hatten sich ihrem Gedächtnis eingeprägt: Gilians Revier ist London. Er nennt sich Lord Garron.
    Seinerzeit hatte sie nicht gewusst, was sie mit dieser Information anfangen sollte. Es waren diese wenigen Worte, aus denen ihr Plan gereift war. Würde es ihr gelingen, einen Werwolf aus dem edlen Geblüt der Garou zu töten, wäre das Bündnis ihres Bruders mit dieser Sippe wertlos. Ihre Wahl war auf Gilian de Garou gefallen und hier bot sich ein erster Hinweis auf seinen Aufenthalt.
    „Lord Garron, vielmehr sein Name, ist mir bekannt, Mrs. Lamb.“
    Die Holzzähne blitzten erneut auf. „Weshalb überrascht mich das nicht?“
    „Er ist ein Jugendfreund meines … verstorbenen Vaters. Tatsächlich war er ein Offizier, mein Vater. Ich wollte meinen Aufenthalt in London dazu nutzen, Lord Garron meine Aufwartung zu machen und es wäre sehr hilfreich, wenn Ihr mir sagen könnt, wo ich ihn finde.“
    „Die ganze Stadt weiß, wo ein begehrter

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