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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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besiegt von einer Parade neun idiotischer Fahrzeuge und einem erregten Exzentriker mit Kochmütze.
    Die einzige Form der Isolierung, mit der in nächster Zukunft zu rechnen war, bestand darin, daß man von jeglichen Versorgungslinien abgeschnitten war. Sie waren auch völlig unnötig.
    Blieben noch die Bediensteten. Das runde Dutzend von Angestellten, derer es bedurfte, um Machenfeld in Gang zu halten. Küchen, Gärten, Felder (das bedeutete wahrscheinlich Scheunen, vielleicht sogar lebendes Inventar), und wenigstens dreißig oder vierzig Zimmer, die gesäubert, gewachst und abgestaubt werden mußten ... Herrgott! Das erforderte doch einen Stab von mindestens zwanzig Leuten.
    Er würde gleich beginnen. Vielleicht mit den Fahrern der
neun Vehikel. Er würde ihnen klarmachen, daß sie die verdammten Dinger aus dem Gelände des Chäteaus entfernen mußten, ehe es zu spät war. Und dann würde er schnell von einer, Gruppe von Bediensteten zur nächsten eilen. Sie sollten ruhig erfahren, und zwar in höchst ominösen, also juristisch gefärbten Worten, daß sie am besten schleunigst aus Machenfeld verschwanden, ehe sämtliche Agenten der Interpol auftauchten.
    Alle Lebensmittelvorräte der ganzen Schweiz würden dem Hawk nichts nutzen, wenn niemand auf dem Gelände war, um das Gelände und das Anwesen in Gang zu halten. Und ein paar klug gewählte Worte, an die Besatzung der Fahrzeuge gerichtet, Worte wie >internationale Verletzungen<, )persönliche Verantwortung< und >lebenslängliche Gefängnisstrafe< würden ohne Zweifel jenen Strom von Motorrädern und Limousinen und Maschinen dazu veranlassen, diesen Burggraben in Höchstgeschwindigkeit zu verlassen und sich auf sichereres Terrain zu begeben.
    Sam war so mit seiner neuen Strategie beschäftigt, daß er gar nicht bemerkte, wie seine Unterhosen immer wieder herunterrutschten und ihn dazu zwangen, sie mit einer Hand festzuhalten. Jetzt mußte er sich damit befassen. Während er sich nämlich ans Geländer klammerte, waren sie ihm bis auf die Knöchel heruntergerutscht. Er stellte schnell wieder einen Zustand der Schicklichkeit her und dachte dabei befriedigt, daß die Spielchen mit Ginny Greenberg schon verdammt aufregend gewesen sein mußten. Aber jetzt war keine Zeit für angenehme Reminiszenzen — die Arbeit rief. Seine Uhr zeigte ihm, daß es beinahe elf war. Es war ihm nicht bewußt gewesen, daß er so lange geschlafen hatte — die Spielchen waren nicht nur aufregend, sondern auch erschöpfend gewesen. Er hatte noch knapp fünf oder sechs Stunden Zeit, um alle zu verscheuchen. Ein großer Stab an Bediensteten hatte wahrscheinlich auch eine ganze Menge persönlicher Habseligkeiten. Und das wiederum bedeutete die Existenz von Transportmittel. Das alles war vielleicht komplizierter, als er geglaubt hatte. Aber
eines mußte klar sein. Wenn die Bediensteten das Gelände von Machenfeld verließen, durften sie nicht zurückkehren, aus keinerlei Gründen. Alles andere würde seine Grundvoraussetzung schwächen — Machenfeld war eine Bedrohung für alle, die zurückblieben, deshalb mußten alle verschwinden.
    Eine Evakuierung!
    Was zum Teufel würde MacKenzie dann tun?
    In seinem Zigarrensaft schmoren — das würde er tun.
    Das Ganze war nur eine Frage der Logistik und der Durchführung.
    Verdammt! Logistik und Durchführung! Jetzt fing er schon an, wie der Hawk zu denken! Und dieselbe Zuversicht wie der Hawk zu empfinden! Kühn sein! Das Unmögliche fordern! Das Schicksal bei den Hörnern packen und ...
    Scheiße! Bevor irgend etwas geschehen konnte, mußte er sich anziehen. Er rannte wieder ins Zimmer. Ginny bewegte sich, stöhnte leise und vergrub sich dann noch tiefer unter der Daunendecke. Er stieg aus seiner zerrissenen Unterhose und schlich zu seinem Koffer, der auf einem Polstersessel vor der velourbedeckten Wand lag.
    Er war leer.
    In dem gottverdammten Koffer war nichts!
    Er sah sich um, suchte einen Kleiderschrank.
    Kleiderschränke. Es gab vier. Leer. Mit Ausnahme von Ginnys Kleidern.
    Scheiße!
    Er rannte so leise wie möglich zu der dicken, geschnitzten Tür und öffnete sie.
    Auf der anderen Seite des breiten Korridors saß die schwarze Baskenmütze mit dem goldenen Schneidezahn und den Katzenaugen, die jetzt auf Sams untere Extremitäten gerichtet waren. In der Verwirrung war das vielleicht begreiflich. Nicht hingegen das zynische Feixen.
    »Wo sind meine Kleider?« flüsterte Devereaux, schloß die Tür bis auf einen Spalt und lehnte sich dagegen.
    »In

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