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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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alten Brokey diese verrückte Idee nicht ausreden kann, die er sich in den Kopf gesetzt hat. Sehen Sie, diese Anklage, die man in Bangkok gegen Sie erhoben hat, ist nicht wirklich fallengelassen worden. Man hat sie sozusagen in Schwebe gelassen, wegen der doch recht komplizierten Begleitumstände, und wo doch diese Friedensfreaks so gegen das Militär wettern. Verstehen Sie das richtig, Sam. Brokey verübelt Ihnen das nicht, aber er würde wirklich gern seine eigene Position klären, das müssen Sie einsehen. Er stellt sich vor, wenn er diese Anklage wieder in Kraft setzen würde, dann könnten Sie ja die Akten ausgraben und den richtigen Brokemichael schnappen. Es würde Ihnen gar nichts anderes übrigbleiben, sonst säßen Sie nämlich in der Tinte. Und dann würden die Stabschefs ihn wieder freundlich anlächeln, so wie früher. Das würde
höchstens sechs oder sieben Monate in Anspruch nehmen. Im äußersten Fall ein Jahr — vielleicht achtzehn Monate, wenn der Prozeß sich in die Länge zöge, aber Sie würden dann beide bekommen, was Sie wollen ...«
    » Raus will ich! Das ist alles, was ich möchte!« Sam knüllte seine Serviette so kräftig zusammen, daß sie fast ächzte. »Ich habe für meine moralische Entrüstung bezahlt. Das ist vorbei!«
    »Für Sie ist es vorbei, Junge. Nicht jedoch für den alten Brokey.«
    »Die Fakten liegen auf dem Tisch. Ich habe mich entschuldigt, das wurde schriftlich festgehalten. Übermorgen nach sechzehn Uhr werde ich eine Erklärung diktieren — einer zivilen Sekretärin — und das alles noch einmal mit einfachen Worten zusammenfassen, aber diesen Fall eröffne ich nicht noch einmal!«
    »Das werden Sie doch tun — nämlich dann, wenn der alte Brokey eine bestimmte Akte aus Bangkok herausholt und einen Haftbefehl gegen Sie losläßt. Er ist immerhin General, Sam. Selbst wenn er Latrinendienst geschoben hat — was ich natürlich nicht weiß.«
    Hawkins hatte die Lippen geschürzt und schüttelte jetzt langsam den Kopf, und seine großen, unschuldigen Augen hinter den eingefärbten Brillengläsern blickten alles andere als unschuldig.
    »Also gut, Mac. Jetzt hören wir mit diesem Spielchen auf. Sie haben gesagt, das alles würde passieren, wenn Sie Brokemichael diesen Unsinn nicht ausreden könnten. Können Sie ihn zur Vernunft bringen?«
    »Entweder das — oder ich müßte ihn für ein paar Tage aus dem Weg räumen. Ja, ich kann das eine oder das andere tun. Sobald Sie Ihre Entlassung in der Tasche haben, Junge, würde es Brokemichael verdammt schwerfallen, irgend jemandem einzutrichtern, daß man gegen Sie das Verfahren wieder eröffnen soll. Dieses Papier schränkt seine Möglichkeiten natürlich ein, das wissen Sie. Aber Ihnen brauche ich das ja nicht zu sagen.«

    »Nein, das brauchen Sie nicht. Sagen Sie mir einfach, was für eine Teufelei Sie von mir verlangen.«
    Der Hawk nahm seine getönte Brille ab und säuberte die Gläser so liebevoll, als würde er Jade polieren. »Nun, ich muß gestehen, daß ich gründlich über meine unmittelbare Zukunft nachgedacht habe. Und ich glaube, daß darin ein Platz für Sie ist, aber sicher bin ich nicht.«
    »Das sollten Sie auch nicht sein. Nächste Woche werde ich wieder bei der Kanzlei Aaron Pinkus in Boston an meinem Schreibtisch sitzen, bei der ersten Anwaltsfirma, die es im ganzen Staat gibt.«
    »Nun, Sie könnten ja ein paar Wochen warten. Sagen wir - einen Monat, oder? Herrgott, Junge, das waren jetzt vier Jahre! Was ist da schon ein weiterer Monat?«
    »Eines Tages wird Aaron Pinkus in den Obersten Gerichtshof gerufen werden. Jeder Tag, den ich in seiner Firma verbringe, ist lehrreich, und ich werde nicht dreißig Jahre bezahlter Ausbildung in den Wind schlagen. Was soll das heißen — Sie meinen, da wäre ein Platz für mich? Was soll ich tun?« «
    »Es könnte sein, daß ich einen Anwalt brauche. Und ich halte Sie für den besten, der mir je über den Weg gelaufen ist.«
    Sam seufzte. »Ich bin wahrscheinlich der einzige, der Ihnen je über den Weg gelaufen ist ...«
    »Aber Sie haben ein paar schwache Punkte, junger Freund«, unterbrach ihn Hawkins und setzte seine getönte Brille wieder auf. »Ich bedaure, das sagen zu müssen, aber es ist Tatsache. Also weiß ich nicht, ob ich Sie engagieren soll oder nicht. Ich muß noch ein wenig über Sie nachdenken. «
    »Sorgen Sie unterdessen dafür, daß Brokemichael mich in Ruhe läßt?«
    Hawkins antwortete mit einer Gegenfrage. »Werden Sie in Erwägung ziehen, als

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