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Der Gamma-Stoff

Der Gamma-Stoff

Titel: Der Gamma-Stoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Gunn
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Tür zuklappte, steckte er ein Bruchstück zwischen die Tür und den Rahmen. Als er zu Pearce zurückkehrte, stolperte er gegen die Lampe und warf sie um. Sie zerbrach, und das Licht erlosch. Nur die trübe Beleuchtung vom Badezimmer blieb.
    »Ungeschickter Trottel!« sagte Harry.
    Marna stand am Tisch und schrieb. Sie drehte sich um und gab Harry den Papierfetzen.
     
    ›Christopher hat das Kameraauge zerstört, aber wir werden immer noch belauscht. Wir können das Abhörgerät nicht auch noch zerschlagen, ohne Argwohn zu erregen. Kann ich draußen mit Ihnen sprechen?‹
     
    »Das ist doch das Albernste –«, begann Harry.
    »Das scheint zu genügen«, flüsterte Pearce. »Ihr beiden könnt in der Kabine vierzehn schlafen.« Sein blindes Gesicht war Harry zugewandt.
    Harry seufzte. Was schadete es, wenn er ihren Launen nachgab? Er öffnete die Tür und trat mit Marna in die Nacht hinaus. Sie kam heran, legte die Arme um seinen Hals und ihre Wange an sein Gesicht. Ohne Absicht legte er die Arme um ihre Hüften. Ihre Lippen bewegten sich an seinem Ohr; einen Augenblick später begriff er, daß sie auf ihn einsprach.
    »Ich mag Sie nicht, Dr. Elliott, aber ich will nicht, daß wir alle umkommen. Können Sie sich noch eine Kabine leisten?«
    »Selbstverständlich, aber – ich lasse die beiden nicht allein.«
    »Es wäre idiotisch von uns, wenn wir nicht beisammen bleiben würden. Bitte. Keine Fragen stellen. Wenn wir die Kabine betreten, ziehen Sie bitte die Jacke aus und werfen sie über die Lampe. Das übrige mache ich.«
    Harry ließ sich zur nächsten Kabine führen und warf Geld in den Schlitz. Die Tür begrüßte sie und ließ sie eintreten. Das Zimmer glich in jeder Beziehung jenem, das sie eben verlassen hatten. Marna schob ein Stück Kunststoff zwischen Tür und Rahmen, als die Tür sich schloß. Sie sah Harry erwartungsvoll an.
    Er hob die Schultern, zog seine Jacke aus und warf sie über die Lampe. Das Zimmer bekam einen schattenhaften, unheimlichen Anstrich. Marna kniete nieder, rollte den Teppich zusammen und zog die Decken vom Bett. Sie ging zum Wandtelefon, zerrte daran, und die ganze flache Bildscheibe klappte an einem Scharnier heraus. Sie griff hinein, packte etwas und zog es heraus. Auf einer Spule schienen Hunderte von Kupferdrahtwindungen aufgerollt zu sein.
    Marna hastete zum Duschraum und spulte den Draht ab, dann befestigte sie ein Ende am Heißwasserhahn. Sie zog den Draht durch das Zimmer wie ein Spinnennetz, riß ihn ab und befestigte das andere Ende am Ablaufrohr der Duschzelle. Das zweite Stück Draht spannte sie neben der ersten Leitung.
    Jeder Berührung mit den Drähten ausweichend, griff sie in die Duschzelle und drehte den Heißwasserhahn auf. Es gurgelte, aber kein Wasser kam. Sie ging auf Zehenspitzen zum Teppich und warf ihn aufs Bett. »Gute Nacht«, sagte sie, wies Harry zur Tür und bedeutete ihm durch eine Geste, auf die Drähte achtzuhaben. Als Harry die Tür ohne Mißgeschick erreicht hatte, schaltete Marna die Lampe aus und nahm die Jacke herunter.
    Sie ließ die Tür hinter sich zuklappen und seufzte erleichtert.
    »Fein gemacht!« zischte Harry. »Ich kann mich nicht duschen und muß auf dem Boden schlafen.«
    »Auf eine Dusche müssen Sie sowieso verzichten. Es wäre die letzte. Sie stehen alle unter Strom. Sie können das Bett haben, wenn Sie wollen, obwohl ich Ihnen raten möchte, wie wir alle auf dem Boden zu schlafen.«
     
    Harry konnte nicht schlafen. Zuerst war es das Zimmer gewesen, schattenhaft und stumm, dann das rauhe Atmen des alten Mannes, die sanften Atemzüge Christophers und Marnas. Als Arzt war er es nicht gewöhnt, mit anderen Personen in einem Raum zu schlafen.
    Dann prickelte sein Arm – nicht stark, aber doch so, daß er nicht zu schlafen vermochte. Er war aus dem Bett gestiegen und zu Marna hinübergekrochen. Auch sie war wach gewesen. Lautlos hatte er sie gedrängt, das Bett mit ihm zu teilen und ihr durch Gesten bedeutet, daß er sie nicht anrühren würde. Er hatte kein Verlangen danach, und falls es doch auftauchen sollte, schwor er bei Hippokrates, sich zu beherrschen. Er wollte nur das Prickeln unter dem Reif lindern, damit er schlafen konnte.
    Sie deutete neben sich auf den Boden, aber er schüttelte den Kopf. Schließlich gab sie so weit nach, daß sie sich neben dem Bett am Boden ausstreckte. Harry legte sich auf den Bauch, ließ den Arm an der Seite herunterhängen, bis das Prickeln aufhörte, dann schlief er ein.
    Er wurde von Träumen

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