Der galaktische Kontakt
öffnete.
Einer der hünenhaften Schwarzen begrüßte ihn mit einer kleinen Verbeugung und deutete ihm schweigend an zu folgen. Sie schritten durch einen Gang in einen kleinen, fensterlosen Raum, der sich sogleich wie ein waagrecht arbeitender Fahrstuhl in Bewegung setzte. Als er ausstieg, fand er sich in einem sonnenüberfluteten Garten wieder.
Er fand keinen Hinweis, um festzustellen, wo auf der Erde er sich befand. Nach der Ortszeit war es etwa Mittag. Der Flugplatz war außer Sichtweite, aber die Geräusche der startenden Maschinen waren zu hören. Kleine, pastellfarbene Häuser standen aufgelockert vor einem dunklen Wald im Hintergrund.
Er folgte dem sonderbaren Schwarzen über eine Wiese zu einem großen Schwimmbasin. Ein anmutiges Mädchen in einem blauen Badeanzug saß an einem Glastisch unter einem Baldachin neben dem Becken.
Der schweigsame Schwarze drehte sich um und ging weg. Adam zögerte einen Moment, dann ging er zu dem Mädchen. Sie beobachtete einen Schmetterling, der über ihrem Glas umherflatterte. Ihr Körper war noch naß vom letzten Bad, und Wassertropfen perlten an ihrem glänzenden, schwarzen Haar ab.
»General Masters?«
Überrascht wirbelte sie herum und stand auf. Adam war nicht weniger verblüfft, als er die Mandelaugen in dem lebhaften, wohlgeformten Gesicht erkannte.
»Huh?« stieß er aus. »Dr. Ming!«
»Polly Ming, für Sie.« Sie entspannte sich rasch wieder und lächelte über seine Verwirrung. »General Masters kommt gleich. Möchten Sie einen Whisky mit Soda?«
Er setzte sich überrascht, aber auch erleichtert über das Wiedersehen an ihren Tisch. Sie sah jünger und weniger streng aus, als sie es auf dem Mond gewesen war. Ihre Sprache wirkte fließender, obwohl sie den exotischen Akzent beibehalten hatte.
»Polly Ming«, platzte er heraus. »Ich möchte Sie etwas fragen. Wo sind wir hier? Wer sind diese schwarzen Männer, die sich wie ein Ei dem anderen ähneln? Was können Sie mir über Man First sagen?«
»Im Augenblick nichts.« Ihr Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. »Sie wissen schon zu viel, um uns wieder zu verlassen. Ihr wahrer Status ist aber noch nicht festgelegt.«
Adam starrte sie finster an. »Angenommen, ich weigere mich. Was dann?«
»Eine Weigerung gibt es nicht.« Dann wurde ihre Stimme herausfordernd. »Mögen Sie mich nicht? Vielleicht machen wir zwei das Beste aus Man First .«
Ein baumlanger Schwarzer brachte zwei Gläser. Sie sprach mit ihm in der klickenden, unbekannten Sprache, und er antwortete leise, während er die Gläser absetzte.
Sie hob ihr Glas zu Adam, aber der starrte dem weggehenden Schwarzen nach.
»Was ist das für ein Wesen? Ich sehe die rote Mütze und die Schuhe, sie scheinen ein Teil dieses Wesens zu sein.« Ein eisiger Schreck durchfuhr ihn. »Sie sind alle völlig gleich. Und sie sind keine Menschen! Aber was sonst?«
Sie zuckte anmutig mit den Schultern.
»Hier kommt der General. Er wird entscheiden, was Sie wissen dürfen.«
Der General war ein kräftig gebauter, muskulöser Mann mit aufrechter Haltung und braungebrannter Haut. Er trug die schwarzen Shorts mit dem silbernen T-Shirt der Tropenausrüstung der Space Force. Auf der Brust prangte aber die geballte Faust und die schwarze Schrift Man First.
»General Jett Masters«, stellte sie vor. »Adam Cave, neuer Rekrut, Sir.«
»Hallo, Cave.« Kraftvoll schüttelte er Adams Hand und lächelte ihm zu.
»Kannte Ihren Vater.« Seine Stimme war sachlich und ausgewogen – und irgendwie vertraut. »Wegen ihm bekommen Sie hier einen Platz.«
Abrupt sprang Adam auf.
»Sie kannten meinen Vater?« stieß er hervor. »Ich kenne Ihre Stimme. Sie sind Tom Jett! Sie waren mit meinem Vater in der Station, die auf dem Mond abstürzte.«
»Wir haben die Station verlassen, bevor sie aufprallte«, bestätigte der General. »Ich konnte fliehen, bevor die Eindringlinge uns zu ihrem Chef brachten. Aber ich war dort, und ich kannte Ihren Vater.«
»Ist er noch am Leben?«
»Soviel ich weiß, ja. Aber ich habe keine Verbindung mehr zu ihm. Wir hatten sehr gegensätzliche Ansichten über die Vor- und Nachteile des Kontakts. Wir waren bald keine Freunde mehr.«
»Was geschah …« Adam atmete erst noch einmal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. »Auf dem Mond habe ich Ihr Audio-Log von dem Kontakt mit dem Raumschiff von Tau-Ceti gefunden. Was geschah danach?«
»Sie werden alles erfahren, wenn Sie bei uns mitmachen, Cave.« Seine Stimme raspelte wie die auf dem Tonband.
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