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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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würde, besonders in der Gegend des sechsten Lochs.
    Die Taschen mit Rollen von dünner Schnur und drei Zoll breitem Klebepflaster vollgestopft, wandte Hawkins eine alte Ho-chi-Minh-Taktik an, die ihm in der Vergangenheit schon so manches Mal gute Dienste geleistet hatte. Er begann, seinen Kommandoangriff an dem am weitesten innen liegenden Punkt im feindlichen Terrain und arbeitete sich nach vorn.
    Um dreiundzwanzig Uhr fingen die feindlichen Patrouillen an, ihre Positionen im North Hampton Golfklub zu besetzen. Insgesamt waren es neun an der Zahl (ein paar mehr, als Mac erwartet hatte), und sie verteilten sich am Waldrand zu beiden Seiten der sechsten Bahn, wobei die Reihe nach hinten bis zum Klubhaus reichte. Hawkins machte nacheinander acht Wachtposten operationsunfähig. Er nahm ihnen alle Waffen ab, fesselte sie und verklebte ihnen die Gesichter mit Heftpflaster - alle Gesichtsmuskeln, nicht nur den Mund — und machte sie mit Kai-sai -Schlägen an der Schädelbasis bewußtlos. Dann arbeitete er sich zu dem neunten Mann zurück, der den Eingang bewachte.
    Für diesen Mann hatte er sich eine Strategie aufbewahrt, die sich gegen die Pathet Lao als besonders wirksam erwiesen hatte. Der Wächter mußte nämlich imstande sein zu reden.

    Der Mann war außergewöhnlich kooperativ. Besonders, nachdem Mac ihm die Hosen vom Schritt bis zum Umschlag aufgeschlitzt hatte.
    Zehn Minuten vor Mitternacht rollte Dellacroces riesige schwarze Limousine schnell durch das Tor auf die breite Säulenallee zu. In der Dunkelheit sagte der neunte Mann, der an einer Säule festgebunden war: »Alles in Ordnung, Mr. Dellacroce. Die Jungs sind ausgeschwärmt, so wie Sie es wollten.«
    Die Stimme des Mannes klang ein wenig hoch und wirkte etwas angespannt, aber Hawkins vermutete zurecht, daß Dellacroce andere Dinge im Sinn hatte.
    »Okay, sehr gut«, lautete die heisere Antwort, als Dellacroce aus dem Auto stieg, flankiert von zwei kräftig gebauten Leibwächtern, die wie Gorillas dahintrabten, die Hände im Pelz. »Rocco, du bleibst hier bei Augie. Fingers, du kommst mit. Meat, du schaffst den Scheißwagen nach dort hinten auf den Parkplatz, wo man ihn nicht mehr sieht.« «
    Ehe Dellacroce und Fingers um die Ecke gebogen waren, hatte Hawkins den neunten Mann mittels Kai-sai aus dem Verkehr gezogen. Und als Dellacroce und Fingers über den Rasen verschwunden waren, hatte sich Rocco in friedlichem Vergessen zu Augie gesellt.
    Der Herr namens Meat war Hawkins’ nächstes Opfer. Es nahm fünf Minuten in Anspruch, aber nur, weil Meat ein erfahrener Kämpfer war. Er parkte die Limousine nicht am Rand des Parkplatzes. Statt dessen hatte er in der Mitte angehalten. Gut postiert, dachte Mac. Meat konnte all seine Flanken unbehindert beobachten. Meat war gut.
    Aber nicht gut genug.
    MacKenzie huschte schräg aus dem Parkplatz über den ersten Abschlagplatz und quer über das Feld, zur Bahn sechs. Da Dellacroce eindeutig erklärt hatte, daß er allein kommen würde, wußte Hawkins, daß Fingers sich irgendwo in der Dunkelheit verstecken würde, zweifellos am Waldrand, und wenn er ein Hirn im Kopf hatte, auf der
anderen Seite der Bahn, an der Ostseite, wo er eine viel bessere Schußlinie hatte.
    Aber Fingers hatte nicht viel Grips im Kopf. Er blieb auf der westlichen Bahn, lauerte geduckt im Unterholz, wo er die hintere Flanke nicht beobachten konnte.
    Verdammt, dachte MacKenzie, es machte wirklich keinen Spaß, ein Arschloch wie Fingers fertigzumachen.
    Trotzdem schnappte er sich den Burschen. Lautlos. In elf Sekunden.
    Damit war Angelo Dellacroce allein auf Bahn sechs, das rotglühende Ende einer Zigarre stach aus seinen fetten Lippen, sein plumper Körper sackte bequem herunter, und er hatte die dicken Hände hinter dem Rücken verschränkt, als wartete er in einer etwas langweiligen Trattoria darauf, daß man ihm einen Teller mit Linguini servierte.
    Drei Minuten später war Devereaux’ Taxi auf der verlassenen Seitenstraße, die zum Golfklub führte, zu hören, und MacKenzie wartete hinter der Säule.
    Als Sam etwas zögernd die Einfahrt heraufging, beschloß Hawkins, ihm nichts von den bewegungsunfähig gemachten Wachtposten zu sagen. Das würde den ehemaligen Major nur beunruhigen. Es war besser, wenn er glaubte, Dellacroce hätte sein Wort gehalten und wäre allein gekommen.
    »Verdammt! Hallo, Sam!«
    Devereaux warf sich auf den Boden und krallte sich in den Kies, als hinge sein Leben davon ab. Dann blickte er auf. MacKenzie zog eine

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