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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesagt? Ich will nur die Papiere.«
    Sam war wie betäubt. Er wußte nicht recht, was der andere jetzt von ihm erwartete — was er sagen konnte. »Wollen Sie mir etwa weismachen, Sie hätten mich für zehntausend Dollar eingestellt, damit ich Papiere für Sie vorbereite, die Sie nicht einreichen wollen?«
    »Ich habe doch nicht gesagt, daß ich das niemals tun würde. Ich will mir nur jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen. «
    »Warum nehmen Sie sich nicht erst dann einen Anwalt, wenn Sie ihn brauchen? Und warum, zum Teufel, bin ich in New York?«
    »Weil ich Sie nicht in Washington haben möchte. Zu Ihrem eigenen Nutzen. Und wenn ein Mann Geld für eine Firma aufbringt, dann braucht er einfach echte, juristisch aussehende Dokumente, die man ihm dafür gibt. Ich habe jetzt die Reihenfolge Ihrer Frage umgestellt.«
    »Ich bin froh, daß Sie mir das gesagt haben. Ich will nicht
weiter darauf eingehen. Was für eine Firma soll das denn sein?«
    »Eine ganz normale.«
    »So etwas gibt es nicht. Jede Firma ist anders.«
    »Ich meine die Art und Weise, in der die Profite geteilt werden — zwischen den Investoren ...«
    »In diesem Punkt sind sie alle gleich. Oder sollten es zumindest sein.«
    »Das ist die Art, die ich möchte. Keine krummen Touren! «
    »Augenblick mal!« Devereaux legte den Hörer auf die Tischplatte und ging zu dem Stuhl hinüber, auf den er seinen Aktenkoffer gestellt hatte. Er nahm einen gelben Block mit liniertem Papier und zwei Bleistifte heraus, dann kehrte er zum Schreibtisch zurück. »Ich brauche jetzt Einzelheiten. Ich werde Ihnen einige Fragen stellen, damit ich dieses nicht einzureichende, inoffizielle Dokument vorbereiten kann.«
    »Nur zu, Junge!«
    »Wie soll der Firmenname lauten?«
    »Darüber habe ich schon nachgedacht. Was halten Sie von Shepherd Company?«
    »Nicht sehr viel. Ich weiß nicht, was das bedeutet. Nicht, daß es einen Unterschied machen würde. Sie können Ihr Unternehmen nennen, wie Sie wollen.«
    »Mir gefällt Shepherd Company.«
    »Schön.« Sam notierte sich die beiden Worte. »Adresse?«
    »Vereinte Nationen.«
    Devereaux starrte das Telefon an. »Was?«
    »Die Adresse vom UNO-Gebäude.«
    »Warum?«
    »Das ist — symbolisch.«
    »Sie können keine symbolische Adresse benutzen.«
    »Warum nicht?«
    »Nein, halt! Sie reichen die Papiere ja nicht ein. Und der Depositär?«
    »Wer?«

    »Die Bank, wo die Barmittel der Gesellschaft deponiert werden sollen.«
    »Lassen Sie das offen. Ein paar Zeilen. Es werden einige Banken sein.«
    Sams Bleistift stockte unwillkürlich. Er zwang ihn, wieder zu funktionieren. »Welchen Geschäftszweck soll die Firma erfüllen? «
    In Washington blieb es eine Weile still. »Nennen Sie mir einige Geschäftszwecke, die gut klingen.«
    Jetzt folgte eine längere Pause in New York. Devereaux’ Bleistift sträubte sich ernsthaft. »Beginnen wir mit ›Absicht‹. «
    »Nun, natürlich wollen wir Geld verdienen.«
    »Wie?«
    »Indem wir etwas haben, wofür die Leute zahlen wollen.«
    »Fabrikation? Herstellung von Ware?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Vertrieb?«
    »Das kommt der Sache schon näher. Weiter.«
    »Wohin soll Ihre Ware vertrieben werden?«
    »Ich brauche noch ein paar einschlägige Wörter«, erwiderte Hawkins.
    »Ich bin kein Firmenanwalt, aber wenn ich mich richtig an meine Universitätszeit erinnere, besteht die Zielsetzung einer Firma — ihr Gewinnmotiv sozusagen — in der einen oder anderen Form der Herstellung, des Vertriebs, des Erwerbs oder von Dienstleistungen ...«
    »Halt! Das ist es!«
    »Dienstleistung?« «
    »Das ist gut, aber ich habe das vorher gemeint.«
    Sam holte tief Atem. »Erwerb?«
    »Das ist es. Erwerb.«
    »Erwerb zu einem Preis und Abgabe zu einem zweiten, höheren Preis. Sie wollen in das Maklergeschäft einsteigen? «
    »Ausgezeichnet, Sam. Jetzt lassen Sie Ihren Verstand arbeiten.«

    Devereaux drückte den Bleistift gegen dessen körperlosen Widerstand und machte sich eine Notiz. »Wenn Sie Makler sind, muß es ein Produkt geben. Dienstleistungen oder Immobilien oder Waren ...«
    »Von tiefreligiöser Natur«, unterbrach ihn MacKenzie mit leiser, würdevoller Stimme.
    »Was?«
    »Das Produkt.«
    Sam atmete ein — es war ein langer Atemzug. Als er wieder ausatmete, war ein summendes Geräusch zu hören. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie eine Gesellschaft gründen, um Maklergeschäfte mit religiösen Gegenständen zu betreiben? «
    »Das ist es«, antwortete Hawkins schlicht.
    »Um Himmels

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