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Der Gast: Roman

Der Gast: Roman

Titel: Der Gast: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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zwei Stellen mit dem Messer durch und zog Vinces Suspensorium zur Seite.
    »Ich schätze, du freust dich nicht gerade, mich zu sehen«, sagte Glitt und grinste unter seinem Bart.
    Er fummelte an Vinces Penis herum.
    In Gedanken brüllte Vince: »Lass mich in Ruhe, du dreckiges Schwein!«
    Doch er sagte nichts. Er weinte nur.
    Er versucht, ihn hart zu machen, das dreckige …
    Die Hand entfernte sich.
    »Wir sollten dich besser in die Wanne schaffen«, sagte Glitt, »ehe wir hier eine noch größere Sauerei veranstalten.«

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    Sue krümmte sich auf dem Beifahrersitz. Ihr Kopf wackelte hin und her. Sie schnappte nach Luft. Ein paarmal lachte sie. Genauso oft zuckte sie zusammen und schrie auf.
    Marta behielt sie im Auge.
    Kein Grund zur Sorge. Sie ist hier sicher. Ihr geschieht nichts.
    Doch diese Gedanken beruhigten Marta nicht. Ihre Finger umklammerten so fest das Lenkrad, dass sie schmerzten. Sie hatte einen kalten Klumpen im Magen. Jeder Muskel war angespannt.
    Sie kann jederzeit zurückkommen, wenn sie will. Offenbar will sie nicht. Noch nicht.
    Und wenn sie es nicht kann? Vielleicht läuft etwas schief, und sie möchte zurück, aber …
    Mit einem spitzen Schrei rutschte Sue in ihrem Sitz herum, als wollte sie zurückweichen.
    Marta zuckte zusammen und keuchte: »O Gott!«
    Dann sah sie sich um. Es waren keine anderen Autos in der Nähe.
    Sue wand sich und atmete schwer.
    Marta legte eine Hand auf ihre Schulter. »Beruhig dich«, sagte sie. »Alles in Ordnung.«
    »Ahhh!«
    Was ist da los?
    Sue bäumte sich auf und keuchte: »Nein!«
    »Sue?« Marta rüttelte an ihrer Schulter.
    »Nein!« Einen Augenblick später verkrampfte sich ihr Körper, und sie stieß einen Schrei aus, bei dem es Marta eiskalt den Rücken herunterlief.
    »Das reicht!«, sagte Marta. Der Bundy Drive war hinter ihr leer, also trat sie auf die Bremse und hielt an. Mit der rechten Hand auf Sues Schulter beugte sie sich hinüber und tastete nach dem Armband. Sie fand es weit oben an Sues rechtem Arm.
    Sie begann, es hinunterzuschieben.
    Hörte jedoch auf, als sie bemerkte, dass Sue sich beruhigte. Die Qualen waren offenbar vorbei. Sue atmete immer noch schwer, aber sie zuckte und schrie nicht mehr.
    »Okay«, murmelte Marta.
    Sie schob das Armband hoch, bis es fest an Sues Oberarm saß, dann setzte sie sich wieder auf ihren Sitz.
    »Geht’s dir gut?«, fragte sie.
    Sie erhielt keine Antwort. Da sie auch keine erwartete, trat sie aufs Gaspedal.
    Sue wandte den Kopf. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, ihr Mund stand offen, und sie wirkte benommen.
    »Bist du zurück?«, fragte Marta.
    »Ich hab’s nicht mehr ausgehalten«, keuchte Sue. »Großer Gott.« Sie wandte sich zur Windschutzscheibe. »Wo sind wir?«
    »Auf dem Bundy Drive, kurz vor dem San Vicente.«
    »Also … noch ein paar Minuten?«
    »Fünf, höchstens.«
    »Mein Gott.« Sie rieb sich übers Gesicht. Dann ließ sie die Hände auf den schwarzen Umhang über ihrem Schoß sinken. »Was ist das?«
    »Ein Umhang.«
    »Was?« Sie hob ihn hoch. »Mein Rock.« Sie klang verwirrt und besorgt.
    Marta sah hinüber.
    »Mein Rock ist zerrissen.« Sue warf den Umhang über ihre Schulter auf den Rücksitz. »Wer war das?«
    »Ich musste dich ein paar Minuten allein lassen, als ich in Neals Wohnung war. Jemand ist vorbeigekommen und hat das getan.«
    »Was?«
    »Ein Kreuzritter mit Umhang. Er dachte, er hätte eine Freundin gefunden.«
    »Widerlich! Er hat meinen Rock zerrissen? Was hat er mit mir gemacht?«
    »Er hat dich nicht vergewaltigt.«
    »Glück im Unglück. Was zum Teufel hat er denn gemacht?«
    »Dich geküsst und an dir rumgefummelt, vermute ich.« Marta bog auf den San Vicente Boulevard. »Lass uns später darüber reden. Wie sind fast da. Was war mit dir los?«
    Mit gesenktem Kopf legte sie eine Hand zwischen die Beine. »Also, ich schätze, ich wurde belästigt …«
    »Warst du in jemandem?«
    »Ich bin ganz verklebt.«
    »Sue!«
    »Okay, ja, ich war in Vince. Es ist genau, wie wir gedacht haben. Er hat die Typen angeheuert, um Glitt zu erledigen. Jetzt hat Glitt ihn in der Badewanne und … macht Sachen mit ihm.«
    »Was für Sachen?«, fragte Marta.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Sue antwortete. »Ich will nicht darüber reden.«
    »Foltert er ihn?«
    Sie starrte aus dem Fenster und nickte.
    »Du warst in Vince, während er gefoltert wurde?«
    »Ich hab so lange durchgehalten, wie es ging. Ich wollte, dass er dafür bezahlt … verstehst du? Für Neals Tod. Ich wollte

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