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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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willen, was ?«
    »›Maklergeschäfte mit religiösen Gegenständen‹. Verdammt, Junge, das ist perfekt!«
     
    Devereaux lieh sich von Barton die im Staat New York für eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung üblichen Formulare aus. Es bereitete relativ wenig Mühe, seine Notizen in die Formulare zu übertragen und das Ganze dann von der Hotelsekretärin neu tippen zu lassen, als hätte er es diktiert. Als Sam sich das Endprodukt mit seinen Leerzeilen für Investoren, Depositäre, Beträge und der geheimnisvoll klingenden Beschreibung von ›Maklergeschäfte mit religiösen Kunstgegenständen< ansah, fand er, daß es gar nicht übel aussah.
    Wirklich, wie ein Kapitel aus Blackstone. Ja, sinnierte Sam, als er den Umschlag mit den Verträgen, die er MacKenzie Hawkins schicken würde, in der Hand hielt. Es sah wirklich nicht übel aus. In ein paar Tagen würde er wieder in Boston sein, bei Aaron Pinkus. Seine >juristische< Tätigkeit für den Hawk war beendet. Insgesamt hatte sie neun Tage in Anspruch genommen, knappe drei Wochen weniger als der Monat, den Mac geschätzt hatte.
    Er hatte sich bereit erklärt, noch ein oder zwei Tage im
Drake zu bleiben, um Mac damit hinreichend Gelegenheit zu geben, die Arbeit seines Anwalts zu billigen. Für Sam stand es fest, daß seine Leistung Anerkennung finden würde, und so war es auch.
    »Auf mein Wort, Sam, das ist tatsächlich ein imposantes Dokument«, sagte der Hawk am Telefon. »Erstaunlich, daß Sie das alles so schnell formulieren konnten!«
    »Es gibt da gewisse Richtlinien, denen man folgen kann. So schwierig war es gar nicht.«
    »Sie sind zu bescheiden, junger Freund.«
    »Ich bin nur daran interessiert, nach Boston zurückzukehren ...« begann Sam.
    »Das kann ich verstehen«, unterbrach ihn Hawkins, ohne die entsprechende Zustimmung, die den wachsenden Schmerz in Devereaux’ Magen hätte eindämmen können.
    »Hören Sie, Mac ...«
    »Ich sehe, daß Sie mich zum Vorstand der Gesellschaft gemacht haben. Das haben Sie mir nicht gesagt.«
    »Ich hatte keine anderen Namen zur Verfügung. Ich habe Sie bezüglich der Vorstandsmitglieder befragt, und Sie sagten, ich sollte das offenlassen.«
    »Was besagen diese Titel >Schriftführer< und ›Schatzmeister‹? Ist das wichtig?«
    »Nur, wenn Sie die Dokumente einreichen.«
    »Und wenn ich mich eines Tages dafür entscheiden sollte? «
    »Üblicherweise werden zwei dieser Ämter in einer Person vereinigt. Die meisten Staaten verlangen bei einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung aber wenigstens zwei geschäftsführende Partner.«
    »Aber wenn ich wollte, könnte ich auch mehr haben, oder?«
    »Sicher.«
    »Ich wollte nur wissen, was korrekt ist, Sam. Aber es ist nicht wichtig. Ich werde die Dokumente nie einreichen. Sie dienen nur dazu, mir die Zeit zu vertreiben.«
    Devereaux hatte das Gefühl, als könnte er eine gewisse
Melancholie aus Hawkins’ Stimme heraushören. Begann Mac etwa, seine Fantasievorstellungen unter Kontrolle zu bekommen? Begann er zu begreifen, daß sein irrationaler Vorstoß in die juristischen Formalitäten der Firmengründung einfach nur ein Ausgleich für die mangelnde Möglichkeit war, militärische Entscheidungen zu treffen? Sam entspannte sich allmählich. Dieses alte Schlachtroß begann ihm leid zu tun. Zeitvertreib – das war ein Euphemismus für: Ich muß meine Tage ausfüllen. »Ich verstehe, General.«
    »He, Sam, Sie haben mich seit Wochen nicht mehr mit >General< angesprochen.«
    »Verzeihen Sie, das ist mir nur so rausgerutscht.« »Ich werde mich morgen bei Ihnen melden, Junge. Sie haben schwer gearbeitet, amüsieren Sie sich heute abend ein wenig. Und vergessen Sie nicht, Ihre Vergnügungen auf die Spesenrechnung zu setzen.«
    »Was diese zehn Riesen betrifft - das ist sehr großzügig von Ihnen. Aber ich will das Geld nicht haben. Ich brauche es nicht. Ich werde meine Ausgaben abziehen — die Stenotypistin, die Nebenkosten und das alles — und schicke Ihnen den Rest zurück. Und dann kenne ich da einen Investmentberater in Washington ...«
    Devereaux hielt inne. Er begriff, daß das Klicken am anderen Ende der Leitung das Gespräch beendet hatte.
    Es hatte wirklich wenig Sinn, auf die Freuden des Lebens zu verzichten. Er hatte genügend Wochenenden in New York verbracht, um zu wissen, wo sich etwas tat. In den Singles’ Bars an der Third Avenue.
    Sam hatte geradezu spektakulären Erfolg. Ein wohlgerundetes junges Ding aus Omaha, Nebraska — dem Landsitz von Henry

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