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Der Gast des Kalifen

Titel: Der Gast des Kalifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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Euch meinen Dank, dass Ihr sie uns gebracht habt, und selbstverständlich werden wir Euch für Eure Mühen entlohnen. Ich bin ein ehrenhafter Mann.«
    »Bezu hat uns bereits bezahlt«, erklärte ich. »Ihr schuldet uns nichts.«
    Der Templer nickte und musterte Padraig und mich mit einem, wie ich glaubte, reumütigen Ausdruck im Gesicht. »Seid Ihr sicher, dass ich Euch nicht doch davon überzeugen kann, Euch uns anzuschließen?«
    »Ich würde mich verpflichtet fühlen, darüber nachzudenken«, antwortete ich, »falls Ihr noch Platz hättet, drei Pilger mit ins Heilige Land zu nehmen.«
    »Drei?«, fragte de Bracineaux. »Ihr vermehrt Euch ja wie die Hasen, Herr. Vor einem Augenblick waren es nur zwei.«
    »Wir haben noch jemanden bei uns«, sagte ich und erzählte ihm vom jungen Herrn Roupen, dem Edelmann aus Armenien.
    Bei der Erwähnung des Namens >Armenien< erwachte das Interesse des Templers mit beachtlicher Geschwindigkeit. »Ich kenne nur eine edle Familie in Armenien«, sagte er, »und das ist die des Fürsten Leo. Könnte es dieselbe sein?«
    »Ein und dieselbe«, bestätigte ich. »Herr Roupen ist der Sohn des Fürsten. Ich habe es auf mich genommen, ihm bei seiner Rückkehr ins Heilige Land zu helfen.«
    »Ihr müsst in jedem Fall mit uns reisen«, erklärte de Bracineaux daraufhin, ohne zu zögern. »Für Leute wie Euch haben wir noch genug Platz an Bord. Ihr seid uns jederzeit willkommen, und man wird Euch die Reise so angenehm wie möglich machen. Trefft alle Vorbereitungen, die Ihr für nötig erachtet. Morgen bei Sonnenaufgang brechen wir dann auf.«
    Ich dankte dem Templer, woraufhin Padraig und ich den Kai hinunter zu der Stelle eilten, wo Roupen und Sarn auf uns warteten. Während wir den Hafen hinuntergingen, bemerkte ich, dass Padraig mich mit säuerlichem Blick betrachtete, als hätte er eine Flasche Essig getrunken.
    »Was?«, verlangte ich zu wissen und blieb mitten im Schritt stehen. »Was um alles in der Welt stimmt jetzt schon wieder nicht?«
    »Du hast dem Templer erzählt, du hättest bereits einen Eid geleistet«, antwortete er, »und deshalb könntest du nicht das Gelübde der Armen Ritter Christi ablegen.«
    »Ja«, bestätigte ich. »Und?«
    »Ich weiß nichts von einem solchen Eid.«
    »Glaubst du etwa, ich habe ihn belogen?«
    »Hast du?«
    »Nein. Es war mein Eid und mein Eid allein.«
    Padraig verschränkte die langen Arme vor der Brust und musterte mich misstrauisch. »Da ich dein Gefährte in allem bin, glaube ich, solltest du mir erklären, was das für ein Eid ist.«
    Ich setzte mich wieder in Bewegung. »Das geht dich nichts an.«
    »Duncan!«, sagte er in scharfem Tonfall. Der sanfte Priester hebt selten die Stimme, sodass ich häufig vergesse, dass er durchaus stur sein kann, wenn er will. »Alles, was diese Pilgerfahrt betrifft, geht auch mich etwas an. Ich will jetzt wissen, was für einen Eid du geschworen hast.«
    »Und ich werde es dir sagen - aber erst, wenn ich die Zeit für gekommen halte«, rief ich über die Schulter hinweg und ging weiter als Zeichen, dass ich die Angelegenheit damit als erledigt betrachtete.
    Kurz darauf gesellten wir uns wieder zu Sarn und Roupen, die darauf warteten, zu hören, wie es uns bei den Templern ergangen war. Roupen war nicht gerade erfreut über das Ergebnis, das wir erzielt hatten. Er knurrte seinen Dank und ging davon, um die Seemänner und Kaufleute im Hafen nach Neuigkeiten aus seinem Heimatland zu befragen. Auch Sarn wirkte gereizt; er schwieg. Lange Zeit starrte er mich einfach nur wütend an, ohne ein Wort zu sagen. Schließlich machten Padraig und ich uns auf, um geeignete Gefährten für Sarn zu finden, die ihn nach Britannien zurückbegleiten konnten.
    Unsere Suche fand ein Ende, als Padraig auf einen Pilger mit Namen Robert Tookes stieß, der im Heiligen Land vom Pfeil eines seld-schukischen Räubers schwer verwundet worden war und der sich nun mit seinem alten Vater auf dem Weg zurück nach Britannien befand. Die beiden waren vor drei Tagen an Bord eines venezianischen Kauffahrers aus Jaffa in Marseille eingetroffen und suchten nun einen Weg zurück nach England.
    Padraig fand sie nahe einer kleinen Kapelle, die dem Hafen als Bethaus diente. Er hatte dort sein Mittagsgebet verrichtet, und beim Hinausgehen war er zufällig auf die beiden gestoßen. Er hörte sie miteinander sprechen, und da er ihre Sprache erkannte, erkundigte er sich, wohin sie unterwegs seien. Sie sagten es ihm, und er brachte sie zum Boot.
    Auch wenn

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