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Der galaktische Kontakt

Der galaktische Kontakt

Titel: Der galaktische Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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aber anfängt, daran zu glauben, dann ist das gefährlich. Das Geschwätz von einer überlegenen Kultur könnte unser Selbstbewußtsein angreifen, unsere Einmaligkeit in der Schöpfung in Frage stellen und die Daseinsberechtigung ausradieren. Sogar ein falscher Bericht über einen galaktischen Kontakt kann unsere Zivilisation zerstören, wenn die Leute ihn für bare Münze nehmen.«
    »Solomon Smith hat mir gesagt, daß die herrschenden Schichten der Erde die Feinde des Kontakts sind«, erklärte Adam betreten. »Ich wollte es ihm nicht glauben, aber jetzt sehe ich ein, daß er recht hatte. Ihr würdet jedes Geschenk einer höheren Kultur ablehnen, auch wenn es der Menschheit hilft. Und das nur, weil es euch herabwürdigt.«
    »Das klingt unausgegoren«, meinte der Senator mit selbstgefälliger Toleranz. »Aber du scheinst zumindest langsam den Standpunkt der Familie zu verstehen.«
    »Ich fürchte, unser lieber Verwandter ist auch durch ein Gebet nicht mehr zu retten«, stöhnte der Bischof.
    »Sei doch großmütig«, flehte Joseph Runescribe, »um deiner armen Mutter willen.«
    »Unglücklicherweise haben wir nur noch eine Möglichkeit«, wandte sich der Senator erneut an Adam. »Du hast wohl verstanden, daß die Gefahr, die von einem galaktischen Kontakt ausgeht, schon lange von den wichtigen Personen erkannt worden ist. Vielleicht weißt du nicht, daß es eine Untergrundorganisation gibt, die geschaffen wurde, um die Menschheit vor diesem Kontakt zu bewahren. Oder davor, ihre Bestimmung in den Sternen zu sehen.«
    Adam blickte den General an. »General Monk hat eine Andeutung in dieser Richtung gemacht. Ich wollte es ihm nicht glauben.«
    »Du mußt es jetzt glauben.« Der General starrte ihn mit seinen kalten Augen durchdringend an. »Denn du wirst Mitglied in dieser Organisation werden.«
    »Sie heißt Man First – der Mensch zuerst«, fuhr der Senator mit öliger Stimme fort. »Sie hat internationalen Charakter und verfügt über nahezu unbegrenzte Mittel. Du mußt nun Mitglied werden, weil Man First keine Außenstehenden duldet, die von seiner Existenz wissen.«
    Selbstgefällig blickte er in die Runde. »Sind wir uns einig?«
    Der Bischof faltete seine Hände und nickte unterwürfig wie auch Joseph Runescribe. Der General gab seine Zustimmung, indem er mit einer schnellen Bewegung seine wimmernde Scheibe ausschaltete.
    Adam starrte sie an. Seine Gedanken rasten. Er sah die Tür neben dem Notausgang und erinnerte sich an die Toilette dahinter. Er hatte sich als Kind dort einmal versteckt, als Tante Victoria auf ihn wütend war. Sie konnte ihm nicht folgen, denn es war eine Herrentoilette. Sie hatte ein Fenster zum Park.
    »Joseph«, dröhnte die Stimme des Senators, »rufe bitte die Sicherheitsleute herein.«
    »Eine Sekunde noch«, sagte Adam. »Ich muß nur kurz auf die Toilette.«
    Langsam verließ er den Raum. Er hörte einen mahnenden Ruf des Generals, aber er zögerte nicht.
    Er ging zu dem Fenster, hinter dem er den Park erblickte.
    Aber das Fenster ließ sich nicht öffnen. Er hämmerte mit einem schweren Eimer gegen das Glas, aber auch das half nichts.
    Dann stürzten sie in den Raum. Sogar Joseph Runescribe protestierte nicht, als man ihm Handschellen anlegte.
     

 
5.
     
    Adam wollte ein letztes Wort mit Kayren wechseln, aber der General schüttelte den Kopf. In dem Auto wollte er mit Johnson, dem ruhigen Neger, sprechen, der für den Senator arbeitete, aber er erhielt keine Antwort.
    Auf dem Flugplatz bat er um eine Tasse Kaffee und ein Sandwich oder zumindest um einen Schluck Wasser. Aber der stiernackige Sergeant stieß ihn in einen kleinen Polizei-Jet, der sofort startete.
    Er fühlte sich miserabel, angekettet an den Sergeant. Seit dem Start zum Rückflug auf dem Mond hatte er nichts mehr gegessen, und sein Körper hatte die Medikamente noch nicht verarbeitet.
    Er dachte über seine Lage nach. Nüchtern erkannte er, daß seine ganze Familie zu seinen Feinden geworden war.
    Du mußt Kayren vergessen, sagte er sich. Denk an deine Zukunft, wenn du überhaupt noch eine hast. Versuche, das Geheimnis von Man First zu entschleiern. Bringe in Erfahrung, was mit deinem Vater auf dem Mond geschehen ist.
    Zuerst, sagte er sich, mußt du herausbekommen, wohin dieser Flug ging.
    Die Fenster waren verhangen, aber die Sonne schien auf der rechten Seite. Sie flogen also in südliche oder östliche Richtung.
    »Wie weit …«, versuchte er zu fragen, aber der Sergeant schnitt ihm die Worte ab.
    Die Uhr

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